Ina Richter: Das steckt hinter der Unternehmerin des Jahres

Ina Richter ist die Unternehmerin des Jahres. Vor vier Wochen wurde dieser Titel der Geschäftsführerin der suprima GmbH aus Bad Berneck von einer Jury aus Wirtschaft und Politik verliehen. Im bt-Interview verrät die 54-Jährige, wie ihr der Aufstieg zur Unternehmerin gelang und warum Frauen manchmal ein besseres Gespür beweisen als Männer.

Bettina Angerer, Verbandsbeauftragte des BVMW Bayreuth (links) mit Ina Richter, Geschäftsführerin von suprima GmbH (rechts) beim Unternehmerinnen-Award. Foto: Susanne Monz

Spielen, wo andere arbeiten

Schon als Kind konnte die heutige Geschäftsführerin Ina Richter in den Alltag des Familienbetriebs suprima GmbH hinein schnuppern. Das Unternehmen besteht nun schon seit drei Generationen. Zusammen mit ihren Eltern und Großeltern lebte die heutige Geschäftsführerin früher sogar in dem Gebäude, in dem auch jetzt noch produziert wird.

Die ganze Firma war wie ein Spielplatz für mich.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

Später wurde Richter bewusst, dass sie beruflich in die Fußstapfen ihrer Mutter und Großmutter schlüpfen wolle. Die Ausbildung zum technischen Textil-Fachwirt war dabei der erste Schritt.

“Ich musste mal raus”

Für einige Jahre arbeitete Richter dann auch im familieneigenen Unternehmen, das neben textilen Produkten für die Pflege eine Zeit lang auch Kinderbekleidung herstellte. Doch die Unternehmerin, die sich selbst als freiheitsliebend beschreibt, wollte mehr sehen. “Mir war klar, dass ich raus musste.”

Also zog Richter an den Bodensee, machte eine Ausbildung zum Heilpraktiker und arbeitete als Trainerin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Nach zehn Jahren endete der berufliche Ausflug dann wieder und die gebürtige Oberfränkin zog zurück in die Heimat.

Ich habe gemerkt wo meine Kompetenzen liegen und wollte zurück nach Oberfranken.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

“Fühle mich für das Unternehmen verantwortlich”

Zum Umbruch kam es dann 2012 als Ina Richter die Hälfte der Anteile des Familienbetriebs zurückkaufte. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Mutter von zwei Kindern von ihren Eltern auch die Geschäftsleitung.

Der Übergang zur Geschäftsführerin fiel mir sehr leicht. Ich konnte Stück für Stück ins Unternehmen hineinwachsen. Das hat mir viel geholfen.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

Ina Richter, Geschäftsführerin von suprima GmbH und Unternehmerin des Jahres. Foto: Susanne Monz

“Eine Frau in der Führungsposition ist heute ganz normal”

Als Frau an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, sei für Ina Richter ganz natürlich. Bereits ihre Großmutter und Mutter hatten den Familienbetrieb geführt und sich in einer Position, die als “Männerdomäne” bekannt ist, durchgesetzt.

Doch von einem Geschlechterkampf bekommt Ina Richter auch heute wenig zu spüren. Die suprima GmbH sei ein Familienbetrieb, in dem niemand ihre Kompetenzen anzweifeln würde. Nur bei Verhandlungen mit externen Partner könne sie spüren, welche Unterschiede es zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen gebe.

Ich glaube, dass wir Frauen gefühlsbetonter in Verhandlungen gehen und hinter den ganzen Zahlen auch Schicksale und Menschen sehen. Da habe ich durch meine Art bei manchem Treffen schon einen neuen Aspekt hineingebracht.

(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)

Grünewaldstraße: Gute Zeiten für Wohnmobil-Fahrer

Der Wohnmobilstellplatz an der Grünewaldstraße ist im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2016 aufgewertet worden. Gefördert wurde das Projekt damals durch das Programm “Soziale Stadt”. Stadtrat Christoph Rabenstein hat nun beantragt, die Wohnmobilstellplätze künftig mit sieben Stromausschlüssen auszustatten.

50 PKW-Parkplätze weniger

Auf Grundlage eines Beschlusses im Bauausschuss vom 15. Januar 2019, den Parkplatz Friedrich-Ebert-Straße / Grünewaldstraße infrastrukturell von 11 auf 26 Wohnmobile auszurichten, wurde die Planung weiterhin optimiert. Für diese Maßnahme fallen dann 50 von insgesamt 130 PKW-Parkplätzen weg. Grundsätzlich bleiben Stellplätze, die für Wohnmobile gekennzeichnet sind, aber auch weiterhin für PKW nutzbar – sofern sie gerade nicht durch Wohnmobile belegt sind.

