Niedrige Umlage und 3,2 Millionen Fehlbetrag – Streit im Kreisausschuss Bayreuth

Am Montag (17. Februar 2020) wurde im Kreisausschuss der Haushaltsentwurf 2020 vorgestellt. Erstmals seit einigen Jahren muss der Kreis voraussichtlich einen Kredit von rund 2,5 Millionen Euro aufnehmen. Für Diskussionen sorgte dabei vor allem auch die niedrige Kreisumlage.

“Geordnete Finanzsituation im Landkreis Bayreuth”

Vor der endgültigen Verabschiedung des Haushalts Anfang März zeigte sich Landrat Hermann Hübner zufrieden mit der Finanzsituation. “Trotz niedrigster Steuer- und Umlagekraft haben wir eine geordnete Finanzsituation im Landkreis Bayreuth.” Dem Kreis sei durchaus bewusst, dass der Schuldenstand in den Kommunen immer höher wird. Man habe deswegen stets auf die schwierigen Situationen der Gemeinden geachtet. “Das wischen wir nicht einfach so weg”, so Landrat Hermann Hübner.

23 Millionen Euro Schulden

Insgesamt beläuft sich der Schuldenstand des Landkreises Ende 2019 auf gut 23 Millionen Euro. Pro Einwohner sind das 226 Euro. Dieses Jahr sieht der Haushaltsentwurf einen Fehlbetrag von rund 3,2 Millionen Euro vor. Den 94,6 Millionen Euro Erträgen stehen 97,8 Millionen Euro Aufwendungen entgegen.

Trotz des Schuldenabbaus des Landkreises in den letzten Jahren, sei für das Jahr 2020 nun erstmals wieder eine Kreditaufnahme in Höhe von 2,5 Millionen Euro vorgesehen, um geplante Investitionen realisieren zu können.

Investitionen in Schulen und Straßennetz

Der Schwerpunkt soll dabei vor allem auf Schulen und dem Kreisstraßennetz liegen. “Wir haben keinen Investitionsstau. Wir haben eine Prioritätenliste, die wir abarbeiten”, versichert Landrat Hermann Hübner.

“Kompaktes und plausibles Zahlenwerk”

Stephan Unglaub von der SPD äußerte sich positiv zu dem Haushaltsentwurf. “Wir bewerten die finanzielle Lage als durchaus stabil. Unser Polster in den diversen Rücklagen wird es uns ermöglichen, die Belastungen für die Landkreisgemeinden auf ein gewisses Maß zu begrenzen.” Weiter sieht Unglaub den Hebesatz weit weniger kritisch als manch seiner Kollegen. “Unsere Fraktion kann mit der Festsetzung auf 33,5 Prozent durchaus leben.”

“Wir stehen auf dem letzten Platz in Bayern”

Hans Hümmer von den Freien Wählern sah das ganz anders. “Ständig wird von der stabilen und niedrigen Umlagekraft von 33,5 Prozent gesprochen. Das ist aber nichts positives. Der Landkreis Bayreuth steht auf dem letzten Platz der Steuer- und Umlagekraft in Bayern. Und dann kriegen wir vom Freistaat nur eine Million Euro Stabilisierungshilfe. Das kann so nicht sein!”

Im Vergleich zum Landkreis Bayreuth liegen die Hebesätze der anderen Landkreise in Bayern bei rund 40 Prozent.

“Umlagesatz für Gemeinden nicht nur positiv”

Auch Günter Dörfler von der CSU sah den niedrigen Umlagesatz kritisch. “Der Umlagesatz entlastet zwar die Kommunen zugunsten des Kreises, allerdings verlieren die Gemeinden durch die hohe Finanzkraft auch Geld und erhalten weniger Fördermöglichkeiten vom Freistaat.” Trotzdem zieht der CSUler eine positive Bilanz. “Es sieht doch aber gar nicht so schlecht aus. Wir haben in den letzten Jahren 84 Millionen investiert. Darunter über 30 Millionen in Schulen. Das ist eine wirklich positiver Aspekt!”

