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Die bt-Leser haben abgestimmt: Das ist die beste Metzgerei in Bayreuth
„Welche ist die beste Metzgerei in Bayreuth?“, wollte das bt von seinen Lesern wissen. Die Antwort ist in der Königsallee zu finden.
Mit überwältigender Mehrheit haben die bt-Leser die Metzgerei Parzen zur besten in Bayreuth gewählt. Diese gibt es mittlerweile in der vierten Generation. Zuletzt in der Serie „Die bt-Leser haben abgestimmt“ ging es um die beste Bäckerei im Landkreis Bayreuth.
Metzgerei Parzen in Bayreuth: Zur besten Metzgerei gewählt
Junior-Chef ist Daniel Parzen (27). Selbstverständlich sei das zunächst nicht gewesen. „Ich soll mir das mit dem Metzgerhandwerk gut überlegen, hatte meine Mutter damals gesagt“, erinnert sich Daniel Parzen. Tatsächlich habe er zunächst beruflich in die Informationstechnik gehen wollen. „Nach einem Praktikum in der Küche und in der Metzgerei habe ich mich aber entschieden, Metzger zu werden.“
Der Familienbetrieb Parzen hat heute rund 45 Angestellte: drei Metzgergesellen, zwei Metzgermeister, drei Auszubildende, zwei Köche, Verkaufspersonal und Aushilfen. Das Hauptgeschäft mit Imbissstand vor der Metzgerei steht in der Königsallee in Bayreuth. Dazu gibt es eine Filiale in der Tannhäuserstraße in Bayreuth.
Tradition trifft auf Moderne im Metzgerhandwerk
Daniel Parzens Weg über die IT zur Berufung im Metzgerhandwerk kommt dem Familienbetrieb zugute. So gibt es heute beispielsweise einen Onlineshop und derzeit arbeitet die Metzgerei Parzen an einer Umstellung auf „das papierlose Büro“, denn auch als Metzger gibt es Schreibkram, allein schon wegen der Dokumentationspflichten. „Am meisten aber mag ich es, Metzger zu sein“, sagt Daniel Parzen.
„Meine Arbeit als Metzgermeister besteht nicht nur aus klassischem Handwerk. Ich kann auch kreativ sein.“
(Daniel Parzen, Metzgermeister aus Bayreuth)“
Ob Pulled Pork, Dry-Aged oder Pastrami: Diese Begriffe gab es lange nicht in einer traditionellen Metzgerei. Jetzt gehören sie dazu. Daniel Parzen geht allein schon aus eigenem Interesse mit der Zeit: „Ich war in Amerika und habe mir das mit der Pastrami angeschaut.“ Beeindruckt sei er gewesen, aber „was die Amis können, kann ich schon lange“, dachte sich Parzen.
Reifen lassen statt Zusätze verwenden
Sein Handwerk hat Daniel Parzen von der Pike auf gelernt. Das ist die Basis. Man nehme eine Prise Kreativität dazu und verzichte auf Zusätze und heraus kommt beispielsweise ein Schinken nach italienischem Vorbild. „Ich habe erst einmal nur vier davon gemacht.“ Ganze acht Monate habe er den reifen lassen. „Leider geil! Jetzt müssen wir wieder acht Monate warten, bis es neuen gibt“, lacht Daniel Parzen.
Eine bereits ausgereifte Idee von ihm sind die Grillkurse, die er anbietet. „Zusammen mit den Teilnehmern machen wir beispielsweise auch Bratwurst selbst.“ Dabei würden interessante neue Kreationen entstehen. In der Corona-Pandemie gehe das allerdings nicht.
Metzger aus Bayreuth: „Die Leute kochen wieder mehr“
In den Produktionsräumen der Metzgerei Parzen gibt es eine Tafel für die Bestellungen im Bereich Partyservice. Auch den bietet der Traditionsbetrieb nämlich an: eigentlich. Die Tafel ist leer: keine Bestellungen. Daniel Parzen spricht von 25 bis 30 Prozent Verlust durch die Corona-Pandemie. Den würde die Metzgerei aber durch gestiegene Umsätze im Laden wieder wett machen. „Die Leute kochen wieder mehr.“
Kochen ist ein großes Thema in der Metzgerei Parzen. Nicht umsonst arbeiten hier zwei ausgebildete Köche. Neben dem Party-Catering ist Parzen auch an der Versorgung von Schulen mit warmen Mahlzeiten beteiligt.
Ein weiterer Einbruch für den Betrieb, verursacht durch die Coronavirus-Krise. Wirklich schwer wiege der aber nicht, so Daniel Parzen, denn es gibt in den beiden Ladengeschäften wie auch am Imbissstand täglich frisch gekochte Speisen, die sich bei den Kunden großer Beliebtheit erfreuen würden.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß