Mafia-Film von der Uni Bayreuth: “Der einsame Held” verblüfft

Vier Studentinnen der Uni Bayreuth haben sich in den vergangenen Monaten an ein besonderes Projekt gewagt: Bei ihrer Praxisarbeit haben sie einen schwarz-weiß Film im Mafia-Stil gedreht. Worum es in “Der einsame Held” geht und welche Schwierigkeiten es im Verlauf des Projektes zu überwinden gab, erzählt Studentin Carla Sticker im Video.

Die erste Idee zum Film “Der einsame Held” in einer Skizze visualisiert. Foto: Carla Sticker

Uni Bayreuth: Ein gnadenlos cooler Ermitter

“Wir wollten einen Streifen drehen mit einem verruchten, eiskalten Ermittler. Im 50er Jahre Mafia-Stil, ganz in Schwarz-Weiß”, sagt Carla Sticker. Angefangen hat alles mit einer Zeichnung. “Wir haben uns gefragt, was die Leute gerne schauen und wollten etwas Fiktives drehen”, ergänzt sie. Als der Professor das Konzept absegnete, ging es los: Das Drehbuch entwickelte Thea Binter. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ermittler Ed – gnadenlos cool und Kettenraucher. Seine Aufgabe ist es, die kompliziertesten Fälle zu lösen. Doch die Story überrascht mit einer spontanen Wendung, verrät Carla Sticker.

Kleidung aus Großmutters Zeiten

Jennifer Weiß organisierte die Kostüme. “Einige davon stammen von den Dachböden verschiedener Großeltern und Großtanten”, sagt Carla Sticker. Der Film dauert in der finalen Fassung sieben Minuten – allerdings stecken ganze zwölf Monate Arbeit dahinter. “Vor allem in das Konzept haben wir viele Stunden Arbeit gesteckt”, erklärt sie.

Foto: Carla Sticker

“Es war auch gar nicht so einfach, gute Schauspieler zu finden”, erklärt Carla Sticker. “Wenn wir direkt bei Theatergruppen angefragt hatten, wollten viele eine hohe Vergütung für ihr Können – das war für uns als Studentenprojekt natürlich nicht möglich”, sagt sie.

Szenen aus Bischberg und Bayreuth

Vor der Kamera standen hauptsächlich Laienschauspieler der Uni Bayreuth. “Abgedreht haben wir alles innerhalb von einer Woche in Bayreuth und Bischberg”, erklärt sie. Wir waren zum Beispiel in einer Bar und bei Comixart im Rotmaincenter.

Wer wissen möchte, wie der Film ausgeht, kann ihn schon bald im Schaufenster des Studienganges sehen.

Die Studenten haben unter anderem im Bayreuther ComixArt gedreht. Foto: Carla Sticker

 

Schwerverbrecher raucht im Gefängnis die Bibel – dann ändert sich sein Leben

Von Raubüberfällen bis hin zu fahrlässiger Tötung: Wilhelm Buntz hat einiges auf dem Kerbholz. Der heute 66-Jährige saß jahrelang im Gefängnis. Dort begann er in der Arrestzelle Seiten der Bibel herauszureißen und zu rauchen: Seitdem hat sich sein Leben verändert. Warum Buntz sich seine Gefühle verboten hat und was damals in der Arrestzelle passiert ist, erzählt er im Video.

2018 veröffentliche Wilhelm Buntz seine Biografie. Am vergangenen Wochenende berichtete er im CAS in Bayreuth, come and see – house for all nations e.V., von seinem Leben und predigte sogar im Gottesdienst der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde am Hohenzollernring. 

Als Säugling ausgesetzt

“Meine Mutter wollte mich nie. Deswegen hat sie mich eines Tages im Graben neben einem Feld ausgesetzt”, sagt Wilhelm Buntz. Damals war er gerade mal ein dreiviertel Jahr alt. Er wurde gefunden und zu Ärzten gebracht: “Sie sagten meinem Vater ich sei verhaltensgestört. Meinen Kopf knallte ich immer wieder gegen die Stäbe meines Gitterbettes.” Aufgewachsen ist er anschließend bei seinem Vater, der eine neue Frau hatte. Das aggressive Verhalten seines Sohnes habe den Papa zum verzweifeln gebracht.

