Zuletzt aktualisiert am

Unterhaltung

Bonanza ist 60 Jahre alt

Am 13. Oktober 2022 feierte eine legendäre TV-Serie Geburtstag. Bonanza prägte das Bild des Wilden Westens für eine ganze Generation an Zuschauern. Vor 60 Jahren strahle das deutsche Fernsehen erstmals den Hit aus und schuf damit einen Mythos.

Dieser begeisterte mit seiner Kombination aus Prärie-Romantik, Cowboys und Verklärung. Bonanza bot seinen Fans eine Ablenkung vom harten Alltag und führte die Zuschauer in eine heile Welt voller Sehnsüchte. Hier war das Leben noch unkompliziert, hart, aber fair.

Die Serie inspirierte eine ganze Industrie

Die Flucht aus der modernen Welt funktioniert auch heute noch bestens. Nicht umsonst boomen Festspiele, die Geschichten aus dem Wilden Westen präsentieren, bei Jung und Alt. Bonanza hat sich in den letzten 60 Jahren zu einer echten TV-Legende aufgeschwungen. Das weltberühmte musikalische Thema der Serie erklingt noch heute bei jeder Gelegenheit, wenn Cowboys eine Bühne betreten. Pferdeshows sind populär wie eh und je und machen auch in Bayreuth regelmäßig Station. Bonanza stand am Anfang eines Booms, der sich für den Wilden Westen begeistert.

Der Name der Serie bezieht sich auf die ursprünglichen Bedeutungen wie „Goldgrube“ oder „Glücksfall“. Der Name wurde zum Programm und prägte zukünftig die Sprache auch im Deutschen. Heute gilt jedes Geschäftsmodell, das zum Erfolg wird, als Bonanza. Das gilt für das Wirtschaftswachstum in Schwellenländern, ebenso wie für erfolgreiche Fonds oder die Erdölförderung.

Selbst die Merchandising- und Spieleindustrie setzt auf die Zugkraft des Namens. Zahlreiche Stores bieten von der Bettwäsche über T-Shirts bis hin zu Kaffeebechern unzählige Produkte, die Bonanza huldigen. Der Slot mit dem ungewöhnlichen Namen Sweet Bonanza verspricht eine „süße Goldgrube“. Damit setzt auch der Slot auf den berühmten Namen, der einst die Zuschauer an ihre Sitze fesselte. Erfolgreich war auch die TV-Serie Bonanza, die bis heute den Status der erfolgreichsten Westernserie innehat. Sie lockte die Massen vor die Bildschirme und entführte ihre Fans in eine heile Welt.

Die Cartwrights waren Vorbild für ganze Generationen

Dort regierte der Clan der Cartwrights. Er trat in insgesamt 431 Folgen für die Bedrängten ein. Ihre Abenteuer gehörten in den 1960er und 1970er Jahren zum Wochenende aller Deutschen. Bonanza war der ideale Zufluchtsort, um sich von den Sorgen des Alltags jener Zeit zu lösen. Die Cartwrights bewältigten schließlich jedes noch so herausfordernde Problem innerhalb von nur 45 Minuten. Hier hatten die Bösen keine Chance. Recht und Ordnung blieben gewahrt und das gegen jeden Widerstand.

Vier Männer, aber keine Frau

Doch das Setting war ungewöhnlich. Es gab keine Mutter, sondern lediglich einen Patriarchen. Der musste sich als dreifacher Witwer durch das Leben kämpfen und nebenbei auch noch seine drei Söhne in die Härten des Lebens einführen. Hier stand nicht der einsame Rächer, oder ein Sheriff im Mittelpunkt der Handlung, sondern das Oberhaupt des Clans. Starke Frauen spielten hier keine Rolle. Doch die drei prachtvollen Söhne entschädigten den Patriarchen für seine erlittenen Qualen.

Gemeinsam zog man gegen das Unrecht der Welt in den Kampf. Die Rollen waren klar verteilt. Da war einerseits das Oberhaupt, Vater Ben. Der älteste Sohn war Adam. Von Beruf Architekt hatte er die Ranch geplant, in dem die Cartwrights wohnten. Er war der Vernünftigste unter den drei Söhnen. Er hatte als einziger studiert und verwendete lieber sein Hirn als seine Hände, wie er einmal grinsend bekannt gab. Kam es zum Kampf, trug er diesen mit seinen Fäusten aus, oder griff zu damals noch ungewohnten Tricks, die von asiatischen Kampfsportarten zu stammen schienen.

Sein Bruder Eric, auch „Hoss“ genannt, galt als leutseliger Riese. Der 2-Meter-Mann kümmerte sich darum, das Land der Cartwrights auf der Ranch zu bewirtschaften. Mit seiner körperlichen Kraft war er unersetzlich, wenn es darum ging, dem Land auf der Ponderosa-Ranch Ertrag abzutrotzen. Diese hatte in der Serie mehrere Darsteller, jene aus der Eröffnungssequenz befand sich in Nevada. Ganz anders hingegen gestaltete sich der Charakter des jüngsten Sohns Little Joe. Der galt als Heißsporn, der wenig von der harten Arbeit auf der Ranch hielt. Er widmete sich lieber den Frauen und musste zumeist eingebremst werden.

Gemeinsam halfen die vier Männer den Bedrängten, Ausgestoßenen und Diskriminierten. Ihnen standen sie stets bei. Mit dieser Grundeinstellung waren die Cartwrights ihrer Zeit weit voraus und kämpfen bereits gegen Unterdrückung, als dies noch lange nicht zur Grundeinstellung vieler Menschen gehörte. Zunächst strahlte die ARD die Serien in Deutschland aus, setzte sie jedoch nach nur 13 Folgen ab, weil ihr die Geschichten als zu brutal erschienen. Daraufhin stieg einige Zeit später das ZDF ein und feierte 10 Jahre lang einen Quotenhit.