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Arbeit & Beruf
Neue Pflicht der Arbeitszeiterfassung in Deutschland: Das ist wichtig
von Externe Redaktion
Die neue Pflicht zur Arbeitszeiterfassung betrifft Unternehmen in Deutschland mit mehr als zehn Mitarbeitern. Diese Unternehmen müssen jetzt die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter systematisch und detailliert erfassen.
Neue Pflicht der Arbeitszeiterfassung in Deutschland: Das ist wichtig
Seit dem 1. Januar 2021 gilt in Deutschland eine neue Pflicht zur Arbeitszeiterfassung, die Unternehmen nun mit mehr Druck umsetzen müssen. Diese Regelung betrifft Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern und hat Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsorganisation. Ziel der neuen Pflicht ist es, die Einhaltung von Arbeitszeitvorschriften zu verbessern und die Rechte von Arbeitnehmern zu stärken.
In diesem Artikel werden die wichtigsten Informationen zur neuen Pflicht der Arbeitszeiterfassung erläutert und deren Bedeutung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber erklärt.
Was ist die neue Pflicht zur Arbeitszeiterfassung?
Die neue Pflicht zur Arbeitszeiterfassung betrifft Unternehmen in Deutschland mit mehr als zehn Mitarbeitern. Diese Unternehmen müssen jetzt die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter systematisch und detailliert erfassen.
Hintergründe des neuen Zeiterfassungsgesetzes
Das neue Zeiterfassungsgesetz wurde durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs angeregt.Im Jahr 2019 hatte dieser entschieden, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter systematisch zu erfassen.
Diese Entscheidung hat auch in Deutschland zu Diskussionen geführt. Obwohl es in Deutschland bereits Vorschriften zur Arbeitszeiterfassung gab, waren diese nicht ausreichend, um den Anforderungen des Gerichtshofs zu genügen. Aus diesem Grund wurde beschlossen, ein neues Zeiterfassungsgesetz zu erlassen, das die Anforderungen des Gerichtshofs erfüllt. Das Gesetz trat am 1. Januar 2021 in Kraft.
- Da es etwas dauert, ein funktionelles Zeiterfassungssystem einzuführen, gab es bisher noch eine Schonfrist. Diese ist inzwischen abgelaufen und Unternehmen müssen die Umsetzung zeitnah angehen.
Mögliche Systeme für die Zeiterfassung
Für die Zeiterfassung können unterschiedliche Systeme eingesetzt werden, von der handschriftlichen Aufzeichnung bis hin zur digitalen Zeiterfassung per App oder Web-Portal.
- Insbesondere die digitalen Lösungen bieten viele Vorteile, da die Angestellten – egal, ob im Büro oder remote – die Arbeitszeiten online berechnen und erfassen lassen kö Die Entwickler sorgen zudem dafür, dass der gesetzliche Anspruch an ein Zeiterfassungssystem eingehalten wird.
Anspruch an ein Zeiterfassungssystem nach dem neuen Zeiterfassungsgesetz
Grundsätzlich dürfen sich die Unternehmen das genutzte Zeiterfassungssystem selbst aussuchen. Dabei müssen sie aber die folgenden Ansprüche einhalten.
- Systematische und detaillierte Erfassung von Arbeitszeiten: Das Zeiterfassungssystem muss in der Lage sein, die Arbeitszeiten der Mitarbeiter systematisch und detailliert zu erfassen. Hierbei muss die Arbeitszeit nach Beginn und Ende sowie nach Pausen und Überstunden erfasst werden.
- Erfassung von Fehlzeiten: Das Zeiterfassungssystem muss Fehlzeiten wie Urlaub, Krankheit oder Feiertage erfassen und berücksichtigen.
- Protokollierung von Änderungen: Jede Änderung der erfassten Arbeitszeit muss protokolliert werden. Hierbei müssen auch die Gründe für die Änderungen dokumentiert werden.
- Aufbewahrung der Daten: Die erfassten Daten müssen mindestens zwei Jahre lang aufbewahrt werden. Hierbei müssen die Daten gegen unberechtigte Zugriffe geschützt werden.
- Nachvollziehbarkeit der Arbeitszeiten: Die erfassten Arbeitszeiten müssen nachvollziehbar sein. Hierbei müssen die Mitarbeiter in der Lage sein, ihre Arbeitszeiten zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Vorteile der Zeiterfassung für Arbeitgeber und -nehmer
Ziel des Zeiterfassungsgesetzes ist ein umfassender Arbeitnehmerschutz. Zeitgleich entstehen mehrere weitere Vorteile für Angestellte und Arbeitgeber:
Vorteile für Arbeitnehmer
- Schutz vor unbezahlten Überstunden: Durch die systematische Erfassung der Arbeitszeiten sind Arbeitnehmer besser vor unbezahlten Überstunden geschützt.
- Transparenz bei der Arbeitszeit: Die Arbeitszeiterfassung bietet den Arbeitnehmern mehr Transparenz und Klarheit darüber, wie viel sie arbeiten und wie viel Freizeit ihnen noch bleibt.
- Bessere Planung von Freizeit und Freizeitausgleich: Durch die genaue Erfassung der Arbeitszeiten ist es für Arbeitnehmer einfacher, ihre Freizeit und den Freizeitausgleich zu planen. So hilft sie auch dabei, im Homeoffice effizient und gesund zu arbeiten.
- Stärkere Durchsetzung der Arbeitszeitvorschriften: Die Arbeitszeiterfassung erleichtert die Durchsetzung von Arbeitszeitvorschriften wie dem Arbeitszeitgesetz und dem Mindestlohn.
- Gerechtere Bezahlung: Durch die genaue Erfassung der Arbeitszeiten können Arbeitnehmer sicher sein, dass sie für jede geleistete Arbeitsstunde angemessen entlohnt werden.
Vorteile für Arbeitgeber
- Bessere Ressourcenplanung: Die Arbeitszeiterfassung ermöglicht eine bessere Planung der Ressourcen und eine effektivere Auslastung der Mitarbeiter.
- Reduzierung von Verwaltungsaufwand: Durch die digitale Erfassung der Arbeitszeiten können Verwaltungsaufwände reduziert werden.
- Rechtskonformität: Die Arbeitszeiterfassung erleichtert die Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen wie dem Arbeitszeitgesetz und dem Mindestlohn.
- Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit: Durch eine bessere Planung und Organisation der Arbeitszeiten können Arbeitgeber zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit beitragen.
Fazit – Wie können Arbeitnehmer und Arbeitgeber die neuen Vorschriften umsetzen?
Die neue Pflicht zur Zeiterfassung muss nun aktiv umgesetzt werden. Arbeitgeber sollten sich spätestens jetzt über die neuen Vorschriften informieren, Schulungen und Beratungen in Anspruch nehmen und gegebenenfalls die Einführung eines neuen Zeiterfassungssystems mit einem externen Dienstleister planen und umsetzen.
Die Umsetzung der neuen Vorgaben erfordert in vielen Fällen die Anschaffung neuer Software und Systeme, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und eine sichere und zuverlässige Erfassung der Arbeitszeiten ermöglichen. Online-Zeiterfassungssysteme und ihre Entwickler sind hier hervorragende Partner.
Durch eine gute Planung können Arbeitnehmer und Arbeitgeber sicherstellen, dass die neuen Vorschriften zur Arbeitszeiterfassung erfolgreich umgesetzt werden und zu einer besseren Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen beitragen. Letztendlich profitieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen von der neuen Pflicht zur Arbeitszeiterfassung, da sie für mehr Transparenz, Fairness und Effizienz bei der Arbeitszeitgestaltung sorgt.