Wo die neuen Wohnmobil-Flächen entstehen

Eine überarbeitete Planung sieht vor, dass neben den bisherigen 11 Wohnmobilstellplätzen entlang des Roten Mains, zwei weitere direkt daneben sowie 13 zusätzliche Stellplätze in den mittleren beiden Spangen des Parkplatzes dazu kommen. Die Wohnmobilstellplätze entlang des Roten Mains haben eine Größe von jeweils 5 x 4 Metern. Jene im Inneren des Parkplatzes sind größer, mit einer Fläche von je 10 x 5 Metern.

Wohnmobilstellplatz an der Friedrich-Ebert-Straße. Foto: Carolin Richter

1 Euro für Stromnutzung

Sieben Anschlüsse für Strom sollen außerdem auf dem Parkplatz integriert werden. Als Vorbild dienen jene an der Lohengrintherme: Dort sei für sechs Stunden Strom eine Gebühr von je 1 Euro zu entrichten. Diese Lösung sei,  laut Stadtbaureferentin Kelm, auch in der Grünewaldstraße denkbar.

Kostenpunkt 145.000 Euro

Einstimmig empfiehlt der Bauausschuss dem Stadtrat, für die Errichtung der Wohnmobil-Stellplätze und der Stromanschlüsse Haushaltsmittel in Höhe von 145.000 Euro im Haushalt 2020 einzuplanen.

Refinanzierung des Projektes

Allerdings sollte man bei der künftigen Planung auch berücksichtigen, wie man die bisher investierten Kosten von Nutzern der Parkflächen ein Stück weit wieder zurück bekommen könnte, wie die Stadträte Wedlich und Parzen zu Bedenken gaben.

Schwerverbrecher raucht im Gefängnis die Bibel – dann ändert sich sein Leben

Von Raubüberfällen bis hin zu fahrlässiger Tötung: Wilhelm Buntz hat einiges auf dem Kerbholz. Der heute 66-Jährige saß jahrelang im Gefängnis. Dort begann er in der Arrestzelle Seiten der Bibel herauszureißen und zu rauchen: Seitdem hat sich sein Leben verändert. Warum Buntz sich seine Gefühle verboten hat und was damals in der Arrestzelle passiert ist, erzählt er im Video.

2018 veröffentliche Wilhelm Buntz seine Biografie. Am vergangenen Wochenende berichtete er im CAS in Bayreuth, come and see – house for all nations e.V., von seinem Leben und predigte sogar im Gottesdienst der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde am Hohenzollernring. 

Als Säugling ausgesetzt

“Meine Mutter wollte mich nie. Deswegen hat sie mich eines Tages im Graben neben einem Feld ausgesetzt”, sagt Wilhelm Buntz. Damals war er gerade mal ein dreiviertel Jahr alt. Er wurde gefunden und zu Ärzten gebracht: “Sie sagten meinem Vater ich sei verhaltensgestört. Meinen Kopf knallte ich immer wieder gegen die Stäbe meines Gitterbettes.” Aufgewachsen ist er anschließend bei seinem Vater, der eine neue Frau hatte. Das aggressive Verhalten seines Sohnes habe den Papa zum verzweifeln gebracht.

Mein Vater hat nie jemandem erzählt, dass er einen Sohn namens Wilhelm hat.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

“Ich kann mich erinnern, dass mein Vater sagte: Wenn du so weitermachst, kommst du einmal ins Zuchthaus. Doch ich verstand als Kind nicht was das ist. Ich dachte, vielleicht werden dort Tiere gezüchtet”, erinnert er sich und schüttelt mit dem Kopf.

“Mir tut niemand mehr weh”

“Als Schüler hatte ich den Traum, Gangster zu werden. Ich habe geklaut und geprügelt, ich wollte einfach anders sein”, so Buntz. Der Stiefmutter habe er eines Tages die Hüfte zertrümmert – und er fühlte nichts. “Psychologen haben gesagt, ich sei so kalt wie ein Gefrierschrank”, erklärt er. Er kam ins Heim und dachte seine Mutter würde ihn endlich mit nach Hause nehmen, als sie zu Besuch kam – doch das geschah nicht.

