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Literatur

Auf Umwegen zur Autorin: Jacqueline Lochmüller schreibt Krimis aus Bayreuth

Die gebürtige Bayreutherin, Jacqueline Lochmüller, hat bereits 13 Bücher veröffentlicht. Obwohl ihr früh klar war, dass sie Autorin werden möchte, startete ihr Karriere spät. Jetzt schreibt sie auch regionale Krimis wie „Tod im Fichtelgebirge“.

Jacqueline Lochmüller aus Bayreuth ist Autorin. 2008 hat sie ihren ersten Text verkauft und schreibt seitdem beruflich Kurzgeschichten und Bücher. Einige ihrer Werke spielen in ihrer Heimat Bayreuth. Eine andere Autorin aus Bayreuth heißt Birgit Gruber. Sie schreibt Liebesromane und sogenannte Cosy-Krimis.

Krimi-Autorin aus Bayreuth: “Mir sind immer neue Dinge eingefallen”

„Die Schule habe ich nebenher laufen lassen. Für die meisten Dinge dort habe ich mich nicht besonders interessiert“, sagt die Bayreutherin, Jacqueline Lochmüller. Doch eine Ausnahme habe es gegeben. „Beim Schreiben von Aufsätzen bin ich explodiert. Ich konnte überhaupt nicht verstehen, wieso manche Mitschüler mit ihren Erlebniserzählungen immer so schnell fertig waren, denn mir sind beim Schreiben immer neue Dinge eingefallen, die ich unbedingt noch unterbringen wollte“, erzählt die Autorin. Die Lehrer hätten ihr damals das Blatt förmlich wegnehmen müssen, als die Zeit abgelaufen war.

Mit 13 beschloss Lochmüller, Autorin zu werden. Das setzte sie dann, viele Jahre später, in die Tat um. Nach der Schule ging sie zunächst den „soliden Weg“, wie sie selbst sagt. Nach einer Ausbildung zur Bürokauffrau gründete Lochmüller eine Familie und heiratete. Doch die Ehe ging in die Brüche. „Während der Trennung habe ich dann beschlossen, endlich meinen Traum umzusetzen, Bücher zu schreiben“, erklärt die Autorin.

Über Kurzgeschichten zur Romanautorin

Anfangs sei der Weg sehr steinig gewesen. „Ich habe ein Buch geschrieben und dieses dann verschiedenen Verlagen vorgelegt. Doch es wurde überall abgeschmettert“, erinnert sich Lochmüller. Von Agenturen habe sie dann erstes Feedback bekommen. Diese seien durchweg positiv gewesen. Besonders eine Inhaberin habe ihr Mut gemacht und den Ratschlag gegeben, mit Kurzgeschichten anzufangen.

Hier hatte Lochmüller dann Erfolg. Da ihre Texte gut ankamen, öffnete ihr das den Weg in die Welt der Bücher. Inzwischen hat die Bayreuther Autorin 13 Werke veröffentlicht: Ihr Kerngebiet sind Krimis, Thriller und, bis zu einem gewissen Grad, auch Liebesromane. Ein paar Bücher hat Lochmüller unter einem Pseudonym veröffentlicht, weil die Verlage meinten, das würde sich besser vermarkten lassen. Sie selbst habe das nicht gestört, für sie stehe das Schreiben im Vordergrund.

“Tod im Fichtelgebirge” und mehr – Krimis aus Oberfranken

An einem Buch schreibt die Bayreutherin etwa ein dreiviertel Jahr. Für den Emons-Verlag veröffentlicht sie seit Längerem Regionalkrimis. In ihrem Werk „Tod im Fichtelgebirge“ verschwinden beispielsweise zwei junge Mädchen in Bayreuth. Die Ermittler verfolgen die Spur des Verbrechens bis in das Fichtelgebirge. In “Zappeduschder” führt der Weg der Ermittlerin aus Bayreuth in das Saarland.

„Ich finde das Schreiben megaspannend“, sagt die Autorin. Beim Verfassen von Büchern würde sie die Handlung nahezu automatisch als Film in ihrem Kopf ablaufen sehen und müsse das Ganze nur noch aufschreiben. „Das klingt einfach, aber ganz so leicht ist es nicht“, fügt sie hinzu.

Die Ideen für Bücher kommen Lochmüller oft im Alltag. Einmal habe sie zum Beispiel ihren Freund nicht erreichen können und sich Sorgen um ihn gemacht. Dann hätten sich ihre Gedanken verselbstständigt und es sei in ihrem Kopf eine Geschichte drumherum entstanden.

An Ideen mangelt es Lochmüller nicht: Es ist wie damals in der Schule, als sie ihrer Fantasie freien Lauf ließ und für Aufsätze zahlreiche Blätter vollgeschrieben hatte. Der Unterschied ist nur, dass sie inzwischen Geld dafür bekommt und dass ihr, wenn die Zeit abgelaufen ist, niemand mehr das Blatt aus der Hand nimmt.

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt