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Weltwassertag: Wie das Fichtelgebirge Bayreuth seit über 100 Jahren mit Wasser versorgt
von bt-Redaktion
Seit über 100 Jahren spielt das Fichtelgebirge eine zentrale Rolle in der Wasserversorgung Bayreuths. Jährlich fließen von dort rund 1,2 Milliarden Liter Trinkwasser in die Stadt. Zum Weltwassertag am 22. März geben die Stadtwerke Bayreuth einen Einblick in die Herkunft dieser wichtigen Ressource.
Historische Entwicklung der Wasserversorgung
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Wasserversorgung Bayreuths nicht immer gesichert. Besonders trockene Sommer führten zu Engpässen. Nach intensiven Diskussionen entschied sich die Stadt für eine Lösung im Fichtelgebirge.
Am Südhang des Ochsenkopfs wurden mehr als 70 Quellfassungen auf einer Fläche von rund 600 Hektar errichtet. Das gesammelte Wasser wird über ein 16 Kilometer langes Rohrnetz zum Wasserwerk Löchleinstal geleitet und fließt von dort über eine 26 Kilometer lange Leitung nach Bayreuth. Aufgrund des Höhenunterschieds von etwa 200 Metern erfolgt der Transport ohne den Einsatz von Pumpen.
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Technische Aufbereitung des Trinkwassers
Das Wasserwerk im Löchleinstal liefert jährlich 1,2 Milliarden Liter Trinkwasser. Eine besondere Herausforderung stellt der hohe Gehalt an freier Kohlensäure dar, der Rohre und Haushaltsgeräte belasten kann. Um dies zu regulieren, wurde in den 1970er Jahren ein Wasserwerk errichtet, das vor 15 Jahren umfassend modernisiert wurde.
Zur Sicherstellung der Wasserqualität setzen die Stadtwerke Bayreuth auf eine Ultrafiltration. Diese entfernt kleinste Partikel sowie Bakterien und Viren.
Schutzmaßnahmen im Fichtelgebirge
Um die Wasserqualität langfristig zu gewährleisten, gibt es am Ochsenkopf ein zehn Quadratkilometer großes Wasserschutzgebiet. In diesem Gebiet gelten besondere Vorschriften für Land- und Forstwirtschaft. Die Bayerischen Staatsforsten setzen in Abstimmung mit den Stadtwerken Maßnahmen zum Schutz des Wassers um.
Bedeutung für die Bayreuther Wasserversorgung
Die Stadt Bayreuth benötigt jährlich rund fünf Milliarden Liter Trinkwasser. Neben den Quellen im Fichtelgebirge stammen weitere Anteile aus Tiefbrunnen und der Fernwasserversorgung Oberfranken. Das Zusammenspiel dieser Quelle trägt zur Versorgungssicherheit bei.
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Herausforderungen durch den Klimawandel
Die Wasserversorgung steht vor neuen Herausforderungen, insbesondere durch klimatische Veränderungen. Eine ausgeweitete Wasserversorgung und Schutzmaßnahmen für Quellgebiete spielen eine wichtige Rolle in der langfristigen Strategie.
Ein Beispiel für eine nachhaltige Anpassung ist ein Klimawald am Ochsenkopf. Dort werden Baumarten getestet, die sich besser an veränderte Bedingungen anpassen können.
Weltwassertag – Bedeutung und Hintergrund
Der Weltwassertag wurde 1992 von der UNESCO ins Leben gerufen und findet seit 1993 jährlich am 22. März statt. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Ressource Wasser und deren nachhaltige Nutzung zu schaffen.