Mein Vater hat nie jemandem erzählt, dass er einen Sohn namens Wilhelm hat.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

“Ich kann mich erinnern, dass mein Vater sagte: Wenn du so weitermachst, kommst du einmal ins Zuchthaus. Doch ich verstand als Kind nicht was das ist. Ich dachte, vielleicht werden dort Tiere gezüchtet”, erinnert er sich und schüttelt mit dem Kopf.

“Mir tut niemand mehr weh”

“Als Schüler hatte ich den Traum, Gangster zu werden. Ich habe geklaut und geprügelt, ich wollte einfach anders sein”, so Buntz. Der Stiefmutter habe er eines Tages die Hüfte zertrümmert – und er fühlte nichts. “Psychologen haben gesagt, ich sei so kalt wie ein Gefrierschrank”, erklärt er. Er kam ins Heim und dachte seine Mutter würde ihn endlich mit nach Hause nehmen, als sie zu Besuch kam – doch das geschah nicht.

An dem Tag, als meine Mutter aus dem Heim ging, ist etwas in mir zerbrochen. Von da an habe ich mir verboten, jemals wieder Gefühle zuzulassen und dachte: Mir tut niemand mehr weh.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

Buntzs Heimleiter sei sehr verpeilt gewesen. Eines Tages hatte er seine Schlüssel im Auto stecken lassen. “Ich nahm das Auto, fuhr davon und hatte einen Unfall, bei dem ein Polizist starb”, sagt der gebürtige Ulmer. Ihm selbst sei nichts passiert. Wilhelm Buntz kam fünf Jahre in eine Jugendstrafanstalt.

Nachdem er aus der Haft entlassen wurde, ging er zwei Wochen zur Arbeit und ließ sich nichts zu Schulden kommen. Doch danach ging es kriminell weiter: Er raubte Juweliergeschäfte sowie Banken aus und wurde landesweit gesucht.

Ich versteckte mich in St. Pauli. Doch eine Bardame erkannte mich und rief die Polizei.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

In der Arrestzelle zur Bibel gekommen

148 Straftaten hatte er damals zu verantworten, darunter drei Tötungen. Er kam wieder in Haft. “Wenn man sich in der JVA nicht gut benahm, kam man für mehrere Tage bis Wochen in eine sogenannte Arrestzelle. Dort gab es nichts. Keine Zigaretten, nichts zu lesen. Nur eine Bibel war erlaubt”, erklärt Buntz.

Also ließ er sich eine Bibel vom Pfarrer geben, las eine Seite, riss sie heraus, teilte sie in vier Teile, rollte sie und rauchte die Seiten. Schlechtes Gewissen hatte er auch hier keines. Wilhelm Buntz konnte nie etwas mit dem Christentum anfangen. “Doch einige Dinge verstand ich, die in der Bibel, standen.”

Ich wollte, dass Gott mich besiegt und sagte ihm in der Arrestzelle, das gehe nur wenn er es schafft mich zu verändern. Bis dahin hatte das niemand geschafft.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

Plötzliche Veränderung

“Eines Tages fragte mich mein Zellennachbar, ob alles in Ordnung mit mir sei. Ich hatte seit Wochen niemanden verprügelt oder auch das Personal nicht mit Essen beworfen”, so Buntz. Das sah ihm nicht ähnlich. Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass Gott ihn besiegt hatte.

Wilhelm Buntz las weiterhin die Bibel und rauchte sie. Kurz vor seiner Entlassung schrieb er der Staatsanwaltschaft einen Brief mit allen Vergehen, die er begangen hatte – denn es waren weitaus mehr als die 148, die damals zur Sprache kamen. “Ich hatte gelesen, dass Gott einem die Sünden vergibt, wenn man sich zu ihnen bekennt.”

