Universität Bayreuth als Vorreiter: Erneute Auszeichnung für die Uni

Die Universität Bayreuth darf sich weiterhin Fairtrade University nennen: 2016 wurde ihr als erste bayerische Universität das Siegel verliehen, jetzt wurde es erneut um weitere zwei Jahre verlängert.

Schüler weigern sich wegen Corona in die Schule zu gehen: Das sagen Bayreuther Politiker

Seit Montag (1.2.2021) findet wieder Präsenzunterricht für die Abschlussklassen in Bayern statt. In Nürnberg haben sich mehrere Abiturienten geweigert an diesem teilzunehmen.

“Das wunderbarste Geschenk”: Wie Levin-Semino in Bayreuth richtig sprechen und spielen lernte

An der Schulvorbereitenden Einrichtung des Heilpädagogischen Zentrums Bayreuth können Kinder im Kindergartenalter besonders gefördert werden. Levin-Semino blühte hier richtig auf.

Buzzard: News-App gegen Verschwörungstheorien und Fake-News auch an Bayreuther Schule im Einsatz

Eine neue App soll Schülern in Zukunft helfen Medienkompetenz zu erwerben, um sich durch die Fülle an Nachrichten im Internet zu kämpfen. 

Uni: Bayreuther Studenten veröffentlichen eigenes PC-Spiel – mit fränkischer Übersetzung

Bayreuther Studenten haben ein PC-Spiel an den Start gebracht. Das Besondere: Für das Game gibt es auch eine fränkische Übersetzung. 

Revolutionär: Zwei Bayreuther haben die Powerbank neu erfunden – und brauchen Unterstützung

Laden in der Tasche und das auch noch ohne Kabel: Die Erfindung zweier heute 19-jähriger Bayreuther macht’s möglich. Um ihr Projekt in die Tat umzusetzen, brauchen Raphael Teufel und Milan Schuster Unterstützung.

Nach Absage der Kinderuni 2020 in Bayreuth – Ersatzprogramm für Kinder vorgestellt

Im Mai wurde die Kinderuni 2020 in Bayreuth abgesagt und dann auf 2021 verschoben. Jetzt bietet die Uni Bayreuth ein kleines Ersatzprogramm im Internet an.

Nur neun Monate von Antrag bis Eröffnung: Das ist Bayreuths neue Kita

Gerade einmal neun Monate dauerte es von der Anfrage bis zur Eröffnung. Bayreuth hat eine neue Kita: zumindest übergangsweise. Hier gibt’s alle Infos dazu.

Das BRK-Kindernest in Bayreuth

Den drohenden Notstand aufgrund fehlender Kinderbetreuungsplätze im Herbst 2019 vor Augen, hatte die Stadt Bayreuth den BRK Kreisverband Bayreuth um Unterstützung gebeten. Gemeinsam wurde dann eine neue Kinderbetreuungseinrichtung realisiert: das BRK-Kindernest.

Nach den ersten Absprachen im Mai 2019, öffnete das BRK-Kindernest im September 2019 dann vorerst provisorisch seine Pforten. Untergebracht waren die Kinder dabei unter anderem im Turnraum und dem Gartenpavillon des BRK-Kinderhauses. Seit dem 23. Januar 2020 findet der Betrieb nun in der neu aufgestellten Container-Kita statt. Zwischen der Anfrage und der Eröffnung liegen nur ganze neun Monate.

Vorübergehende Kita in 20 Containern

Insgesamt sind nun insgesamt 34 Kinder und fünf Mitarbeiterinnen im BRK-Kindernest. Ihre neue Unterkunft ist eigentlich ja gar kein richtiges Gebäude. Es besteht aus 20 Containern, die gemäß Kita-Standards gebaut und ausgestattet sind, mitsamt Gruppenräumen, Schlafräumen, einer Küche und mehr.

Das BRK-Kindernest ist als „Interims-Einrichtung“ konzipiert. Sie soll vorübergehend betrieben werden – bis die anvisierte eigentliche Kinderbetreuungseinrichtung in einem festen Gebäude fertig gestellt ist. Dabei ist derzeit eine Dauer von mindestens zwei Jahren geplant.