“Probleme lassen sich nicht so schnell lösen”

Grünen-Kreisrat Manfred Neumeister entschärfte die Diskussion. “Wir befinden uns aktuell in der Beratungsphase. Wir wollten Stabilität – das haben wir mit den 33,5 Prozent. Hätten wir mehr, könnten wir mehr investieren. Aber die Probleme lassen sich nicht von heute auf morgen lösen”.


Mit 11:2 Stimmen wurde der Haushaltsentwurf schlussendlich von dem Kreisausschuss angenommen und wird nun dem Kreistag vorgelegt.

Die bt-Leser haben abgestimmt: Das beste Schnitzel der Region Bayreuth

Im Dezember waren die bt-Leser wieder einmal gefragt. Wo gibt es das beste Schnitzel in der Region Bayreuth? Der eindeutige Gewinner war das Batzenhäusl-Schnitzel. Warum die Schnitzel so besonders sind, verrät Petra Lindthaler.

“Einmal Gastronom – immer Gastronom”

Gut elf Jahre mussten die Gäste von Petra Lindthaler ohne die Batzenhäusl-Schnitzel auskommen. Die 58-Jährige kehrte damals aus gesundheitlichen Gründen der Gastronomie den Rücken und arbeitet seitdem als Tagesmutter. Doch so ganz ohne ging es nicht: Ab 2020 gibt es nun regelmäßig immer am letzten Samstag im Monat im Gemeindezentrum Neunkirchen den Schnitzeltag.

Petra Lindthaler kauft alle Zutaten frisch ein. Foto: Privat.

Mein Lokal war für viele wie ein zweites Wohnzimmer und einfach Kult. Als ich das Batzenhäusl aufgegeben habe, wurde ich von ehemaligen Gästen immer wieder auf meine Schnitzel angesprochen. Da wusste ich, dass ich doch wieder in die Gastronomie einsteigen muss.

(Petra Lindthaler)

“Wir machen alles selbst”

Schnitzel aus der Fritteuse gibt es bei Petra Lindthaler nicht. “Unsere Schnitzel werden alle in der Pfanne mit Butterschmalz herausgebraten.” Das mache auch den Geschmack aus. Eine weitere Besonderheit der Batzenhäusl-Schnitzel liege darin, dass es so eine große Vielfalt gebe, so Lindthaler. Einzige Voraussetzung bei der 58-Jährigen: “Unsere Schnitzel sind alle paniert. Da schrumpft das Fleisch nicht so zusammen.”

“Schnitzelallerlei”

Gemeinsam mit ihren beiden Söhnen und ihrer Schwiegertochter hat Petra Lindthaler eine reine Schnitzelkarte ausgearbeitet. Dort gibt es neben dem klassischen Schnitzel “Wiener Art” auch ein Chips-Schnitzel oder eine Brezen-Schnitzel.

Foto: Privat

Vor allem die Chips- und Brezen-Schnitzel gehen bei uns erstaunlich gut. Weil sich die Gäste oft nicht entscheiden konnten, haben wir auch ein “Schnitzelallerlei”. Da gibt es die vier beliebtesten Schnitzel auf einem Teller.

(Petra Lindthaler)

Dass das Batzenhäusl-Schnitzel nun weiter existiert ist für Petra Lindthaler eine große Freude. “Ich koche gerne für viele Leute. Es hat einfach in den Fingern gejuckt wieder etwas zu starten”. Die Ressonanz der Leute sei enorm groß. “Die Nachricht, dass es wieder Batzenhäusl-Schnitzel gibt, hat eingeschlagen wie eine Bombe.”

Da der Schnitzeltag nur einmal im Monat stattfindet und die Plätze sehr begehrt sind, rät Petra Lindthaler dazu unter der Telefonnummer 0151-51026542 zu reservieren.