Verliebt zum Arzt gegangen

Doch seine Ehrlichkeit wurde von der Staatsanwaltschaft belohnt: Er wurde trotzdem entlassen. “Ich konnte nicht fassen, wie viele Autos nach all den Jahren auf den Straßen unterwegs waren”, war sein erster Eindruck. “Ich lernte meine jetzige Frau kennen und wollte, dass unsere Gespräche lange dauerten und sie besonders lange bleibt.

Dann ging ich zum Arzt: Ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch”, erklärt er. Doch der Arzt sagte ihm, dass er nicht krank, sondern verliebt sei. Heute ist Wihelm Buntz verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Freiburg. “Manchmal hatte ich Angst, dass meine Kinder so werden wie ich. Aber sie sind groß geworden und auch in der Gemeinde aktiv.”

Ruhig und fokussiert: Das ist BRK-Rettungshund Yucatan

Ende Oktober haben zwei Hunde erfolgreich die Rettungshundeprüfung absolviert. Enya und Yucatan sind die zwei neuen Rettungshunde im Team. Jetzt nimmt das Bayreuther Tagblatt Yucatan genauer unter die Lupe. Übungen zum Gehorsam gehören genauso zum Trainingsplan des Schäferhundes wie das Suchen und Stöbern. Beides hat Yucatan in den letzten zwei Jahren seiner Ausbildung perfektioniert. Das Video über dem Text zeigt Ausschnitte vom Training. 

Schon als Baby im Training

Seit 25 Jahren trainiert Andrea Schadewell mit ihren Hunden und stellt diese dem Bayerischen Roten Kreuz als Rettungshunde zur Verfügung. Yucatan ist Schadewells fünfter Rettungshund. Zwei Jahre und drei Monate ist der deutsche Schäferhund inzwischen alt und hat vor gut drei Wochen seine erste Prüfung zum Rettungshund abgelegt.

Yucatan hat sehr schnell gelernt. Er hat aber auch bereits mit 9 Wochen angefangen zu trainieren.

(Andrea Schadewell über Yucatan)

Andrea Schadewell mit Yucatan, dem neuen BRK-Rettungshund. Foto: BRK

Ruhig und leidenschaftlich – die perfekte Kombination

Anders als seine “Hundekollegin” Enya ist Yucatan sehr ruhig. Auch seine Besitzerin beschreibt den Schäferhund als in sich ruhend und ausgeglichen. Trotzdem sei er sehr leidenschaftlich in seiner Arbeit – die perfekte Kombination also, um als Rettungshund zu arbeiten. Vor allem durch seinen Gehorsam begeistert Yucatan auch die anderen Hundehalter während des Trainings. Eine Eigenschaft, die Andrea Schadewell stolz macht.

Yucatan hört wirklich sehr gut. Er ist immer super bei der Sache.

(Andrea Schadewell über Yucatan)

She who invites: Bayreuther Studenten entwickeln Horror-Game für den PC

Horror in Bayreuth! Bei der Mediennacht im Reichshof am Samstag stellen vier Bayreuther Studenten ihr eigenes Grusel-PC-Spiel vor. “Seit April arbeiten die vier am Game “She who invites”. Einen ersten Einblick ins Spiel gibt’s im Video über dem Text.

Vom Gegner gejagt

“Bei ‘She who invites’ haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass es einen realistischen Look hat”, erklärt Entwicklerin Rose-Leonie Lachner. Keine leichte Aufgabe. Das Spiel ist für den PC via Unreal Engine 4 realisiert worden. Es gehe darum, aus einer Situation zu entkommen: “Der Gegner macht Jagd auf einen in der Unterwelt”, ergänzt die Studentin. Man könne Schleichen oder auch Klettern. Oft müsse man auch Rätsel lösen.

