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Stress, Blackout und Prüfungsangst? So gelingt die mentale Vorbereitung auf Prüfungen
Prüfungen fordern geistige Leistung unter Druck. Viele Lernende erleben deshalb Nervosität, Leistungsdruck oder sogar ein Blackout.
Der Körper reagiert auf Prüfungsstress ähnlich wie auf Gefahr, nämlich mit erhöhter Herzfrequenz und Anspannung. Schlimmstenfalls führt das zu gesundheitlichen Problemen sowie zu einem Nichtbestehen wichtiger Prüfungen.
Wenn die Angst die Konzentration blockiert
Prüfungsangst entsteht selten aus dem Nichts. Sie wächst vielmehr schleichend und häufig aus dem Gefühl heraus, den Erwartungen anderer nicht gerecht zu werden. Der Körper reagiert mit erhöhter Muskelspannung, beschleunigtem Herzschlag und flacher Atmung.
In dieser Situation verlagert das Gehirn die Energie vom Denkzentrum in den Überlebensmodus. Logisches Denken und Erinnerung geraten ins Hintertreffen, obwohl das Wissen vorhanden ist. Eine Studie der Universität in Zürich zeigt, dass Prüfungsangst unter Studierenden weit verbreitet ist. Dabei korrelieren die Faktoren „Sorgen“ und „mangelndes Vertrauen in die eigene Kompetenz“ mit geringerer Prüfungsleistung und höherem Stressniveau.
Diese Befunde deuten darauf hin, dass neben dem Wissen auch die Fähigkeit, mit innerer Anspannung umzugehen, über den Erfolg entscheidet. Regelmäßiger Schlaf, klare Lernroutinen und realistische Zielsetzungen schaffen zum Beispiel eine stabile Grundlage. Wenn Schüler und Studenten frühzeitig Struktur in den Lernalltag bringen, stärkt dies außerdem das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Unterstützend wirken kurze Entspannungsphasen, Bewegung oder Atemübungen, die den Körper auf Konzentration statt Alarmbereitschaft einstellen. Auf diese Weise verwandeln Betroffene mentale Anspannung in kontrollierte Aufmerksamkeit.
Erste Hilfe bei einem Blackout
Ein Blackout entsteht, wenn die Anspannung in der Prüfung zu stark ansteigt. Der Körper schaltet auf Alarm, das Herz schlägt schneller und das Denken wirkt blockiert. Ursache ist die Überaktivität des Hippocampus und des präfrontalen Cortex, der in Stressmomenten den Zugriff auf gespeichertes Wissen hemmt. Möchten Schüler und Studenten diesen Zustand lösen, helfen kleine, gezielte Schritte. Hilfreiche Maßnahmen sind unter anderem
- tief durchatmen, kurz halten und langsam ausatmen. Diese bewusste Kontrolle senkt den Puls und signalisiert Ruhe.
- kurz aufstehen, Schultern kreisen, Arme lockern. Die Durchblutung verbessert sich, der Kopf wird klarer.
- leicht zugängliche Inhalte abrufen, um das Denken wieder in Gang zu bringen.
Ein innerer Satz wie „Ich erinnere mich gleich wieder“ wirkt zusätzlich stabilisierend. So kehrt Schritt für Schritt die geistige Kontrolle zurück und die Prüfungssituation verliert an Bedrohung.
Wenn Prüfungen unfair verlaufen
Manchmal beeinflussen auch äußere Umstände eine Prüfung so stark, dass die Leistung nicht objektiv bewertbar ist. Störgeräusche, technische Ausfälle oder unklare Aufgabenstellungen führen beispielsweise leicht zu Unsicherheiten und beeinträchtigen die Konzentration. In solchen Momenten entsteht schnell das Gefühl, dass das Ergebnis nicht dem tatsächlichen Wissen entspricht.
In rechtlich relevanten Fällen kommt die Möglichkeit der Prüfungsanfechtung in Betracht. Sie erfolgt über einen spezialisierten Rechtsanwalt, der die Erfolgsaussichten prüft und den Antrag formell einreicht. Dabei werden Prüfungsunterlagen, Protokolle und Bewertungsrichtlinien analysiert, um mögliche Verfahrensfehler nachzuweisen. Eine gut dokumentierte Begründung erhöht die Chancen auf eine faire Neubewertung. Dennoch ist eine Prüfungsanfechtung ein rechtlicher Schritt, der gut überlegt sein sollte. Sie eignet sich hauptsächlich dann, wenn objektive Gründe den Ablauf oder die Bewertung einer Prüfung beeinflusst haben. Dazu zählen
- formale Fehler im Verfahren, darunter eine falsche Aufgabenstellung, ein Bewertungsfehler oder ein Verstoß gegen Prüfungsordnungen
- unzumutbare Rahmenbedingungen wie erheblicher Lärm, technische Ausfälle oder gesundheitliche Beeinträchtigungen, die im Verlauf der Prüfung nicht beachtet wurden
- Ungleichbehandlung durch Prüfer, wenn nachweisbar andere Kandidaten unter denselben Bedingungen anders bewertet wurden
Vor einer Einreichung sollte eine rechtliche Einschätzung erfolgen, um die Erfolgsaussichten realistisch zu bewerten.
Zurück zur mentalen Stärke
Nach einer stressreichen Prüfung oder einem Rückschlag hilft es, den Blick bewusst nach vorn zu richten. Mentale Stärke bedeutet dabei nicht, keine Angst zu spüren; vielmehr geht es darum, auch in schwierigen Momenten handlungsfähig zu bleiben. Dieser Zustand entsteht durch Übung und Selbstreflexion. Ein wirksamer Ansatz besteht darin, den eigenen Lernprozess regelmäßig zu hinterfragen. Kleine Erfolge verdienen schließlich Aufmerksamkeit, auch wenn sie unscheinbar wirken. Sie zeigen Fortschritt und geben dem Gehirn ein positives Feedback. So wächst Schritt für Schritt das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit.












Der Asenturm auf dem Ochsenkopf. © Wilhelm Zapf
Schlägerei Angriff Symbolbild @bt-Redaktion erstellt mit KI