Mehr aus der Serie:

Schmusekater Milo will endlich aus dem Tierheim Bayreuth in ein neues Zuhause

Im Tierheim Bayreuth suchen viele Tiere ein neues Zuhause. 32 Hunde, 17 Katzen und 20 Kleintiere warten aktuell im Tierheim auf eine neue Familie.

Hunderentner Scooby wartet momentan noch auf einen neuen Besitzer, bei dem er seinen Lebensabend verbringen kann. Er ist ein lieber Kerl, der allerdings schon mit einigen Alterserscheinungen zu kämpfen hat. 

Tierheim Bayreuth: Kater Milo

Milo wurde wahrscheinlich im vergangenen Jahr geboren. Der Kater war sehr glücklich bei seinen früheren Besitzern. Eigentlich wäre er sehr gerne bei ihnen geblieben, aber dann trennten sie sich. Seine ehemaligen Eigentümer hatten auf einmal keine Zeit und auch keinen Platz mehr für ihn, erzählt ein Mitarbeiter des Tierheims. Deswegen gaben sie ihn schließlich ins Tierheim. Und hier sitzt er nun in seinem Raum und wartet darauf, dass jemand kommt um ihn zu holen.

Milo liebt es zu schmusen und zu spielen. Aber andere Katzen oder Tiere mag er gar nicht. Die beißt und kratzt er, weil er der Mittelpunkt sein will und die ganze Aufmerksamkeit braucht. Aber ansonsten er sehr umgänglich und lieb. Er will einfach nur der einzige Kater im Herzen seiner zukünftigen Besitzer sein. Ob er sich dann nur in der Wohnung aufhält oder mal raus darf, ist ihm nicht so wichtig. Hauptsache ist, dass sich Zeit für ihn genommen wird. Momentan ist Milo auch noch nicht kastriert.

Milo wartet sehnsüchtig auf ein neues Zuhause. Foto: Privat

 

NameMaja Hübner
Geburtstag27. Januar 2004
So kam ich zum TanzenIch liebe das Tanzen schon seit ich klein war.
Das macht mir beim Cheerleading am meisten SpaßZusammen mit dem Team meiner Leidenschaft nachzugehen.
Bei den Diamonds zu sein bedeutet für michAlles!
In der Oberfrankenhalle zu tanzen ist für mich...Es ist für mich ein tolles Erlebnis!
Am Basketball beeindruckt mich am meistenDass die ganze Halle beiden Spielen mitfiebert.
Bester BasketballspielerBastian Doreth
Die beste Stimmung in der Oberfrankenhalle war......gegen Brose Bamberg
Erinnerung an das erste BasketballspielEs war mega aufregend und unbeschreiblich.
Der beste Auftritt, den ich je hatteALLE!
Auf diese Musik lässt es sich am besten tanzenAuf alles, was einen guten Rhythmus hat.
Das mache ich, wenn ich nicht gerade mit den Diamonds unterwegs binFreunde treffen, reisen oder jobben.
Das möchte ich noch sagenDIAMONDS ARE FOREVER!

Raum Bayreuth: “Mein Leben mit Blutkrebs hat vieles zum Positiven verändert”

Eine junge Frau aus dem Raum Bayreuth ist an Blutkrebs erkrank. Am 14. September 2020 feiert Nadja L. ihren dritten Geburtstag. Drei Jahre zuvor hat ihr ein Fremder mit einer Stammzelltransplantation das Leben gerettet. Wie sie von der Diagnose erfahren hat, ihre Familie reagierte und sie die Tage im Bayreuther oder Kulmbacher Klinikum erlebt hat, gibt es im ersten Teil ihrer Geschichte: Mein Leben mit Blutkrebs. 