Szene aus dem Spiel “She who invites”. Foto: She who invites / Uni Bayreuth

Was nach der Mediennacht passiert

Die Macher des Spiels sind Ulrich Christian Merckens, Nika Andrzejewska, Rose-Leonie Lachner und Sebastian Kühn aus dem Studiengang Medienwissenschaft und Medienpraxis. “She who invites” entstand im Rahmen ihrer Abschlussarbeit. Im April startete das Projekt. Seitdem treffen sich die vier einmal pro Woche. Auch nach der Mediennacht wird noch weiter daran gefeilt, wie Nika Andrzejewska sagt. “Jeder hat sich in allen Bereichen der Entstehung mit eingebracht. Bei so einem umfangreichen Projekt geht das nicht anders”, erklärt sie.

Ein Game zu entwickeln ist ein schwieriger und kreativer Prozess. Man hat eigentlich jeden Tag ein Problem zu bewältigen, das einem vorher so noch nie begegnet ist. “She who invites” ist unser erstes größeres Projekt, über einen Game-Jam hinaus.

(Rose-Leonie Lachner, Studentin Medienwissenschaften & Medienpraxis)

Mediennacht im Reichshof am Wochenende

Bei der Mediennacht sind am Samstag, den 16. November ab 13 Uhr zwölf Games im Reichshof ausgestellt, darunter zum Beispiel Adventure-Games, 2D- und 3D-Plattformer oder VR-Games. Dazu kommen verschiedene Audio-Produktionen, die über QR-Codes abrufbar sind, wie Isabella Bigus, die Pressebeauftragte der Mediennacht, erklärt. Ab 19 Uhr beginne dann die Vorführung der elf Filme: Dokumentationen, Mystery, Dramen, Horror und Musikvideos sind dabei. Doch auch während dieser Zeit könne man im Foyer abends weiterhin die Games anspielen.

Teil der BRK-Hundestaffel: Das ist Rettungshund Enya

Die Bayreuther Rettungshundestaffel hat zwei neue Mitglieder. Ende Oktober haben zwei Hunde erfolgreich die Rettungshundeprüfung absolviert. Das Bayreuther Tagblatt stellt Enya, einen der beiden Vierbeiner vor.

Zweimal in der Woche treffen sich die Mitglieder der BRK-Hundestaffel zum Training. Dann wird mit den Vierbeinern der Ernstfall geprobt und Sucheinsätze nach Vermissten nachgestellt. Im Video über dem Text gibt es Eindrücke vom Training.

Enya der kleine Aprilscherz

Zweieinhalb Jahre ist Enya inzwischen alt. Geboren wurde sie am 1. April. Doch schon mit acht Wochen begann für den Bordercollie-Appenzeller-Mix das Training für die Rettungshundestaffel. Und Enya hat Talent. Schon nach gut zwei Jahren Ausbildung – ein Jahr früher als üblich – konnte der Vierbeiner von Hundeführerin Tanja Schreckhas die Prüfung zum Rettungshund erfolgreich ablegen. Hundemama Tanja Schreckhas besitzt seit Jahren Hunde und stellt diese dem BRK als Flächensuchhund zur Verfügung. Doch Enya ist besonders talentiert.

Man hat ihr von Anfang an den Spaß an der Arbeit angemerkt.

(Tanja Schreckhas über Enya)

Tanja Schreckhas mit Rettungshund Enya. Foto: BRK Bayreuth.

Enya wird von ihrer Besitzerin als besonders lauffreudig und kuschelbedürftig beschrieben. Das wird auch beim Training deutlich. Enya sucht immer wieder den Kontakt zu den Menschen und kann es kaum erwarten ihr Training zu beginnen.

Zu Beginn der Ausbildung hatten wir fast Schwierigkeiten Enya von den vermissten Personen loszubekommen. Sie liebt Menschen einfach.

