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Arbeiten im Homeoffice: Deutscher Finanzsektor ist global ganz vorn mit dabei
In Deutschlands Finanzunternehmen sitzen mehr Mitarbeitende im Homeoffice als in vielen anderen Staaten. In asiatischen Ländern hingegen wird am wenigsten daheim gearbeitet. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Fast zwei Tage pro Woche Heimarbeit
Bei der Anzahl der Tage, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice zubringen, liegt Deutschlands Finanzbranche mit 1,97 Tagen pro Woche hinter Irland, Finnland und Großbritannien im oberen Segment. Das belegt eine Auswahl von Ländern nach Zahlen des Ifo-Instituts, die auf Anfrage des Finanzdienstleistungs- und Medienunternehmens Bloomberg ermittelt wurden.
Irland bringt es dabei auf 2,86 Tage pro Woche, bei den finnischen Finanzmitarbeitenden sind es 2,67 Tage. Großbritannien kommt auf 2,14 Tage, die dortige Finanzangestellte im Homeoffice zubringen.
Homeoffice ist in Japan kaum verbreitet
Gemäß den Angaben des Ifo-Instituts wird vorwiegend in den Finanzbranchen der USA und Europas daheim gearbeitet, in asiatischen Ländern wird das Arbeiten von zu Hause aus hingegen kaum praktiziert.
Demgemäß wurden für die USA 1,84 Homeoffice-Tage pro Woche ermittelt, Polen hingegen bringt es auf 1,63 Tage. In Frankreich arbeiten Banker, Versicherungsfachleute und Finanzdienstleister im Schnitt 1,59 Tage wöchentlich am heimischen Schreibtisch. In der österreichischen Finanzwelt sind es noch 1,32 Tage.
In Dänemark wird mit 0,95 Tagen durchschnittlich weniger als einen Tag in der Woche im Homeoffice gearbeitet. In Asien aber wird vielerorts noch weniger von daheim aus beraten, kalkuliert und an Videokonferenzen teilgenommen: In Südkorea zum Beispiel sind es nur noch 0,64 Tage. Das Schlusslicht der Auswahl bildet Japan mit lediglich 0,3 Werktagen wöchentlich, in denen von zu Hause aus gearbeitet wird.
Für die Studie hat das Ifo-Institut Berufstätige mit akademischem Hintergrund im Alter von 20 bis 64 Jahren befragt. In fünf Kernmärkten wurden mehr als 2.500 Personen befragt, darunter waren Deutschland, Frankreich und die USA. In weiteren 35 Ländern betrug die Teilnehmerzahl jeweils ungefähr 1.000 Personen.
Flexwork als Benefit-Argument auf dem Arbeitsmarkt
Laut den Expertinnen und Experten von Bloomberg liegt der Grund für den Erfolg des Homeoffice-Angebots in Deutschland beim derzeitigen Arbeitsmarkt: Der Finanzsektor leidet wie alle anderen Branchen auch unter dem demografischen Wandel und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel. Deshalb müssen sich die Banken, Versicherer und Finanzdienstleistungsunternehmen im Rahmen ihres Employer Brandings als besonders attraktiv positionieren, um gut ausgebildete Fachkräfte für sich zu interessieren und zu binden.
Im Zuge der Corona-Epidemie hat sich das Homeoffice als Bestandteil der Work-Life-Balance endgültig durchgesetzt. Dabei ist das Arbeiten daheim nicht der einzige Benefit, mit dem die Unternehmen für sich werben. So bietet beispielsweise der Finanzdienstleister tecis seinen Mitarbeitenden nicht nur die Homeoffice-Option an, sondern auch flexible Arbeitszeiten, ein Dienst-Smartphone sowie tecis-Mitarbeiterbeteiligungen.
Diese Arbeitnehmer-Vorteile scheinen sich auch positiv auf das Image des Unternehmens innerhalb der Belegschaft auszuwirken: Auf der Kununu-Seite von tecis bescheinigen über 2.000 Mitarbeitende der Firma eine moderne Unternehmenskultur.











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