Überlebenschance 50 zur 50 bei Transplantation

Die Entscheidung zu dieser Transplantation war nicht einfach: „Mein Mann war gegen den Eingriff.“ Er müsse wohl gegoogelt haben, schmunzelt Nadja L., denn sie hat sich erst im Nachhinein mit Zahlen beschäftigt: „Es ist eine 50 – 50 -Chance zu überleben, weil das Immunsystem auf 0,000 geschossen wird.“

Dass die junge Frau diesen dritten Geburtstag erlebt, war nicht immer sicher. „Ich habe sämtliche Nebenwirkungen gehabt“, sagt die 32-Jährige. Sie hatte beispielsweise Nieren- und Leberversagen. Doch obwohl sie körperlich am Ende war, hat sie ihre Hoffnung und ihren Mut nicht verloren.

Einbruch kam wegen anderem Patienten

Nur ein einziges Mal hatte sie “einen Einbruch”: Als sie mit den Nebenwirkungen der Transplantation kämpfte, ist zeitgleich ein 28-Jähriger gestorben. Er lag im Zimmer neben Nadja L. Seine Transplantation war am Tag vor der Operation der jungen Frau.

Dann bekam sie in einer Nacht, in der sie wegen Leber- und Nierenversagen in die Klinik musste von einem Arzt zu hören: „Sie werden die Nacht eh nicht überleben.“ Nadja L. hat sich aber auch davon nicht unterkriegen lassen: „Ich wusste, ich wache wieder auf.“ Sie kann es sich selbst nicht erklären, doch in dieser Nacht, hat sie keinen Gedanken daran verschwendet, zu sterben.

„Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, habe ich gleich ein Selfie an meine Mama geschickt: Schau, ich bin noch da.“ Mit dieser Einstellung hat die junge Frau den Krebs und auch die Nebenwirkungen der Transplantation und der Medikamente überlebt.

Aus dem Krankenhaus entlassen

Im Januar 2018 wurde die junge Frau aus dem Krankenhaus entlassen. Sie lässt den Krebs allerdings nicht gänzlich hinter sich, sondern sieht ihn als einen wichtigen Teil ihres Lebens, der ihr gezeigt hat, was wirklich wichtig ist.

Vor der Krankheit war sie ein Arbeitstier, hat teilweise zwölf Stunden am Tag gearbeitet. „Irgendjemand wollte mir sagen: Mach mal langsamer.“ Das macht sie heute auch. Heute trifft sie sich mit Freunden, Bekannten und genießt das Leben.

Außerdem setzt sie sich für junge Menschen mit Krebs ein. „Ich habe mir immer jemanden zum Austauschen gewünscht.“ Auf einer speziellen Reha für junge Menschen hat sie diesen Austausch gefunden und ist seitdem in regelmäßigen WhatsApp-Kontakt.

Der Sport und ihre Positive Einstellung haben ihr nach Meinungen der Ärzte das Leben gerettet. Nadja L. hat sich nicht von ihrer Krankheit besiegen lassen. Mit ihrer lebensfrohen und selbstbewussten Ausstrahlung hilft sie nun anderen jungen Menschen, die an Krebs erkrankt sind.

Verwaltungsgericht Bayreuth erlaubt rechtsextremen Marsch

Am Samstag (15.2.2020) will die Partei „Der III. Weg“ mit Fackeln durch Bamberg marschieren. Da die Partei vom Verfassungsschutz als rechtsextrem und verfassungsfeindlich eingestuft wurde, hatte die Stadt diesen Fackelzug verboten. Am Freitag (14.2.2020) hat nun das Landgericht Bayreuth entschieden, dass die Stadt dies nicht könne. 

Update (Freitag, 14.2.2020, 13:33 Uhr): Der III. Weg darf durch Bamberg ziehen

Bamberg kann den Marsch der Partei “Der III. Weg” nicht verbieten. Das hat das Landgericht Bayreuth am Freitag (14.2.2020) in einem Eilverfahren entschieden. Der Grund dafür liegt in der Versammlungsfreiheit. Der Marsch am Samstag soll der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg gedenken. Die Stadt Bamberg genehmigte den Marsch nun unter Auflagen. Demnach dürfen die Teilnehmer weder Fackeln noch Trommeln mit sich führen und einsetzen.

