Zuletzt aktualisiert am

Kulturpreis

Waldstock und Dorfkomödie: Landkreis Bayreuth verleiht den Kulturpreis

von bt-Redaktion am 27.7.2024

Die Kulturpreisträger des Landkreises Bayreuth sind geehrt worden. Ein Laientheater und ein Verein, der besonders Musikkultur für Jugendliche im Fokus hat.

Der Kulturpreis des Landkreises geht in diesem Jahr an das Waldstock-Festival in Pegnitz und die Mehlmeisler Dorfkomödie. Der Landkreis Bayreuth hat die beiden Preisträger gestern Abend geehrt. Schon gelesen? Erst vor wenigen Wochen hat der Landkreis herausragende Sportler geehrt.

Preisträger Waldstock Festival

„Das ist natürlich eine Ehre, den Kulturpreis zu bekommen“, sagt Johann Badstieber, der gemeinsam mit Jonas Schleifer und Michael Weber den Vorstand des „Waldstock e.V.“ bildet. „Wir haben uns ja gar nicht selbst beworben, deswegen waren wir ganz schön überrascht!“ Mit einer Gruppe von 25 Vereinsmitgliedern ist Badstieber zur Preisverleihung nach Bayreuth gekommen.

Das macht der Verein Waldstock

Seit nahezu drei Jahrzehnten bietet der Verein Waldstock e.V. Kultur von Jugendlichen für Jugendliche an. Das Waldstock Festival findet seither auf einer Waldlichtung auf dem Pegnitzer Schlossberg statt. Neu hinzugekommen sind Veranstaltungen, wie z. B. Guerilla Stock, Nanostock, eine Konzertreihe, die in der mittlerweile leerstehenden Brauerei Böheim stattfindet.

Der Verein bietet unter dem Namen „Filmstock“ auch kostenlos Filme in Form von „Open-Air-Kino“ – meist am Pegnitzer Wiesweiher – an. Beim Festival und den Konzerten traten und treten renommierte Jugendbands aus Deutschland und ganz Europa auf. Insbesondere ist das Waldstock Festival ein kultureller Magnet über Pegnitz und die Region hinaus, alle Events werden mittlerweile generationenübergreifend angenommen.

Zum 30. Jubiläum ist etwas besonderes geplant

Seit 1994 gibt es das Waldstock Festival auf dem Pegnitzer Schlossberg mit Workshops und ganz viel Live-Musik, der Eintritt ist immer frei. „Deswegen wissen wir auch nicht so genau, wieviele Gäste wir haben“, sagt Johann Badstieber. „Aber wir schätzen, dass es dieses Jahr rund 4.500 waren.“

Nächstes Jahr wird das Festival 30 Jahre alt. Da müsse auf jeden Fall etwas besonderes her, so Badstieber. Was genau das sein soll, wird aktuell ausgearbeitet. Auch das Line-Up der Bands für das Jahr 2025 wird schon wieder geplant. „Das erste, was wir für das Festival planen, sind immer die Bands“, sagt Johann Badstieber. Die heiße Phase der Vorbereitungen ist dann im März und April.

Der Teamgeist ist das Schönste

Das Festival ist nicht nur umsonst, sondern auch komplett von Freiwilligen organisiert. 250 Mitglieder hat der Verein „Waldstock e.V“ mittlerweile. Johann Badstieber hilft seit dreizehn Jahren beim Waldstock mit, seit sechs Jahren ist er im Vereins-Vorstand. „Das Schönste ist wirklich die Zusammenarbeit im Team“, sagt er. Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man merkt, dass alle Lust haben.“ Das Team sei mittlerweile so eingespielt, dass die Organisation reibungslos klappe. „Wir sind immer total glücklich, wenn die Gäste begeistert sind. Und so ein Kulturpreis ist natürlich auch ein Grund zur Freude“, so Badstieber weiter.

Preisträger Mehlmeisler Dorfkomödie

Bereits vor weit über 100 Jahren wurden in Mehlmeisel Laientheaterstücke gespielt und Operetten aufgeführt. Seit 1993 hat sich die Mehlmeisler Dorfkomödie wieder dieser alten Tradition erinnert und mit dem Laientheaterspiel begonnen.

Großes Repertoire

In den über 30 Jahren des Bestehens der Theatergruppe wurden 25 abendfüllende Theaterstücke sowie mehrere Einakter und Komödien aufgeführt. Seit mehr als 30 Jahren ist die Laienspielgruppe mit Feuereifer bei der Sache. Auch der örtliche Dialekt spielt auf der Bühne oft eine Rolle.

Die Theaterstücke, teils auch aus dem Komödienstadel des Bayerischen Rundfunks bekannt, sind zudem sehr personalintensiv, so sind beispielsweise beim „Brandner Kaspar“ über 40 Akteure im Einsatz. Und je nach Stück werden auch Livemusik und Gesang dargeboten. Alle Vorstellungen der letzten Spielzeiten waren ausnahmslos im Vorverkauf ausverkauft; dabei kamen mehr als 1.200 Besucher je Spielzeit.

Kultur im ländlichen Raum

In seiner Rede betonte Landrat Florian Wiedemann, dass die Städte, Märkte und Gemeinden als Heimat der Menschen, die hier wohnen, auch die Quelle für das kulturelle und soziale Leben sind: „Die kommunale Ebene steht für nahen Lebensraum, starken Zusammenhalt und Identität sowie starke Wurzeln. – Sie sind Kraftquell für unsere Bürgergesellschaft.“

Mit dem Kulturpreis möchte der Landkreis Kulturschaffende unterstützen, auf Künstler und Kreative sowie im Kulturbereich Engagierte aufmerksam machen, ihre Leistung würdigen und sie in den Fokus rücken.
Die beiden Förderpreise in diesem Jahr sind jeweils mit 1.500 Euro dotiert.