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Coronakrise

So kommen die Menschen finanziell durch die Krise

Die Idee eines harten Lockdowns versetzt die Menschen in Angst und Schrecken. Bei vielen sind die finanziellen Reserven aufgebraucht. Welche Möglichkeiten es nun noch gibt, lesen Sie hier. 

Das Aufatmen war zeitlich begrenzt. Über die Sommermonate normalisierte sich die Lage in Bayreuth zumindest insofern, das einige der schwer gebeutelten Branchen und die dahinter stehenden Menschen wieder Einkünfte generieren konnten. Gastronomie und Hotellerie konnten wieder öffnen, für Kulturschaffende war die Lage auch über den Sommer hinweg brenzlig. Aktuell versetzt die Idee, nach Weihnachten in den harten Lockdown zurückzukehren, die Menschen in Angst und Schrecken, denn bei vielen Betroffenen sind die finanziellen Reserven aufgebraucht. Welche Möglichkeiten es nun noch geben kann, zeigt dieser Beitrag.

An den Kostenfaktoren drehen – das ist in der Krise möglich

Grundsätzlich galt in jeder Krise der Vergangenheit und damit auch in der aktuellen Corona-Pandemie das folgende Prozedere: Sind sie Zeiten unbeständig, muss das Geld zusammengehalten werden. Sparmaßnahmen sollten nach Möglichkeit ergriffen, aber umsichtig getätigt werden. Die Unmöglichkeit der Leistung hat hier einen entscheidenden Einfluss auf Verträge und sie bedeutet: Ist für einen Schuldner die Leistungserbringung unmöglich, entfällt seine Leistungspflicht. Mit Blick auf diese Gesetzgebung im BGB sollten Kostenfaktoren in der Krise auf den Prüfstand kommen.

Verträge sind grundsätzlich bindend. Es gibt kein verbrieftes Recht, das besagt, dass ein Vertrag wegen der Corona-Krise aufgelöst werden kann. Die Unmöglichkeitsklausel sorgt in diesem Zusammenhang jedoch für Gesprächsstoff, denn wenn beispielsweise ein Fitnessstudio nicht öffnen kann, dann müssen folgerichtig auch die Mitglieder keine (vollen) Beiträge bezahlen. Die Praxis jedoch zeigt, dass Reden oft hilft. Einige Verbraucher zeigten sich während des ersten Lockdowns solidarisch und zahlten beispielsweise weiterhin anstandslos Vereinsbeiträge. Vielleicht hilft nun eine Unterredung, um Mitgliedsbeiträge einzufrieren bis die finanzielle Schieflage wieder austariert werden kann. Eine Teilzahlung könnte bei Verbrauchern eine Entlastung herbeiführen, ohne die Anbieter vor Ort gänzlich in den Ruin zu treiben.

Beschränkungen helfen beim Sparen. Ganz klar ist: Wenn Freizeiteinrichtungen geschlossen und Läden nur noch unter bestimmten Voraussetzungen geöffnet haben, dann schmälert das die Ausgaben. Eine gangbare Alternativroute für Verbraucher und Händler könnte dann sein, auf der Suche nach Präsenten zum Weihnachtsgeschäft beispielsweise auf Gutscheine auszuweichen. Diese unterstützen den Handel und ermöglichen ihm im besten Fall das Überleben – ohne dass dafür viele Kontakte nötig sind. Wer kann, sollte also das Sparpotential insofern nutzen, dass nicht hier und da eingekauft wird und kein Geld für Fun Parks und Co. ausgegeben wird. Stattdessen ermöglicht ein Geschenkgutschein das Shoppen nach der Krise und trägt dazu bei, dem Handel zu helfen. So wird gespart und gleichzeitig dazu beigetragen, dass nach der Krise noch Händler da sind, die Bayreuth so lebenswert machen.

Ein Ratenkredit als Option für jedermann

Wer seine Finanzen im Blick hat und absehen kann, dass die erneute Kurzarbeit die finanziellen Löcher zu weit ausweiten könnte, kann sich jetzt bereits überlegen, ob ein Ratenkredit die passende Option ist, um durch die Krise zu kommen. Ein Ratenkredit beschreibt ein Modell, bei dem ein Betrag X für einen Zeitrahmen Y von einem Kreditinstitut geliehen wird. Sinn und Zweck des Ratenkredits ist es, eine finanzielle Schieflage auszubügeln oder einer finanziellen Misere vorzubeugen. Beide Szenarien sind mit Blick auf die aktuelle Situation denkbar.

Diese Hinweise sind im Vorfeld zu durchdenken:

  • Ein Vergleich verschiedener Kreditangebote ist dann gut und sinnvoll, wenn sich die finanzielle Schieflage abzeichnet, was auch bedeutet: Ein wacher Blick auf die Finanzen ist besser als eine Hauruck-Aktion starten zu müssen, die aufgrund höherer Zinsen meist recht teuer wird.
  • Ist bereits im Vorfeld klar, wodurch das finanzielle Defizit entstehen wird – beispielsweise weil die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs ansteht oder eine Resttilgung zu leisten ist – kann ein Kredit mit einem bestimmten Verwendungszweck beantragt werden. Diese Fokussierung belohnt ein Kreditinstitut meist mit besseren Konditionen.
  • Im besten Fall wird der Kreditbetrag so gewählt, dass er entweder zu einer speziellen Verwendung passt oder dass er sicherstellt, dass das Geld aus dem Ratenkredit ausreicht. Soll der Ratenkredit dabei helfen, über die Krise hinwegzuhelfen, sollte der Kreditbetrag so gewählt werden, dass er ausreicht. Ein Nachtarieren oder die Aufnahme eines weiteren Kredits wäre in jedem Fall die teurere Variante.

Staatliche Hilfen. Diese Optionen gibt es in Bayern

Selbstständige, Unternehmer und Angehörige freier Berufe haben die Möglichkeit, in Bayern die sogenannte Soforthilfe zu beantragen. Das erste Programm unter dem Titel „Überbrückungshilfe“ lief Ende Mai 2020 aus. Die Wiederauflage des Hilfsprogramms erfolgte ab Juli. Aktuell läuft die zweite Phase des branchenübergreifenden Bundesprogramms, das die Fördermonate von September bis Dezember umfasst. Entsprechende Anträge können bis Ende Januar 2021 gestellt werden.

Eine dritte Phase, die die Fördermonate Januar bis Juni 2021 umfassen soll, ist bereits angedacht. Die Höhe der Zuschüsse richtet sich danach, wie eklatant der Umsatzeinbruch ausgefallen ist. Zudem ist es nur Unternehmen mit Sitz und ertragsrechtlicher Besteuerung in Bayern erlaubt, sich um Zuschüsse aus diesem Fördertopf zu bemühen. Die Höchstgrenze für eine Förderung ist für vier Monate auf 200.000 Euro gedeckelt.