An die Bombardierung Dresdens erinnern

Mit dem Fackelmarsch möchte die Partei „Der III. Weg“ an die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg erinnern. Die Stadt Bamberg sieht durch das brisante Thema und den Hintergrund der Veranstaltung die öffentliche Sicherheit in Gefahr. 

Gegendemo und Demokratiefest

Am Samstag finden in Bamberg viele weitere Veranstaltungen statt. Unter anderem hat der Bund der Antifaschisten eine Demonstration angekündigt. Zudem ist ein Demokratiefest geplant. Die Polizei Oberfranken hat aus diesem Grund angekündigt, „umfangreiche Verkehrsmaßnahmen“ durchzuführen. So möchten die Beamten den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen gewährleisten.

Flowzirkel aus Kulmbach: “Mein Ziel ist es, als rappender Opa mit 80 noch Baggypants zu tragen!”

Gibt es auch in 50 Jahren noch Rapmusik in Bayreuth? Ist Trap wirklich Hip Hop? Diese und viele weitere Fragen diskutieren Flowzirkel hier im Artikel.

Elefant Racing: Neuer Businessplan und neues Design

Das studentische Rennteam „Elefant Racing“ hat sein nächstes Rennauto am Start. Am Donnerstag (13.Februar 2020) wird das neue Design des FR20 vorgestellt. Das ist ein elektrisch betriebener Rennwagen, der für Bayreuth in der Formula Student antritt. Außerdem gibt es noch einen neuen Businessplan.

Professioneller in die neue Rennsaison

In dem neuen Rennwagen für die Saison 2020 stecken unzählige Arbeitsstunden des Formula Student Electric Teams der Uni Bayreuth. Doch es gibt nicht nur ein neues Design, sondern auch eine neue Kooperation: Elefant Racing und „Entrepreneurship & Innovation“ arbeiten künftig zusammen. Damit können die Studenten professioneller in die neue Rennsaison starten.

Neue Geschäftsidee

Das Elefant Racing Team setzt sich aus 40 Studenten und Studentinnen unterschiedlicher Studiengänge zusammen. Diese beschäftigen sich überwiegend mit der Konstruktion, Entwicklung und Fertigung des aktuellen Rennautos. Auch Sponsoring, Marketing und die Finanzierung des Projekts gehören zu ihren Aufgaben. Denn um bei der Formula Student antreten zu dürfen, muss bei den Rennveranstaltungen auch ein Businessplan präsentiert werden. Die Geschäftsidee ist, das Auto in eine Kleinserie zu bringen.

Das notwendige Rüstzeug dafür erhält Elefant Racing durch die Angebote der „GründerUni“ Bayreuth. Die Stabsstelle „Entrepreneurship und Innovation“ hat viele Formate entwickelt, um Existenzgründungen stärker zu unterstützen und den Wissensaustausch zu fördern. Damit die Teammitglieder einen neuen Businessplan entwickeln können, werden sie im Sommersemester 2020 an dem Seminar “Entrepreneural Thinking und Business Design” teilnehmen.

 

Demo zur Klimaschutzkonferenz in Bayreuth: “Aufhören zu labern und anfangen zu handeln”

Während in der Uni Bayreuth am Donnerstag (12.2.2020) die Klimaschutzkonferenz der Metropolregion Nürnberg stattgefunden hat, haben vor der Uni über 200 Menschen für den Klimaschutz demonstriert. Die Demonstranten waren sich dabei einig: man müsse nun aufhören zu reden und endlich anfangen zu handeln.

Demo zum Klimaschutz am Donnerstag in Bayreuth

Am Donnerstag (12.2.2020) hat an der Uni Bayreuth die Klimaschutzkonferenz der Metropolregion Nürnberg stattgefunden. Parallel dazu demonstrierten vor der Uni etwa 200 Menschen für den Klimaschutz. Dadurch wollten sie die Konferenz unterstützen, wie die Veranstalter sagten. Die Demonstranten waren vom Luitpoldplatz über die Opernstraße, über den Hohenzollernring zum Campus der Uni Bayreuth gezogen.

