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Freizeit

Lohengrin Therme Bayreuth während der Corona-Krise: Kurzarbeit, abgeschlagene Fliesen und ein leeres Becken

Wegen der Corona-Pandemie mussten in Bayern viele Freizeiteinrichtungen schließen, darunter auch die Lohengrin Therme in Bayreuth. Wie es dort aktuell aussieht, hat Betriebsleiterin Doris Stahlmann dem bt gezeigt. 

Klamottenläden, Friseure und Co. – sie alle und noch mehr mussten in der Corona-Krise schließen. Inzwischen sind viele der Geschäfte und Einrichtungen wieder geöffnet: mit Auflagen. Diese Kontaktbeschränkungen und Bestimmungen gelten in Bayern. Allerdings gibt es nach wie vor Betriebe, die aktuell nicht mal unter solchen Auflagen öffnen dürfen. Dazu zählt auch die Lohengrin Therme in Bayreuth. Freibäder hingegen dürfen bald wieder Gäste empfangen. Dabei gelten strikte Hygienebestimmungen.

Revisionsarbeiten in Bayreuther Therme

Für die Mitarbeiter der Lohengrin Therme läuft das Leben immer noch nicht wieder wie gewöhnlich. Wie viele andere Betriebe, musste auch die Therme Kurzarbeit anmelden. Dabei gibt es Ausnahmen: “Der harte Kern arbeitet normal weiter”, sagt Betriebsleiterin Doris Stahlmann. “Wir haben jetzt versucht, die ganzen Revisionsarbeiten, die jedes Jahr anstehen, früher und gründlicher zu erledigen.” Denn während der Revision ist die Therme jedes Jahr für knapp zwei Wochen geschlossen. “Bei uns im Büro sind die Arbeiten erledigt worden, die etwas liegen geblieben sind, wie die Stammdatenpflege”, erklärt Stahlmann.

“Es ist trotzdem nie langweilig. Wir mussten ein Konzeptmodell erarbeiten, wie der Betrieb nach der Wiedereröffnung weitergehen könnte.”

(Betriebsleiterin Doris Stahlmann)

Trotzdem ist es wichtig, dass jeden Tag jemand einen Rundgang durch das Gebäude macht und nach dem Rechten sieht. Obwohl kein Badebetrieb momentan ist, gibt es trotzdem Störungen, manchmal sogar mitten in der Nacht. Deswegen müssen die Anlagen auch regelmäßig kontrolliert werden.

Wasser kann nicht komplett abgelassen werden

“Eigentlich hätten wir die Revisionsarbeiten wie die Wasseraufbereitung und die Wartung der Filteranlagen erst nach den Pfingstferien gemacht”, sagt Mario Schmitt. Er ist der technische Leiter und Stellvertreter von Doris Stahlmann. “Wir haben die größte Filteranlage – für das Mehrzweckbecken und den Strömungskanal – saniert”, sagt Schmitt. Auch alle anderen Reparaturarbeiten, die unter dem Jahr nicht einfach so gemacht werden können, werden nun erledigt. “Bei manchen Becken haben wir das Wasser abgelassen, aber in den meisten ist es bis jetzt drinnen geblieben.” Während der normalen Revision wird das Wasser komplett abgelassen. Das ist jedoch nicht möglich, weil die meisten Mitarbeiter die dafür benötigt werden, aber momentan in Kurzarbeit sind. Außerdem ist es auch nicht nötig, denn die Wasserbelastung gehe seit zwei bis drei Wochen gen Null.

Wasser wechsle dich

“Die Filteranlagen laufen die ganze Zeit weiter. Deswegen ist ja auch fast kein Schmutzeintrag da”, sagt Schmitt. Außer in den Außenbecken. “Da fliegen Blätter, Insekten oder Blütenstaub rein. Das wird natürlich noch rausgefiltert.” Das Wasser ist auch weiterhin temperiert, wenn auch etwas kühler als sonst – aktuell hat das Wasser nur 25 Grad.

“Wir halten uns halt bereit, dass wir jederzeit wieder aufmachen können. Deswegen bleibt das Wasser auch in den Becken.”

(Mario Schmitt, stellv. Betriebsleiter und technischer Leiter)

„Wir leeren ein Becken. Dieses wird dann gereinigt und gegebenenfalls Fliesen und Fugen ausgetauscht. Danach pumpen wir das Wasser der anderen Becken einfach um“, erklärt Schmitt. Das Leeren des größten Beckens dauert übrigens sechs Stunden. Das Befüllen dauert hingegen wesentlich länger, nämlich zwei bis drei Tage, weil es über die Thermalwasserquellen gefüllt wird. Bayerns Freibäder dürfen ab Montag (8.6.2020) wieder öffnen: In Bayreuth wird es jedoch länger dauern.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler