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Spendenaktion

Benefiztag im Kletterwald Oxenkopf: Familie Soellner dankt für die Unterstützung

Ein junger Amerikaner mit Verbindungen ins Fichtelgebirge kämpft sich nach einem schweren Unfall in Texas zurück ins Leben. Am Samstag fand im Kletterwald Oxenkopf ein Benefiztag statt – der gesamte Erlös kam seiner Unterstützung zugute.

Ein tragischer Unfall in Texas löste eine Welle der Anteilnahme aus – von Texas bis ins Fichtelgebirge. Der junge Amerikaner Dalton Leonard erlitt im April 2025 eine schwere Hirnverletzung. Sein Schicksal bewegt viele Menschen in der Region. Der Grund: Dalton hat enge familiäre Verbindungen ins Fichtelgebirge.

Ein Leben zwischen Texas und dem Fichtelgebirge

Dalton ist der Partner von Lillian Mae. Sie ist die Tochter von Sigrid und Marc Soellner aus Mehlmeisel und Enkelin von Armin Kellner aus Fichtelberg. Die Eltern von Lillian Mae sowie ihr Großvater waren ebenfalls am Benefiztag im Kletterwald Oxenkopf dabei. Kennengelernt haben sich Lillian und Dalton, als er als Soldat in Grafenwöhr stationiert war. Später zogen beide in die USA nach Texas.

„Dalton hat sich hier im Fichtelgebirge sehr wohlgefühlt. Wir waren oft im Wild West Gasthaus in Fichtelberg – Barbecue und Burger haben ihn an seine Heimat erinnert“, erzählt Sigrid Soellner.

Vor wenigen Wochen setzte das Wild West Hotel & Restaurant „Beim Bartl“ in Fichtelberg ein starkes Zeichen der Solidarität: Das Gasthaus spendete einen Teil seiner Tageseinnahmen zugunsten der Familie Leonard.

Benefiztag im Kletterwald Oxenkopf

Am 14. Juni 2025 fand auch im Kletterwald Oxenkopf ein Benefiztag für Dalton statt. Die Betreiber Christian-Daniel und Melissa Tiedeke – sie stammt selbst aus Texas – spendeten 100 Prozent der Tageseinnahmen an die Familie Leonard. Wer an diesem Tag kletterte, Bogenschoss oder Axt warf, unterstützte die Aktion automatisch.

„Dass jemand aus Texas hier lebt und sich so engagiert, hat uns tief berührt“, sagt Sigrid Soellner. Lillian Mae arbeitete früher selbst im Kletterwald. Die Familie Tiedeke übernahm den Betrieb erst im vergangenen Jahr.

Spendenaktion bei der Tourist-Information Bischofsgrün

Auch in der Kur- und Tourist-Information Bischofsgrün entstand eine Spendenaktion. Wilhelm Zapf stellte dort Fichtelherzen und Herzenswichtel gegen eine freiwillige Spende bereit. Der gesamte Erlös geht direkt an die Familie Leonard.

„Ich finde es unglaublich, wie die Menschen zusammenrücken und helfen – obwohl sie Dalton kaum kennen“, sagt Sigrid Soellner. „Das zeigt, wie viel Herz in dieser Region steckt.“

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Zwischen Hoffnung und Herausforderung

„Ich denke, dass er wieder ganz werden kann“, sagt Marc Soellner. „Die Spenden helfen enorm im Alltag – für Essen, Benzin und die Reha.“

Dalton kann inzwischen bis zehn zählen und gewinnt langsam die Kontrolle über seine Bewegungen zurück. Schwierigkeiten bereitet noch die Sprache. Zwar versteht er Sätze und weiß, was er sagen möchte – doch die Verbindung zwischen Gehirn und Sprachmotorik funktioniert noch nicht reibungslos. Seine Ärzte hoffen, dass andere Hirnregionen diese Funktionen übernehmen können.

Mehr als 14.500 Dollar gesammelt

Auf der GoFundMe-Seite wurden bisher über 14.500 US-Dollar gesammelt. Das Ziel: 16.000 Dollar. Ob Daltons Versicherung alle Behandlungskosten übernimmt, ist unklar.

Die Spendenkampagne startete seine Tante Susan Jenkins. Zum Glück leben Dalton und Lillian in der Nähe seiner Familie – ein wertvoller Rückhalt in dieser Zeit.

Ein Zeichen der Menschlichkeit über Grenzen hinweg

Trotz der über 8.000 Kilometer zwischen Texas und Bayern zeigt sich: Menschlichkeit kennt keine Grenzen.

„Selbst Daltons große texanische Familie war tief bewegt, dass hier so viele mitfühlen und helfen“, sagt Marc Soellner. „Diese Unterstützung endet nicht in Texas – sie geht im Fichtelgebirge weiter.“

Vorankündigung der Aktionen in Bischofsgrün