(Tanja Schreckhas über Enya)

Eingespieltes Team

Doch nicht nur den Hund muss das Stöbern und Suchen trainieren. Auch die Hundeführer der BRK-Hundestaffel müssen eine Prüfung ablegen. Darin wird das Wissen über Funk, Kompass und Einsatztaktik bewertet. Nachdem Tanja Schreckhas und Enya erfolgreich ihre Prüfung im Oktober abgelegt haben, steht nun dem ersten Einsatz der beiden nichts mehr im Wege.

Uni Bayreuth: Frisches Gemüse aus dem Gefängnis

Amelie, Lena und Anna haben ihren Stand vor der Cafeteria der Uni Bayreuth aufgebaut. In den Tüten haben die Studentinnen Tomaten, Karotten, Zwiebeln und Salat. Das Gemüse, das sie verkaufen, bauen zwölf Gefangene der JVA St.Georgen in Bayreuth an. Seit 2015 wird es regelmäßig auf dem Campus verkauft. Wieviel man für eine Gemüse-Tüte zahlt, entscheidet jeder Käufer zu einem gewissen Teil selbst. Wie das System funktioniert, erklärt Amelie Reiher im Video.

80 Tüten voller Gemüse aus der Region

Insgesamt elf Personen sind Teil der Organisation Campus-Gemüse. Zwei Fahrer bringen die Ware von der JVA zum Campus. Dabei transportieren sie zwischen 50 und 80 der 1,5 Kilo schweren Tüten zur Uni. Fast jeden Mittwochmittag kann man dort verschiedene Gemüsesorten aus der Region kaufen. Was in der Tüte drin ist, wechselt je nach Saison. Doch dabei gilt: schnell sein! Innerhalb von zwanzig Minuten war das Campus-Gemüse in dieser Woche ausverkauft. “Das ist ganz unterschiedlich, wie lange der Verkauf dauert. Aber wer sicher sein möchte, dass er eine Tüte bekommt, kann sich für den jeweils nächsten Verkauf in eine Liste eintragen und vorbestellen”, erklärt Amelie Reiher.

Frisches Gemüse aus der Region. Foto: Campus Gemüse Bayreuth

Die Studentin ist seit einem Jahr Teil des Teams. “Ich wollte schon lange mitmachen. In diesem Semester konnte ich es mir mittwochs zum Glück einrichten”, sagt sie und strahlt. “Ich finde es super, dass ich mein Gemüse so direkt am Campus mitnehmen kann. Das ist wirklich praktisch.”

Freiwillige Spenden

Eine Tüte voller Gemüse kostet drei Euro. Wer vier oder fünf Euro geben möchte, spendet den Rest damit automatisch an die JVA. “So kann die JVA in Neuanschaffungen in allen Bereichen investieren”, sagt Amelie Reiher. Natürlich sei die zusätzliche Spende rein freiwillig.


“Mir macht es Spaß neben meinem Germanistik- und Ethnologie-Studium auch etwas Praktisches machen zu können”, sagt Lena Fiala. “Der Gedanke daran, sich für etwas Nachhaltiges einzusetzen, gefällt mir. Das Gemüse stammt ja direkt aus der Region”, ergänzt Anna Schöttmer.

JVA-Gemüse aus der Markgrafenallee

Das Gemüse kann man nicht nur auf dem Campus der Uni Bayreuth sondern auch direkt in der JVA-Gärtnerei in der Markgrafenallee 49 erwerben. Geöffnet ist von Montag bis Freitag jeweils ab 7 Uhr. 

Die JVA St. Georgen. Foto: Frederik Eichstädt.

Gärtnern im Gefängnis

In der Bayreuther JVA arbeiten aktuell zwanzig Gefangene in der Gärtnerei, zwölf davon im Gemüseanbau. Das Gemüse wird derzeit in fünf Gewächshäusern, im Freiland oder auf einem Feld nahe der Gärtnerei angebaut. Insgesamt stehen dazu 23.000 Quadratmeter zur Verfügung, wie Oberregierungsrätin Anja Rieder-Kaiser erklärt.

