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Tapezieren

Tapezieren: Woran Sie die Qualität von Tapeten erkennen

Externer Redakteur

Tapeten machen gute Laune und liegen seit Jahren im Trend. Ob nun vor einem Wohnungsauszug, direkt nach dem Einzug in ein neues Domizil oder im Rahmen von Umgestaltungsmaßnahmen: In Deutschland wird tapeziert. Und inmitten des Tapeten-Revivals sind viele Verbraucher mit der Auswahl des richtigen Tapetenmodells überfordert. Eine Qualitätstapete soll es sein. Aber was bedeutet das überhaupt?

Qualitative Tapeten: Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten

Tapeten sind nicht nur eine gute Kaschierungsmöglichkeit für Unebenheiten und kleine Risse in der Wand. Sie eröffnen mit einer umfangreichen Auswahl an verschiedenen Mustern und Motiven auch nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem kann man sie auch ohne Vorerfahrung leicht anbringen und je nach Modell ebenso einfach wieder entfernen. Am beliebtesten sind hierzulande Raufasertapeten, die aus mehreren Papierschichten mit eingearbeiteten Holzfasern bestehen. Sie verleihen Wänden mit ihrer gekörnten Oberfläche eine Struktur und lassen Gestaltungsspielraum für einen individuellen Tapetenanstrich. Neben solchen Papiertapeten gibt es heute viele weitere Tapetenarten, beispielsweise Vlies-, Textil- und Vinyltapeten. Die Auswahl der richtigen Art ist vorab die wohl entscheidendste Frage. Alle Modelle haben ihre Vorteile: Papiertapeten sind atmungsaktiv, gesundheits- und umweltverträglich. Vliestapeten sind demgegenüber reißfest und am leichtesten zu verarbeiten. Vinyl-Modelle punkten derweil mit Feuchtigkeitsbeständigkeit und Textiltapeten bieten einen Dämmeffekt. Wer diese Unterschiede kennt, kann sich besser für die richtige Tapetenart entscheiden. Ebenso wichtig ist beim Kauf einer passenden Tapete allerdings die Qualitätsfrage. In der Regel sind Tapeten von hoher Qualität

  • frei von Schadstoffen
  • umweltfreundlich und recyclebar
  • wohngesund
  • von gewisser Stärke und deshalb eher schwer
  • mehrschichtig und deshalb leicht zu entfernen

Auch die Haltbarkeit der verwendeten Materialien und Druckfarben ist ein Qualitätskriterium. In dieser Hinsicht gilt: Vinyl- und Vliestapeten versprechen eine längere Haltbarkeit als Textil- und Papiermodelle. Unter den Vinyl- und Vlies-Modellen deuten wiederum scheuer- und wischfeste Eigenschaften auf besonders haltbare Tapeten mit hoher Qualität hin.

Gütesiegel als Qualitätsmerkmal: So erkennen Sie schadstofffreie und umweltfreundliche Tapeten

Damit Verbraucher Qualitätskriterien wie die Schadstofffreiheit, Wohngesundheit und ökologische Verträglichkeit von Tapeten zweifelsfrei erkennen können, gibt es zur Bewertung einige deutsche, europäische und internationale Kennzeichnungen. Zu den wichtigsten Auszeichnungen, Gütesiegeln und Zertifikaten zählen:

  • die Tapetensymbole nach Euronorm (DIN EN 235), die Verbrauchern in Form von quadratischen Piktogrammen vielfältige Informationen hinsichtlich der Haltbarkeit im Sinne der Wasch-, Scheuer- und Stoßfestigkei von Tapeten geben.
  • das Umweltzeichen Blauer Engel, das umweltfreundliche, schadstofffreie und wohngesunde Tapeten aus recyceltem Papier tragen.
  • das Eco-Institut Gütesiegel für Textilien, das nach einer strengen Emissions- und Schadstoffprüfung an gesundheitlich unbedenkliche Tapeten vergeben wird.
  • die CE-Leistungserklärung, die als EU-rechtliche Sicherheitskennzeichnung die Tapetenqualität und Produktsicherheit nach europäischen Bauprodukt-Richtlinien bestätigt.
  • das RAL-Gütezeichen, das ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Tapeten ohne schädliche Substanzen wie schwermetallhaltige Druckfarbe bekommen.
  • das FSC-Zertifikat, das nachhaltige Forstwirtschaftspraktiken im Rahmen der Tapetenproduktion kennzeichnet.
  • das Phthalate-Free-Gütesiegel, das vor allem Vinyltapeten ohne potenziell gesundheitsschädliche Weichmacher (toxische Phthalate) erhalten.
  • der Oeko-Tex-Standard 100, der gesundheitsunbedenkliche Tapeten ohne schädliche Substanzen kennzeichnet.
  • das Umweltgütesiegel Natureplus, das umweltverträgliche, nachhaltige und gesundheitsunbedenkliche Wohn- und Bauprodukte erhalten.
  • die US-amerikanische Greenguard-Zertifizierung, die umweltfreundliche und schadstofffreie Produkte und Materialien für Innenräume bekommen.

Tapetenkleister: Qualitätskriterien sind auch hier entscheidend

Achtung: Wer die genannten Qualitätskriterien für Tapeten beachtet, kann noch immer Fehler machen. Denn damit Verbraucher beim Tapezieren qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielen können, muss auch der Tapetenkleister Qualitätskriterien erfüllen. Bei der Auswahl des Kleisters stellt sich zunächst die Frage, wie schwer die Tapete ist. Auch die Tapetenart, die Wasserdampfdurchlässigkeit und die Wand- oder Untergrundbeschaffenheit beeinflussen die Entscheidung. Wie hochwertig ein Tapetenkleister ist, lässt sich vor allem an der Bindekraft und der Anfangshaftung ablesen. Eher schwere Vliestapeten erfordern beispielsweise einen Kleister mit mittlerem oder hohem Halt. Für leichtere Papiertapeten kann man auch ein Produkt mit geringerer Bindekraft verwenden. Wer sowohl beim Kleister als auch bei den Tapeten auf hohe Qualität achtet, erzielt bessere Ergebnisse und kann sich über längere Zeit an den tapezierten Wänden erfreuen.

Qualitätstapetenmarken: Welche Namen Sie kennen sollten

In der Welt der Tapeten haben sich einige Hersteller und Anbieter mit Materialien von besonders hoher Qualität einen Namen gemacht. Was Tapetenkleister, Tapetenablöser und Tapeziergrundierung betrifft, zählt beispielsweise die unter Heimwerkern beliebte Klebstoffmarke Metylan dazu. Wenn es dagegen um den Wandschmuck selbst geht, sind es Hersteller wie der schwedische Produzent Rebel Walls, der besonders große und raumübergreifende Fototapeten mit frischen Motiven und hoher Stabilität anbietet. Als weiterer Qualitätshersteller gilt das Unternehmen Cole & Son, dessen Produkte es schon in den Buckingham Palace geschafft haben. Für besondere und außergewöhnlich reißfeste Materialzusammensetzungen ist wiederum der Hersteller Marburg bekannt. Er hat in der Vergangenheit unter anderem Modelle mit eingearbeiteten LED-Leuchten entwickelt. Doch Vorsicht: Blind auf Markennamen wie die genannten sollten sich Verbraucher bei der Qualitätsfrage nicht verlassen. Lieber prüfen sie auch die Produkte von Qualitätsherstellern auf die vorgestellten Qualitätsmerkmale, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.