Tag der offenen Tür

Sobald die aktuell in Planung und Vorbereitung befindliche „BRK-Kindervilla“ fertiggestellt ist, ziehen die Kinder aus dem BRK-Kindernest in die neue Einrichtung um. Die durch die Stadt Bayreuth angemieteten Container werden dann wieder zurückgebaut, um Außenspielflächen errichten zu können.

Interessierte können sich das BRK-Kindernest beim Tag der offenen Tür am Samstag (8.2.2020) zwischen 10 und 14 Uhr in der Dr.-Franz-Straße 11 ansehen.

Über 100 Millionen Euro: Bayreuths neue Berufsschule wird deutlich teurer

Die geplanten Kosten für die neue Berufsschule in Bayreuth werden deutlich teurer als geplant. Nachdem der Bauausschuss vergangenen Dienstag bereits dem Projekt zugestimmt hatte, wurde die Thematik rund um die Berufsschule nochmal im Stadtrat am Mittwoch (29. Januar 2020) diskutiert.

Update aus dem Stadtrat vom 29. Januar 2020, 16 Uhr

Über die Notwendigkeit der neuen Berufsschule Bayreuth waren sich die Stadtratsmitglieder allesamt einig. Einzig über die Kostensteigerung wurde, wie auch bereits im Bauausschuss, heftig diskutiert.

Wenn es etwas zu diskutieren gibt, dann die Kostenexplosion. Es wird immer nur von Kostenschätzungen und nicht von tatsächlichen Kostenberechnungen gesprochen.

(Sabine Steininger, Grünen-Fraktion)

Auch Stefan Schuh (Junges Bayreuth) bemängelte die Kostensteigerung. “Jedes Großprojekt wird wesentlich teurer als geplant. Das ist für die Bürger nicht mehr nachvollziehbar”, so Schuh.

Trotzdem stimmte der Stadtrat dem Vorentwurf mit der neuen Kostenschätzung von 86 Millionen Euro netto, bzw. 102 Millionen brutto einstimmig zu. Damit kann das Projekt nun in die nächste Phase eintreten. Jetzt können Ausschreibungen gemacht und Bauaufträge erteilt werden.

Erstmeldung vom 21. Januar 2020 aus dem Bauausschuss

Bayreuth soll eine neue Berufsschule bekommen. Der Neubau der gewerblichen Berufsschule 1 soll dabei teurer werden als ursprünglich gedacht. Es stehen Kosten von über 100 Millionen Euro im Raum. Am Dienstag sprach der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats im Rathaus über das Thema. Kritik gab es vor allem für die Mehrkosten. Diese seien laut den Mitgliedern nicht klar kommuniziert worden.

Die Berufsschule in Bayreuth wird teurer als geplant

Ursprünglich hatte der Bayreuther Bauausschuss im Juli 2017 etwa 40 Millionen Euro brutto als fiktiven Neubauwert für den Neubau der Berufsschule 1 genannt. Heute sind die Schätzungen weit teurer. Derzeit liegen die sie bei über 100 Millionen Euro.

Für den Projektsteuerer, Claus Rüttinger von Hitzler Ingenieure sei diese Kostensteigerung normal und habe viele Gründe. So lägen die Kosten für die Schule momentan im Vergleich zu anderen Projekten (Schweinfurt, Weilheim oder München) im Normalbereich. Der Bauausschuss war damit trotzdem nicht zufrieden, aus mehreren Gründen.

An der Grenze zur Wirtschaftlichkeit?

Kritik gab es zuerst von Stefan Specht (CSU). Der Stadtrat bemängelte, dass hier “in einer sehr dreisten Art und Weise Äpfel mit Birnen verglichen werden.” Dabei habe die Stadt durch ein Wechselspiel von Brutto- und Nettokosten versucht, die wahre Kostensteigerung kleiner darzustellen, als sie eigentlich ist.

Denn nachdem die Stadt 2017 erst von 40 Millionen (brutto) als Kosten gesprochen hat, hatte sie nun im Vorfeld dieser Sitzung die Kosten als 86 Millionen Euro netto, also ohne Mehrwertsteuer, angegeben. Somit sehe die Steigerung kleiner aus, als sie eigentlich ist.

Wir können uns kein weiteres Projekt leisten, das von der Regierung von Oberfranken als an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit gebrandmarkt wird.