Die Demonstranten am Marktplatz. Foto: Radentscheid Bayreuth

Bayreuth: “Wir schauen euch auf die Finger”

Einer der Organisatoren der Demonstration sagt: “Wir demonstrieren nicht dagegen. Es geht eigentlich nur darum, dem ganzen Aufmerksamkeit zu geben”, sagt der Student. Es sei ihnen wichtig, das Signal zu senden: “Hey, wir schauen euch auf die Finger”.

An und für sich sei die Demonstration eine unterstützende Botschaft. Die Reaktionen auf die Veranstaltung sei jedoch nicht durchweg positiv, sondern eher durchwachsen gewesen. “Der Wille ist da, aber ich habe das Gefühl, dass noch nicht alles verstanden wurde.” Als Beispiel gibt der Organisator an, dass die allermeisten Gäste der Klimaschutzkonferenz mit Autos angereist sind. Das wäre auch anders gegangen, meint der Student: Vor allem wenn die meisten aus dem gleichen Eck kommen würden.

Die Demonstranten schrieben ihre Forderungen mit Straßenkreide vor das RW Gebäude der Uni Bayreuth. Foto: Katharina Adler

Keine Nachhaltigkeit bei der Konferenz in Bayreuth

Zudem hätten die Veranstalter auch zu wenig Rücksicht auf Nachhaltigkeit genommen. Es seien verschiedene Prospekte und Hefte an die Menschen ausgeteilt worden. Zudem hätte es zum Kaffee keine regionale Milch gegeben. Vegane oder vegetarische Alternativen sollen ebenso gefehlt haben.

“Ich hatte das Gefühl, dass der Wille und das Verständnis, dass Veränderung regional passieren muss, da ist. Trotzdem war das alles nichts Konkretes”, sagt der Organisator der Demo. Man würde sich nicht auf konkrete Ziele einigen, sondern spreche nur davon, dass die bisherigen Ziele verfehlt wurden und aufgeholt werden müssten.

Die Demonstranten fanden deutliche Worte und Visualisierungen für ihre Meinung. Foto: Katharina Adler

Klimakonferenz in Bayreuth: Die Ziele reichen nicht

Demian Rothammel studiert ebenfalls an der Uni Bayreuth und hat die Demonstration ebenfalls organisiert. Grundsätzlich finden die Demonstranten die Klimaschutzkonferenz der Metropolregion Nürnberg gut, erwarten aber mehr. “Es muss noch mehr gemacht werden. Die grundsätzlichen Ziele sind ok, aber reichen bei Weitem nicht aus”, sagt Rothammel.

“Man muss aufhören zu labern und anfangen zu handeln.” Es sei eine Demo, die Rückenwind für die Konferenz gebe und das ganze unterstützen und vorantreiben solle, ergänzen die Demonstranten Silas Schmedt und Marit Scharrmann.

 

Café Roulant: Bayreuths rollendes Café

Vom französischen Handwerker-Lkw zum rollenden Café. Das ist der Werdegang des Café Roulant der Bäckerei Lang. Der umgebaute Citroën HY hat alles, was ein Café auf vier Rädern braucht: eine Siebträger Kaffeemaschine, einen Kühlschrank, eine Auslage für Backwaren, eine Spülmaschine und eine Zapfanlage für Bier.

Café Roulant: Französischer Flair in Bayreuth

Manuel und Jacqueline Ziegler, die Junior-Chefs der Bäckerei, haben sich mit dem Gefährt einen Traum erfüllt. “Wir wollen französisches Flair nach Bayreuth bringen”, sagt Manuel Ziegler. Hinter dem Projekt steht die ganze Familie – die Senior-Chefs Thomas und Alexandra Zimmer, Oma Adelheid Lang und Ulrike Ziegler, Manuels Mutter im Juli 2019. Alle haben zusammen geholfen, um den Citroën in Rekordzeit fit zu machen.

