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Essen und Trinken
Die bt-Leser haben abgestimmt: Das ist der beste Lieferservice in Bayreuth
„Welcher ist der beste Lieferservice in Bayreuth?“, wollte das bt von seinen Lesern wissen. Die Antwort ist ein Imbiss mit Biergarten im Selbstbedienungsmodus und geliefert wird auch.
Der beste Lieferservice in Bayreuth ist mehr als das. Es ist ein Imbiss, genauso wie es ein Pausenstand ist. Im Sommer ist es auch ein Biergarten. Das bt hat den Sieger des Leservotings besucht. Zuletzt in der Reihe „Die bt-Leser haben abgestimmt“ ging es um das beste Hendl vom Grill im Landkreis.
Die bt-Leser haben abgestimmt: Das ist der beste Lieferservice in Bayreuth
Vincenzo Rossignoli (62) kommt ursprünglich aus der Region Apulien in Italien. Zusammen mit seiner Frau betreibt er seit rund acht Jahren das MiCasa in Bayreuth. Wenn er erzählt, dann ist es so, wie wenn gefühlte 62 Jahre gepflegte, gelebte und geliebte Kochkunst zu einem sprechen. „Ich habe aus meinem Hobby einen Beruf gemacht“, sagt er. Gelernt habe er bei natürlich bei Mama in Apulien.
Das MiCasa Bayreuth ist eine Mischung aus Imbiss, Biergarten, Pausenstand und Lieferservice. Bis auf den Lieferservice gilt dabei das Selbstbedienung-Prinzip, wie es das im Sommer in vielen größeren Biergärten gibt: Man geht an den Tresen, sagt was man will, bezahlt und setzt sich damit oder man holt es ab und genießt Zuhause.
Ein Imbiss in Bayreuth als Pausenstand?
Dass das MiCasa von Schülern häufig in deren Pausen aufgesucht wird, hat mit seiner Lage zu tun. Rundrum gibt es viele Schulen. Gerade in den Pausenzeiten verpflegen sich viele Schüler mit einem Stück Pizza oder einer der anderen Leckereien, die das MiCasa anbietet.
Gefragt, wie es ihm damit geht, sagt Rossignoli, dass das halt der Markt erfordere. So gibt es beim ihm nicht nur klassische Pizza oder Pasta, sondern auch Currywurst, Schnitzel oder Burger. Besonderen Wert lege er bei allem, was bei ihm über den Tresen oder in die Pizzaschachtel geht, darauf, dass es mit frischen Zutaten gemacht ist. Die hole er wohl ausgesucht aus Kemnath ran, wie Wurst und Fleisch in diesem Fall. „Massenware können alle.“
Eingedeutschte Küche in Bayreuth: Das sagt der Italiener dazu
Vincenzo Rossignoli ist Koch, seit er denken kann. Koch in einem Imbiss in Bayreuth zu sein, sei natürlich etwas anderes als in seiner Heimat Apulien. Klar: Geschmäcker sind verschieden. Für Stammgäste mache er die Sachen aber schon mal so, wie man sie sonst eben in unseren Breiten nicht bekommt.
Der Grund für eingedeutschte Küche aus anderen Ländern sei in den 60er Jahren zu finden: Das Fertigessen hielt Einzug in die deutschen Haushalte. Die Frau am Herd hatte auf einmal nicht mehr so viel Arbeit: Tüte öffnen, aufkochen, fertig. So sei es gekommen, dass viele Deutsche schon gar nicht mehr wissen, wie eine echte Carbonara gemacht wird und schmeckt: nämlich nicht mit Schinken und Sahnesoße. Rossignoli nimmt das gelassen, solange die Kunden fair bleiben.
MiCasa in Bayreuth vs. Corona
Der Lieferservice ist ein wichtiges Standbein des MiCasa. Einen deutlichen Zuwachs wegen der Corona-Pandemie gebe es nicht, so Rossignoli. „Viele Menschen sind auf Kurzarbeit und das Geld ist knapp“, sagt er. Dazu habe sein MiCasa im Umfeld mehrerer Schulen ein Problem mit den Pandemie-Maßnahmen und der Witterung. So würden weniger Schüler kommen. „Wenn es warm ist, geht die Schlange bis raus auf die Straße.“ Klar: Wenn es kalt ist, wartet man ungern mit 1,5 Meter Abstand, gerade wenn die Mittagspause auch noch kurz ist.
„Essen und Trinken geht immer“
Wann sie wieder unter Volllast mit rund 40 Sitzplätzen innen und 60 draußen arbeiten können, wissen die Rossignolis nicht. Umsatzeinbußen im Lockdown von rund 50 Prozent machen die Lage nicht besser.