(Stefan Specht (CSU))

Auch Thomas Bauske (SPD) äußerte seine Kritik an der weiteren Kostensteigerung. Nachdem in der letzten Woche im Stadtrat bereits eine deutliche Kostensteigerung des Mehrzweckhäuschens am Festspielhaus beschlossen wurde, komme es heute zu einer weiteren. Besonders die Art und Weise der Kommunikation stoße dem Stadtrat dabei sauer auf.

Heute schmeckt die Medizin noch ein bisschen bitterer als vor einer Woche.

(Thomas Bauske (SPD))

“Es sollte jeder in der Lage sein…”

Für die Kritik hatte Baureferentin Urte Kelm wenig Verständnis. Generell sei es normal, dass bei Bauprojekten sowohl Brutto- als auch Nettozahlen verwendet werden. In Zukunft könne Kelm aber, sofern gewünscht, auch durchgehend in brutto berichten.

Es ist jeder in der Lage, die Mehrwertsteuer von 19 Prozent dazu zu addieren.

(Urte Kelm, Baureferentin Bayreuth)

Keine Alternativen

Trotz der Kritik prophezeiten die Mitglieder des Bauausschusses, dass niemand gegen das Projekt und die damit verbundenen Mehrkosten stimmen werde, da es keine Alternative gebe. Die Schule müsse, um konkurrenzfähig zu bleiben, neu gebaut werden. In diesem Punkt stimmte auch Sabine Steiniger von den Grünen zu, betonte aber auch, dass der Bau zukunftsfähig und nachhaltig sein sollte. Derzeit würde an der Schule nämlich “zum Fenster heraus geheizt werden”, so Steininger.

Ein Pilotprojekt

Für Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe nimmt die Schule in der Ausbildung von jungen Menschen eine entscheidende Rolle ein. Die Berufsschule 1 sei in Bayreuth eine “unverzichtbare Bildungseinrichtung”, so die Oberbürgermeisterin.

Durch den Neubau könne die Schule noch enger mit der Uni Bayreuth und der Handwerkskammer zusammen arbeiten. Darüber hinaus soll die neue Schule beispielhaft für berufliche Schulen sein. Merk-Erbe sprach in der Sitzung des Bauausschusses von einem Pilotprojekt.

Die Mehrkosten

Die Kostensteigerung hat mehrere Gründe. Neben der gestiegenen Nutzfläche der Schule und generell höheren Kosten im Bausektor seien auch Sonderausgaben für die Mehrkosten verantwortlich. Dazu zählen unter anderem die Kosten für technische Provisorien und den laufenden Schulbetrieb während des Baus. Da an der Berufsschule während des abschnittsweisen Neubaus in Teilen weiter unterrichtet wird, kommen Mehrkosten für Lärmdämmung, Ein- und Ausgänge und weitere Maßnahmen ins Spiel.

Arktis-Reise: So bereitet sich ein Forscher der Uni Bayreuth vor

Christoph Thomas ist Professor für Mikrometeorologie an der Uni Bayreuth. Im Februar 2020 wird er mit zwei Kollegen aus Bayreuth und drei weiteren Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Institutes nach Ny-Ålesund reisen – auf die Insel Spitzbergen in die Arktis. Wie er sich auf seine dritte Polarexpedition vorbereitet, erzählt Christoph Thomas im Video.

Fjord bei Spitzbergen. Foto: privat

Projekt “Nytefox”: Was untersucht wird

Das Projekt “Nytefox” in der Arktis auf 80 Grad nördlicher Breitet startet im Februar 2020. Im Ort Ny-Ålesund, der ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke genutzt wird, hat das Alfred-Wegener-Institut eine Forschungsstation. Innerhalb von sechs Wochen untersuchen Forscher Prozesse, die dem Klimawandel zugrunde liegen, wie das Abschmelzen des Eises und den Aufbau der Schneemassen mit der sogenannten Glasfaser-Hobeltechnik. “Auf einer Strecke von 15 Kilometern haben wir alle 12,5 Zentimeter einen Messpunkt. So bekommen wir ein einmaliges Prozessverständnis.”, sagt Professor Thomas. Gemessen wird die Temperatur im Boden, im Wasser und Eis sowie die Windrichtung, in die sich die Luftmassen bewegen.

Drei Wochen in Kälte und Dunkelheit

Professor Christoph Thomas, der aktuell an der Uni Bayreuth lehrt, wird selbst für drei Wochen dort sein. “In der Polarnacht erwarten uns dort Temperaturen von bis zu minus 25° Celsius”, erklärt der 45-Jährige. Hell wird es gar nicht. Erst am 1. März geht dort wieder die Sonne auf, erklärt er. Dann steigen auch die Temperaturen wieder. Bereits 2018 war Professor Thomas schon einmal in der Arktis, 2012 auch in der Antarktis. Angst hat er allerdings keine.

Christoph Thomas. Foto: Redaktion

Ich bin wahnsinnig gespannt auf die Reise und habe Respekt vor der gewaltigen und auch gewalttätigen Landschaft. Ich freue mich auf die geruchlose unberührte Landschaft, die Einsamkeit und die Stille.

(Christoph Thomas, Forscher)

Geräte verpacken und ärztlicher Check-Up

Solch eine Reise benötigt Vorlauf in der Vorbereitung. “Die wissenschaftlichen Geräte haben wir bereits im Oktober auf 16 Paletten verpackt und nach Bremerhafen geschickt. Von dort aus werden sie dann in die Arktis gesendet. Der Vorlauf ist nötig, weil der Zoll die Ladung genau kontrolliert”, erklärt Christoph Thomas. Auch bei der Wiedereinfuhr nach dem Projekt im April müsse alles haargenau wie bei der Einreise verpackt sein.

Alle Forscher, die nach Ny-Ålesund reisen werden außerdem auf polare Tauglichkeit getestet. “Ich bin noch nie zuvor so sorgfältig untersucht worden”, sagt er und lacht. Neben Herz- und Kreislauf-System, werden auch die Augen oder die Zähne durchgecheckt und registriert. Das hat einen wichtigen Grund:

Stürzt man im Eis ab, könnte man anhand des Gebisses auch Jahre später noch identifiziert werden.

(Christoph Thomas, Forscher)

Die Forschungssiedlung in Ny-Ålesund. Foto: privat

Eine Unterhose reicht

An sonstigem Gepäck brauche man lediglich seine Unterhose. “Das Alfred-Wegener-Institut stellt Kleidung zur Verfügung, wenn man möchte. Man muss nur vorher seine Maße abmessen und angeben”, sagt er. Auch kulinarisch sei er optimal versorgt. Drei Mal pro Tag kommen alle Nationen von Forschern zusammen und man isst gemeinsam in der Mensa. “Das ist gut, um beim Forschen das Gefühl für Raum und Zeit nicht völlig zu verlieren. Es ist wichtig, Zeit in Gesellschaft zu verbringen”, sagt Christop Thomas.

Am Samstag und Sonntag gibt es auf der Station sogar einen Dresscode: Es ist Pflicht ein Hemd beim Dinner zu tragen. In der Bar gibt es auch Bier oder Wein. Allerdings bekommt jeder nur eine gewisse Menge, die auf einer Karte bei der Ausgabe abgezwackt wird.

(Christoph Thomas, Forscher)

Handy verboten

Ein Auserwählter muss täglich in Kontakt mit dem Festland bleiben, um sicher zu stellen, dass es dem Team gut geht, sagt er. Die Nacht verbringt man geschützt in einer Holzhütte. In ganz Ny-Ålesund gilt allerdings Funkstille, um die Messgeräte nicht zu stören. Handys oder Geräte mit Bluetooth sind deswegen verboten, erklärt Professor Thomas. Doch via Internet im Büro kann man Kontakt zu seinen Liebsten halten.  “Ich blogge auf der Reise täglich”, so der 45-Jährige.

Ny-Ålesund auf Spitzbergen. Foto: privat

3.100 Kilometer nördlich von Bayreuth

Die Reise geht relativ schnell, so Christoph Thomas. Er wird an einem Sonntagabend gegen 21:40 Uhr in Frankfurt mit dem Flugzeug starten. Von dort aus geht es über Oslo und Tromsø in Norwegen zur Bergbaustadt  Longyearbyen auf die Insel Spitzbergen. Und dann weiter zur Forschungsstation Ny-Ålesund. “Gegen 16 Uhr am Montag bin ich schon dort, also nicht einmal 24 Stunden unterwegs. Es sind etwa 3.100 Kilometer Luftlinie in nördliche Richtung von Bayreuth zur Station”, erklärt er.