Wir waren im April (2019) in Wien im Urlaub. Auf dem Ostermarkt haben wir einen Citroën HY entdeckt. Da ist uns die Idee gekommen.

(Manuel Ziegler von der Bäckerei Lang)

Vom Handwerkerbus zum rollenden Café

Wieder zu Hause angekommen, hat sich der Junior-Chef gleich auf die Suche gemacht und ist fündig geworden. Am 15. Juli  2019 haben die Zieglers ihr Café Roulant geholt. Bis 2009 war der Wagen in Frankreich als Handwerkerbus im Einsatz, seit 2019 nun als rollendes Café in Deutschland.

Die Markenrechte an dem Namen hat die Familie gleich mit dazu erworben. Obwohl der Kleinbus in einem guten Zustand und fahrbereit war, gab es noch einiges zu basteln, sagt Thomas Zimmer. Die Kaffeemaschine war defekt und die Bäcker wollten eine Zapfanlage einbauen.

Das Café Roulant. Foto: Redaktion.

Französische und deutsche Tradition verbinden

“Außer französischen Spezialitäten gibt es auch Bier”, sagt Manuel Ziegler. Das Café soll nämlich für Feiern buchbar sein und die französische mit der deutschen Tradition verbinden. Ab September wird man verschieden große Pakete mit individuellem Catering buchen können. “Die ersten Anfragen sind schon da.” Die Familie hat auch ein neun mal sechs Meter großes Eventzelt und original französische Bistrotische.

“Ich stand schon immer mit Frankreich in Verbindung und war als Kind oft im Urlaub dort”, sagt Jacqueline Ziegler. Auch als Lehrling war sie in Südfrankreich und immer wieder würden französische Bäckerlehringe zu einem Austausch in die Bayreuther Bäckerei kommen. Seitdem gibt es auch viele französische Produkte in der Ladenauslage unddem Café Roulant.

Das rollende Café soll eine Ergänzung zum Laden in der Jean-Paul-Straße sein.

Jeden Tag stirbt eine Bäckerei. Da muss man neue Wege gehen.

(Thomas Zimmer, Senior-Chef der Bäckerei Lang)

In Bayreuth gibt’s bald Einblicke in ein Altersheim für Kühe

Ein Altersheim für Kühe – das gibt’s! Und am Mittwoch (19.2.2020) können sich auch die Bayreuther im Cineplex ein Bild davon machen. Alle Infos dazu gibt’s hier!

Ein Altersheim für Kühe in Niedersachsen

In Niedersachsen gibt es ein Altersheim für Kühe. In der Gemeinde Butjadingen steht der Hof “Butenland”. Im gleichnamigen Dokumentarfilm zeigt Filmemacher Marc Pierschel das Leben dort.

Der Hof soll ein “radikales Gegenmodell” zur Nutztierhaltung darstellen. Hier sollen die Bedürfnisse der Tiere im Mittelpunkt stehen und keine wirtschaftlichen Interessen. Der Hof gehört dem ehemaligen Milchbauern Jan Gerdes und seiner Partnerin, die Tierschutzaktivistin Karin Mück. Für den Film hat der Filmemacher die beiden Betreiber zwei Jahre lang mit der Kamera begleitet.

Am Mittwoch (19.2.2020) in Bayreuth

Das Porträt zeigt zwei Menschen, die sich für Tiere einsetzen. Der Film hält dabei Momente des Glücks und der Trauer fest, und hinterfragt den heutigen Status von Nutztieren in der Gesellschaft.

Der Film läuft am Mittwoch, den 19. Februar um 19.30 Uhr im Cineplex Bayreuth. Zum anschließenden Filmgespräch wird Lena Wenz die Arbeit auf dem Hof und das von ihr initiierte Projekt “it’s cowtime” vorstellen.