Unsere Produkte stammen aus nachhaltigem Anbau, direkt vom eigenen Feld. Umweltfreundlich und ohne lange Transportwege. Seit dem 1. Juli 2018 befindet sich unsere Gärtnerei in der Umstellphase auf zertifizierten ökologischen Anbau.

(Anja Rieder-Kaiser, Oberregierungsrätin)

Ein Gewinn für Studierende und Gefangene

Die Kooperation zur Uni Bayreuth sei durch ein studentisches Projekt entstanden. An der JVA sei man sofort von der Idee überzeugt gewesen. Dadurch solle zum einen die Arbeit in der Gärtnerei gestärkt werden, zum anderen solle die Gefangenenarbeit positiv behaftet werden, sagt die Oberregierungsrätin. Es sei zudem ein wertvoller Beitrag zur Resozialisierung der Gefangenen, wie sie erklärt. 

Kinostart des Fichtelgebirgskrimis verzögert sich

Fans des Fichtelgebirgskrimis Siebenstern müssen sich weiterhin auf den Start der Serie gedulden. Der geplante Kinostart im November muss verschoben werden. Darum soll es in dem Krimi aus dem Fichtelgebirge gehen: Siebenstern: Das Fichtelgebirge bekommt eine eigene Serie

Fichtelbergkrimi: Verspätung wegen FSK-Prüfung

Die Dreharbeiten waren bereits im August beendet. Dann begann für Regisseur Michael von Hohenberg allerdings erst die Hauptarbeit. Die Serie musste geschnitten und eine passende Filmmusik gefunden werden. Ende Oktober waren die Macher der Polizeiserie optimistisch ihren Zeitplan einhalten zu können. Doch wie auf der Facebookseite “Der Fichtelgebirgskrimi – Siebenstern” nun mitgeteilt wurde, scheitert der geplante Kinostart im November. Schuld daran ist die FSK-Prüfung.

Auch interessant:

Sobald die Altersfreigabe erfolgt ist, soll Ende Januar die Premiere statt finden. Einige Wochen später soll die Serie dann auch auf Streaming-Diensten wie Amazon verfügbar sein.

Wer? Wie? Was? Die Sesamstraße wird 50

Ernie und Bert, Elmo und Graf Zahl, und natürlich Oscar in der Tonne: In der Sesamstraße erklären diese bunten Puppen seit 50 Jahren Millionen von Kindern die Welt. Unsere Redakteure erinnern sich an ihre schönsten Erlebnisse.

Eine Straße zum Jubiläum

Wo liegt denn eigentlich diese Sesamstraße? Was Kinder ihre Eltern seit fünf Jahrzehnten immer wieder gefragt haben, ist im Jubiläumsjahr nun endlich zu beantworten: in New York. Ein kurzes Stück der 63. Straße in Manhattan, in der Nähe des Central Park, trägt nun den Beinamen „Sesame Street“.

Erinnerungen der bt-Redaktion

Allerdings sieht das Leben dort sicher etwas anders aus. Es wird keinen Buchstabenschmuggler geben, der dich fragt: „Willst du ein T kaufen?“. Keinen Super-Grobi, der in seinem kecken Mantel alle Probleme löst, und kein Krümelmonster das „Kekse, Kekse, Kekse“-schreiend durch die Gegend rennt. Dafür muss man schon die Fernsehsendung einschalten oder sich zumindest an die schönen Momente aus der Sesamstraße erinnern.

Wir haben das in der Redaktion gerne getan und unsere schönsten Erinnerungen gesammelt:

Torsten Geiling: Mahna mahna – ba dee bedebe

Als Papa fühlt man sich manchmal komplett hilflos. Man hat die weinende kleine Tochter auf dem Arm. Matildas Tränen fließen in Strömen. Man hat schon alles probiert: Drücken, streicheln, heile, heile Segen…doch nichts hilft. Und dann muss man plötzlich an drei räudige bunte Filzpuppen denken, an zwei Mädchen mit Pferdeschwanz und einen zotteligen Jungen mit einer rosafarbenen Knollennase, der plötzlich in die Stille hinein „Mahna mahna“ trötet, worauf die Mädchen nach kurzem Zögern mit „ba dee bedebe“ antworten.

Und erst einige Augenblicke später merke ich, dass ich das Lied vor mich hin brumme, „Mahna mahna“, „ba dee bedebe“, alleine, im Wechsel, und dass Matilda erst fasziniert lauscht und dann sogar lächelt. Seitdem ist das in hunderten Situationen mein Tröste-, Ablenkungs- oder Einfach-nur-so-Lied gewesen. Erst für Matilda, dann für Samu und nun für Hanno.

Matilda würde mich inzwischen wahrscheinlich nur verständnislos anblicken. Das tut sie mit ihren zwölf Jahren allerdings derzeit so oder so. Warum also nicht: Während der nächsten Diskussion werde ich einfach ein „Mahna mahna“ anstimmen. Vielleicht hilft es ja. Ba dee bedebe.

(Torsten Geiling, Content-Strategie)


Christoph Wiedemann: Wo ist Bert?

Die Sesamstraße. Eine der wenigen Sendungen, die früher auf einen der – gefühlt – drei Kanälen gelaufen ist, die unser Fernseher empfangen hat. Ernie, Bert, Bibo, Grobi und alle anderen waren – nach Aussagen meiner Mama – die Helden meiner Kindheit. Eine Geschichte erzählen meine Eltern besonders gern: Ich soll immer nur Ernie, Ernie gerufen haben. Zu Weihnachten wollten mir meine Eltern eine große Freude machen und haben mir einen Plüsch-Ernie geschenkt. Doch sofort nachdem ich Ernie entdeckt habe, kam anstatt der Freude die Frage: “Wo ist Bert?”

Meine kleinste Schwester hat tatsächlich ausschließlich Klamotten mit Aufdrucken der Sesamstraßen-Stars getragen. Irgendwann in der Schulzeit wurden Shirts und Pullover mit Sesamstraßen-Motiven wieder modern. Ob mein Schulfreund noch immer den Elmo-Pullover anzieht oder andere noch immer den Krümelmonster-Ganzkörper-Schlafanzug haben? Eine gute Gelegenheit sich mal wieder bei den alten Freunden zu melden. Sesamstraße ist für mich eben eine Reise in die kindliche und schöne Vergangenheit.

(Christoph Wiedemann, Redakteur)

Carolin Richter: Unbeschwert durch den Alltag

Foto: Redaktion

Bei endlosen Diskussionen zwischen Ernie und Bert habe ich mich schon als kleines Mädchen im Wohnzimmer meiner Großeltern amüsiert. Wenn Ernie anfing zu lachen, gab es kein Halten mehr – das steckte einfach an.

Damit es richtig gemütlich war, durfte der blaue Ernie und Bert Schlafanzug natürlich nicht fehlen. Zugegeben vor Bert hatte ich manchmal auch ein wenig Angst, weil ihn die dicken Augenbrauen so ernst wirken ließen. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Angel-Szene. Ernies Unbeschwertheit sollte sich jeder auch im Erwachsenen-Alter noch ein Stück weit bewahren. 

(Carolin Richter, Redakteurin)


Susanne Monz: Heute noch ein Ohrwurm

Foto: Redaktion

„Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum?…“ Die Melodie ist einfach ein Ohrwurm, der mir heute noch zu den passendsten und unpassendsten Gelegenheiten im Kopf herumspukt und Erinnerungen weckt.

Die Sesamstraße war früher einfach ein Muss. Wobei mir Ernie und Bert selbst gar nicht so gut gefallen haben. Bert hat mir eher Angst gemacht. Mein Held war und ist das Krümelmonster. Vielleicht, weil wir beide die gleiche Leidenschaft für Kekse teilen.

