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Was Schülerinnen und Schüler über neue digitale (Lern-) Hilfen wissen sollten
KI, Apps und Lerngruppen sind gute Werkzeuge, aber keine Abkürzungen. So nutzen Schüler digitale Hilfen effektiv und erzielen echte Lernerfolg. Gleich lesen!
Digitale Werkzeuge wie Apps, KI und Lernplattformen sind nützlich für den Schulerfolg – doch es sind auch kleine Fallstricken dabei, die Schülerinnen und Schüler unbedingt vermeiden sollten.
Digitale (Lern-) Hilfen sind aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Von einfachen Lern-Apps bis hin zu komplexeren Systemen – Schülerinnen und Schüler werden mit der schier endlosen Menge an Möglichkeiten schon fast überrannt. Und dennoch greifen sie schnell zu diesen Tools; oft in der Hoffnung, den Lernaufwand drastisch reduzieren zu können oder Aufgaben, wie das Schreiben von Bewerbungsunterlagen schnell zu erledigen.
Doch das ist die erste und größte Falle: Digitale Helfer sind Werkzeuge, keine Abkürzungen. Wer sie falsch nutzt, riskiert, mehr zu scheinen als zu lernen. Nur wer die Funktionsweise und die Grenzen dieser Technologien versteht, kann sie erfolgreich in seine Lernroutine integrieren oder sich mit einem KI-Helfer einen echten Vorteil verschaffen.
Wir zeigen, wie Schülerinnen und Schäler modernen Hilfsmittel kritisch und effektiv einsetzen.
Wo die KI tatsächlich hilft
Beginnen wir mit dem Positiven: Die Künstliche Intelligenz scheint uns immer einen Schritt voraus zu sein. Sie hat immer Antworten parat, ist auch um 23 Uhr noch einsatzbereit und kann ein echter Helfer sein – vorausgesetzt, Schülerinnen und Schüler können dieses Tool clever einsetzen und sich dabei selbst einschätzen.
Ein Beispiel dabei ist das Schreiben von Bewerbungsunterlagen, das in der Schulzeit geübt wird. Die Idee hier ist nicht, der KI die komplette Arbeit zu überlassen – Recruiter merken sofort, wessen aufgehübschtes Anschreiben aus den Federn der KI stammt. Vielmehr geht es darum, dass Schülerinnen und Schülern sich mit der KI in das Thema einarbeiten können, denn bei vielen scheitert die Mission Bewerbungsmappe zusammenstellen meist an einer Sache: Unsicherheit. Wo anfangen? Welcher Ton sollte genutzt werden? Wie präsentiert man sich auch ohne Berufserfahrung?
Besonders Schülerinnen und Schüler, denen das Verfassen von Texten schwerfällt, können sich mit Vorlagen von Onlinelebenslauf und einer KI-Zusammenfassung ihres bisherigen Werdegangs die große mentale Hürde nehmen. Wichtig ist hier natürlich, dass die KI nur ein Hilfstool ist, um Texte zu verfassen, branchenspezifische Schlagwörter einzubauen, allgemein einfach anzufangen und fertig zu werden. Alles Weitere sollte vom Bewerber personalisiert werden. Fehler sind da fast schon etwas Positives.
Warum das schnelle Ergebnis täuscht
Lernen am Smartphone: Praktisch? -Klar! Süchtig machend? -Möglich! Lernerfolg? -Naja…
Viele Lern-Apps ähneln Minikonsolen. Es wird spielerisch Wissen vermittelt. Mit den richtig gesetzten Klicks sammelt man Punkte und steigt schnell auf. Erfolgs- und Glückshormone verbreiten sich im Körper und die Schülerinnen und Schüler sind der Meinung, langfristig gelernt zu haben. Klingt erstmal gut, aber was bringt die Klickerei?
Nicht jede App, die sich als Lernhilfe ausgibt, ist ihr Geld oder die Zeit wert. Der Markt ist überschwemmt von Tools, deren Fokus eher auf der Gamification und weniger auf der didaktischen Wirksamkeit liegt. Spätestens der nächste Test wird zeigen, wie gut sich das stressfreie Vokalbellernen ausgezahlt hat.
Vorm Herunterladen oder gar Kaufen einer Lern-App sollte deswegen erstmal etwas recherchiert haben. Ist der Anbieter vertrauenswürdig? Bietet die App einen klaren, logischen Aufbau, der dem Lehrplan folgt, oder ist sie eine lose Sammlung von Quizfragen? Gibt es versteckte Kosten? Wie sieht es mit Anwendererfahrungen aus?
Schülerinnen und Schüler sollten zudem die Möglichkeit haben, nicht endlos die gleichen Fragen zu beantworten, sondern gezielt Wissenslücken zu schließen. Fehler sollte mit Feedback und Lösungen begleitete werden, um gleich einen Lerneffekt zu erzielen.
Social Learning: Vorsicht vor dem „Schwarmwissen“
Digitale Lernhilfen enden nicht bei Apps. Online gibt es gezielte Lerngruppen, Foren oder Discord-Server, auf denen sich gleichaltrige Schülerinnen und Schüler motivieren und austauschen können. Die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und gegenseitig zu helfen, ist ein unbestreitbarer Vorteil.
Bei so viel Eifer kann aber auch mal etwas schiefgehen; besonders, wenn sich das sogenannte „Schwarmwissen“ ausbreitet. Eine falsche Lösung oder Antwort zu einer Frage, die von der Mehrheit als wahr eingestuft wird, verbreitet sich und schon eignen sich die Schülerinnen und Schüler falsche Informationen an. Besonders in Sachen Rechnungswege und Informationen, die man auch leicht selbst herausfinden kann, sollte immer eine kleine Recherche bzw. Nachrechnen das neue Wissen bestätigen.
Schülerinnen und Schüler sollten diese Lerngruppen primär zum Diskutieren von Konzepten und zur gegenseitigen Motivation, aber niemals zur unkritischen Übernahme von Lösungen nutzen. Die eigene kritische Reflexion und das Verständnis für den Lösungsweg sind wichtiger als schnelle, möglicherweise fehlerhafte Ergebnisse aus der Gruppe.
Digitale Ablenkung managen
Selbst wenn alle der oben genannten Punkte beachtet wurden, eine super Lern-App gefunden wurde und die Schülerinnen und Schüler sich in einer guten Online-Lerngruppe befinden, gibt es immer noch eine kleine Schwachstelle am digitalen Lernen: die ständige digitale Ablenkung.
Auch wenn Smartphone, Laptop und Co. zum Lernen genutzt werden, ist die Verlockung groß, mal eben mit Mitschülern zu texten, „nur kurz“ durch Social Media zu scrollen oder sich im Online-Spiel zu vergessen. Wer digitale Lernhilfen nutzen will, muss lernen, diese Ablenkungen konsequent zu managen.
Das erfordert Disziplin und klare Grenzen – von einem selbst als auch von den Eltern. Schülerinnen und Schüler sollten altersgerechte Lernprofile nutzen, die den Zugriff auf bestimmte Anwendungen von vorneherein blockiert. Auch der Fokus-Modus kann helfen, die Aufmerksamkeit auf das Eigentliche zu richten.











auf der Seite links im Bild - Richtung Ehrenhof - will die Edith Haberland-Stiftung die Treppe haben. @Stefanie Schweinstetter
Screenshot der Facebook-Seite "zum Stillen Zecher" ©bt-Redaktion