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Digitale Spiele: Der Zeitvertreib mit überraschenden Vorteilen

Schon lange ist das Spielen von elektronischen Inhalten ein fester Bestandteil der Freizeitgestaltung. Insbesondere der Vormarsch des Smartphones erweiterte den Kreis der Spielebegeisterten und erreichte neue Zielgruppen, die bisher für Computer-, Konsolen- und Browserspiele nicht zu begeistern waren. Gleichwohl die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Form der Freizeitbeschäftigung zunimmt, sehen sich Gamer, auch als Videospieler bekannt, weiterhin mit negativen Aussagen und Gerüchten konfrontiert. Mitunter der einfache Satz „Spielen macht dumm“ wird oftmals eingeworfen. Die Auswirkungen des digitalen Spielens auf die Psyche und Fähigkeiten eines Menschen waren mittlerweile Bestandteil von zahlreichen Studien, deren Ergebnisse in manchen Punkten überraschen.

Die Auswirkungen auf das Sozialverhalten

In den letzten Jahrzehnten wurde regelmäßig behauptet, dass Bildschirmspiele zu einer sozialen Vereinsamung führen und sogar eine Abstumpfung zur Folge haben. Der National Literacy Trust (NLT), eine britische Gesellschaft zur Förderung des Lesens mit Sitz in London, untersuchte im Jahre 2019 die Wirkung des Gamings auf das Sozialverhalten von Jugendlichen. Die Studie wurde in zwei Teile gegliedert. Zunächst wurden von November bis Dezember 2019 4.626 Jugendliche im Alter von 11-16 Jahren untersucht. Sodann wurden zwischen Mai und Juni 2020, somit während einer Hochphase der Corona-Krise in Großbritannien, 3.817 junge Probanden im Alter von 11-18 Jahren befragt. Zusätzlich wurden 826 Eltern der Befragten bei der Studie einbezogen. Die Analyse der Erhebungen brachte zu Tage, dass das Empathievermögen von Menschen durch die Spielaktivitäten gesteigert wird. 2 von 3 Befragten gaben an, sich leichter in andere Personen hineinzuversetzen zu können. Angesichts der Tatsache, dass in Videospielen häufiger andere Rollen und Leben einzunehmen sind, erscheint dies plausibel. Mitunter in Zeiten eines verschärften Lockdowns besteht eine erhöhte Vereinsamungsgefahr. Die Befragungen der National Literacy Trust haben ergeben, dass der Kontakt zwischen den Jugendlichen durch das gemeinsame Spielen von digitalen Inhalten aufrechterhalten blieb und teilweise sogar intensiviert wurde. 59,6 % der Eltern waren der Überzeugung, dass das online Spielen eine positive Auswirkung auf die mentale Gesundheit der Jugendlichen hatte.

Steigerung der Lesekompetenz und der Kreativität

Die Studie des National Literacy Trusts behandelte allerdings nicht nur die Auswirkungen auf das Sozialleben, sondern hatte auch die Lesekompetenz der jungen Befragten im Fokus. Die Erhebungen verdeutlichten, dass 4 von 5 Teilnehmern regelmäßig über das Thema Videospiele lesen. Hierzu zählen unter anderem Reviews zu anstehenden Spielen, Bücher und Fan-Fiction. Im Ergebnis fördert das Interesse an Spielen die Lesekompetenz und schafft entsprechende Anreize. Darüber hinaus ergab die Auswertung der Befragungen, dass auch die Kreativität in einem nicht unerheblichen Umfang gefördert wird. Mitunter Blogeinträge, Spielhilfen, Fan-Fiction und Videospiel Scripts wurden von den Befragten in regelmäßigen Abständen verfasst. Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum untersuchten im Rahmen einer Studie die Auswirkungen des Spielens auf die Lernfähigkeit von Menschen. Bei der Studie im Jahre 2017 wurden zwei Vergleichsgruppen installiert. Während die eine Gruppe aus 17 Freiwilligen bestand, die über 15 Stunden pro Woche Actionspiele spielten, setzte sich die Kontrollgruppe aus ebenfalls 17 Teilnehmern zusammen, die allerdings höchstens unregelmäßig Computer- und Konsolenspiele konsumierten. Verschiedene Tests nach einem bestimmten Zeitraum hatten schließlich ergeben, dass sich Videospiele positiv auf die Lernfähigkeit auswirken. Die Wissenschaftler vermuten, dass die gesteigerte Aktivität im Hippocampus dafür verantwortlich ist. Im Ergebnis sollen Spieler Situationen schneller erfassen und neues Wissen einfacher generieren können.

Die positiven Auswirkungen im Erwachsenenalter

Im Alter führen Veränderungen im Hippocampus zu einer Minderung der Gedächtnisleistung. Die Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum kamen im Rahmen ihrer Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass das Spielen von Videospielen eine künftige Therapiemethode zur Steigerung der geistigen Fähigkeiten darstellen könnte. Bei weiterer Betrachtung der Studienlage ist festzuhalten, dass mittlerweile zahlreiche Untersuchungen positive Veränderungen durch regelmäßiges Spielen bestätigen. Die Art und Weise der Wirkung hängt mitunter von dem Spielgenre ab. Einige Studien haben ergeben, dass bei Gamern eine optimierte Multitasking-Fähigkeit festzustellen ist. Puzzle- und Rätselspiele sollen die Verarbeitung von visuellen Informationen verbessern und damit indirekt die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Auch eine unterhaltsame Zeit in einem Online Casino Schweiz birgt verschiedene Vorteile. Zum Beispiel Kartenspiele wie Poker setzen strategische Überlegungen voraus und stärken das analytische Denken, da die Karten fortlaufend kombiniert und neu interpretiert werden müssen. Das Abwägen von Risiken und die Ausarbeitung einer Taktik fördert das logische Denken. Bei der Entspannung und Stressbewältigung können Slot Spiele hilfreich sein. Die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin ist hierfür verantwortlich und auch bei anderen Spielaktivitäten nachweisbar. Bereits kleine spielerische Erfolge reichen aus, um das Wohlbefinden signifikant zu steigern. Die Universität Bochum stellte im Rahmen einer allgemeinen Studie fest, dass die kategorische Lernfähigkeit mit regelmäßigem Spielen ausgebaut wird. Dadurch können neue Informationen schneller klassifiziert, gemerkt und aufgerufen werden. Die Universität von Kalifornien kam nach intensiven Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass dreidimensionale Spiele eine Steigerung der Erinnerungsfähigkeit um bis zu 12 % zur Folge haben. Rollen-, Strategie- und Rätselspiele sollen nach Studienlage die Problemlösungsfähigkeiten ausbauen. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass das Spielen von elektronischen Inhalten in einem nicht ausufernden Umfang mit unzähligen Vorteilen verbunden ist und ein großes Potenzial zum Erhalt der Gedächtnisleistung bietet.