(Susanne Monz, Redakteurin)

Text: Torsten Geiling

Campusbräu: Craftbeer von der Uni Bayreuth

An der Uni Bayreuth wird eigenes Bier gebraut: “Campusbräu”. Einmal im Monat treffen sich dabei die Mitglieder des Vereins Uni-Brau-Technik zum Brautag. Im Moment haben sie vier neue Sorten gebraut. Diese gibt es am Craftbeer-Abend am Freitag im Glashaus zum Probieren. Die Einzelheiten gibt’s im Video über dem Text.

Der Kern des Vereins Uni-Brau-Technik aus Bayreuth: (vorne v.l.): Matthias Völkl und Ben Huang. (hinten v.l.): Thomas Steiner, Moritz Helm, Simon Riedl und Vorstand Wolfgang Korth. Foto: Redaktion

Die Kunst des Brauens

“Wir wollen mit dem Verein die Kunst des Brauens weitergeben und erhalten”, sagt Vorstand Dr. Wolfgang Korth. Mehr als 50 Mitglieder habe der Verein in den vergangenen vier Jahren gewonnen, neue Interessierte seien immer Willkommen. Einmal im Monat wird im Untergeschoss der Uni Bayreuth gebraut. “Jeder darf eigene Ideen zu Rezepten mitbringen. Wir als Doktoranden geben dann Tipps und Hilfestellung bei der Umsetzung”, erklärt Moritz Helm. Und nicht nur Studenten, auch Externe dürften gerne mitbrauen, fügt er hinzu.

Von Mango bis Gurke

“Der Verein bietet viel Fläche, um mit Biersorten und Geschmacksnuancen zu experimentieren”, erklärt Vorstand Wolfgang Korth. Dabei entstehen die wildesten Kreationen: “Wir haben schon Mangobier oder auch Gurkenbier gemacht”, sagt Thomas Steiner. “Von manchen Sorten, wie dem Gurkenbier, kann man nur ein Glas trinken. Denn es ist einfach nicht so süffig.” Erfrischend sei es im Sommer trotzdem gewesen, so Helm. Das sei bei vielen Craftbeer-Sorten der Fall.

Durch diese Spirale fließt kaltes Wasser um den eingebrauten Sud herunter zu kühlen. Foto: Redaktion

Bockige Minze und Holy Granat für den Craftbeerabend

Für den Craftbeerabend hat der Verein die Sorten “Bockige Minze”, ein Indian Pale Ale “Holy Granat”, das dunkle “Provoak Stout” und ein “WE-IPA”, das heißt eine Mischung aus Weizen und IPA gebraut. Die Biere werden am Freitag, den 1. November, kostenlos ab 20 Uhr im Glashaus ausgeschenkt. Wer den Verein unterstützen möchte, kann das durch einen Beitrag für die Spendenbox tun.

Das Craftbeer wird in der Uni in Fässern gelagert. Foto: Redaktion

In diesem Behälter gärt der Sud. Foto: Redaktion

Die Idee dahinter

Uni-Brau-Technik finanziert sich aus Mitgliederbeiträgen und bekommt für die Brauzutaten Unterstützung von den Unternehmen Barth-Haas-Group und Ireks sowie der Becher Bräu, wo die Studenten auch einmal größere Mengen brauen können. Entstanden ist der Verein 2015. Die Idee dahinter: Interessierten zu zeigen, was an den Lehrstühlen Bioprozesstechnik und Chemische Verfahrenstechnik entsteht.

“Beim Bierbrauen sind viele unterschiedliche Prozesse integriert und außerdem hält man danach ein fertiges Produkt in Händen.”, so Vorstand Korth. Damit werde besser vorstellbar, was dort gelehrt wird. Zu verschiedenen Veranstaltungen an der Uni Bayreuth wird dann das eigene Bier unter der Marke “Campusbräu” aus dem Fass ausgeschenkt.