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Wiedersehen in Bayreuth: Vom russischen Eisbrecher zu Maisel’s FunRun
Er stammt aus Neuseeland, sie ist gebürtige Bayreutherin, lebt heute in Australien. Seit 20 Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Heute laufen sie gemeinsam beim Maisel’s FunRun. Kennengelernt haben sie sich auf einer 40-köpfigen Expedition in die Antarktis.
„Hohe Wellen, grüne Brecher türmten sich über dem Steuerhaus des russischen Eisbrechers – das war wirklich extrem.“
Ross sitzt in Bayreuth, neben ihm Sabine, die beiden sind alte Freunde. Sie erzählen von einem Tag ihrer Expedition auf einem russischen Eisbrecher: vom südlichen Ende Neuseelands bis in die Antarktis. Auf dem Schiff haben sich die beiden kennengelernt.
Abenteuer auf einem russischen Eisbrecher: echte Wildnis
„Das war ‚the real deal‘ – keine Kreuzfahrt“, sagt Ross. Zwei Monate durch das stürmische Ross-Meer, vorbei an Eisbergen und selten betretenen Inseln. Er tauchte, sie wanderten, landeten per Zodiac (einem speziellen Expeditionsschlauchbot) auf Macquarie Island – wo ihnen 10.000 neugierige Königspinguine entgegenkamen. Besuch der historischen Hütten der Forschungsreisenden Scott und Shackleton inklusive.
„Ich wollte die Landschaft fühlen, nicht nur sehen“, sagt Sabine. Nur wenige blieben auf dem russischen Eisbrecher von der Seekrankheit verschont. Sabine gehörte dazu – dank ihrer Erfahrung auf einem Hummerfischerboot vor Australien.
Heute arbeitet sie als Schweißinspektorin
„an Offshore-Anlagen, oft am Seil hängend. Es klingt gefährlich – ist es auch. Aber ich liebe es.“
Das extremste Erlebnis für Ross? Er zögert keine Sekunde:
„Meine Solo-Expedition zum Nordpol – allein auf treibendem Eis. Kein Kontakt zur Außenwelt, nur ich, wie ich einen Schlitten über das Eis zog.“
Wie Sabine und Ross wieder zusammenfanden
„Wir sind unser Leben lang viel gereist“, sagt er. „Auf solchen Reisen trifft man tausende Menschen – aber nur mit ganz wenigen entsteht eine tiefere Verbindung. Sabine war so jemand.“
Das Wiedersehen begann mit einer simplen Nachricht zur Weihnachtszeit. Sabine erzählte Ross von Maisel’s FunRun. Sie erinnert sich: „Ich habe gesagt: ‚Lauf doch mit!‘ Und Ross meinte: ‚Tolle Idee!‘ Ich hatte den Lauf 2019 schon einmal mitgemacht – damals mit meiner Tante und meinem Onkel und wollte es unbedingt wieder machen.“
Und so steht Ross nun in Bayreuth. „Erst seit weniger als zwei Tagen“, sagt er.
Sie werden die 10,6 Kilometer genießen
Ross und Sabine nehmen am 10,6 Kilometer-Lauf teil. Beide haben viel Lauf-Erfahrung. Sabine hat über 200 „Parkruns“ absolviert – lokal organisierte 5-Kilometer-Läufe, die digital per Armband getrackt werden. „Man kann die Zeiten dann online einsehen“, erklärt sie. In Australien hält sie rund fünf Streckenrekorde bei verschiedenen Parkruns.
Ross ist passionierter Triathlet. Heute beim FunRun muss er aber nur laufen. Beide nehmen den 10,6 Kilometer langen Maisel’s FunRun gelassen:
„Es geht ums Erlebnis, nicht um Bestzeiten, es ist ja ein ‚Fun Run‘.“
„Wir laufen einfach los und genießen es“, sagt Sabine. Ross stimmt zu: „Der FunRun ist für uns ein Wiedersehen.“ Auf der Strecke durch Bayreuth könne man viel von der Stadt sehen.
Ein Bier zur Erfrischung?
Ob die beiden auch auf’s Weissbierfest gehen werden, bleibt offen. „Vielleicht schauen wir mal vorbei“, sagen Ross und Sabine.
„Ich habe in meinem Leben bestimmt mehr als genug Bier getrunken“, sagt Ross. Heute bevorzugt er alkoholfreies Bier und freut sich besonders auf die deutschen Sorten vom Veranstalter Maisel’s.
„Vor einem Rennen bleibe ich ein paar Tage alkoholfrei. Danach genieße ich aber gern wieder ein gutes, traditionelles Bier“, so Sabine. „Als ich nach Australien gezogen bin, habe ich das deutsche Bier richtig vermisst. Zum Glück bekommt man Maisel’s inzwischen auch dort!“