An dem Tag, als meine Mutter aus dem Heim ging, ist etwas in mir zerbrochen. Von da an habe ich mir verboten, jemals wieder Gefühle zuzulassen und dachte: Mir tut niemand mehr weh.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

Buntzs Heimleiter sei sehr verpeilt gewesen. Eines Tages hatte er seine Schlüssel im Auto stecken lassen. “Ich nahm das Auto, fuhr davon und hatte einen Unfall, bei dem ein Polizist starb”, sagt der gebürtige Ulmer. Ihm selbst sei nichts passiert. Wilhelm Buntz kam fünf Jahre in eine Jugendstrafanstalt.

Nachdem er aus der Haft entlassen wurde, ging er zwei Wochen zur Arbeit und ließ sich nichts zu Schulden kommen. Doch danach ging es kriminell weiter: Er raubte Juweliergeschäfte sowie Banken aus und wurde landesweit gesucht.

Ich versteckte mich in St. Pauli. Doch eine Bardame erkannte mich und rief die Polizei.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

In der Arrestzelle zur Bibel gekommen

148 Straftaten hatte er damals zu verantworten, darunter drei Tötungen. Er kam wieder in Haft. “Wenn man sich in der JVA nicht gut benahm, kam man für mehrere Tage bis Wochen in eine sogenannte Arrestzelle. Dort gab es nichts. Keine Zigaretten, nichts zu lesen. Nur eine Bibel war erlaubt”, erklärt Buntz.

Also ließ er sich eine Bibel vom Pfarrer geben, las eine Seite, riss sie heraus, teilte sie in vier Teile, rollte sie und rauchte die Seiten. Schlechtes Gewissen hatte er auch hier keines. Wilhelm Buntz konnte nie etwas mit dem Christentum anfangen. “Doch einige Dinge verstand ich, die in der Bibel, standen.”

Ich wollte, dass Gott mich besiegt und sagte ihm in der Arrestzelle, das gehe nur wenn er es schafft mich zu verändern. Bis dahin hatte das niemand geschafft.

(Wilhelm Buntz, Ex-Gefangener)

Plötzliche Veränderung

“Eines Tages fragte mich mein Zellennachbar, ob alles in Ordnung mit mir sei. Ich hatte seit Wochen niemanden verprügelt oder auch das Personal nicht mit Essen beworfen”, so Buntz. Das sah ihm nicht ähnlich. Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass Gott ihn besiegt hatte.

Wilhelm Buntz las weiterhin die Bibel und rauchte sie. Kurz vor seiner Entlassung schrieb er der Staatsanwaltschaft einen Brief mit allen Vergehen, die er begangen hatte – denn es waren weitaus mehr als die 148, die damals zur Sprache kamen. “Ich hatte gelesen, dass Gott einem die Sünden vergibt, wenn man sich zu ihnen bekennt.”

Verliebt zum Arzt gegangen

Doch seine Ehrlichkeit wurde von der Staatsanwaltschaft belohnt: Er wurde trotzdem entlassen. “Ich konnte nicht fassen, wie viele Autos nach all den Jahren auf den Straßen unterwegs waren”, war sein erster Eindruck. “Ich lernte meine jetzige Frau kennen und wollte, dass unsere Gespräche lange dauerten und sie besonders lange bleibt.

Dann ging ich zum Arzt: Ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch”, erklärt er. Doch der Arzt sagte ihm, dass er nicht krank, sondern verliebt sei. Heute ist Wihelm Buntz verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Freiburg. “Manchmal hatte ich Angst, dass meine Kinder so werden wie ich. Aber sie sind groß geworden und auch in der Gemeinde aktiv.”

Uni Bayreuth unter den besten jungen Universitäten weltweit

Die Universität Bayreuth liegt im “Nature Index 2019 Young Universities” in der Spitzengruppe. Dieses nun veröffentlichte, globale Ranking bewertet Unis und Forschungseinrichtungen nach ihrem Anteil an den Publikationen in der naturwissenschaftlichen Spitzenforschung.

Betrachtet werden dabei Einrichtungen, die weniger als 50 Jahre existieren. In der Rangliste der 175 besten Universitäten der Welt kommt die Bayreuther Uni dabei auf Rang 21. Innerhalb Deutschlands liegt die Wagnerstadt somit auf Platz zwei.

Teil der Champions League

Diese Ergebnisse zeigen eindrucksvoll die herausragenden Leistungen und internationale Sichtbarkeit der Universität Bayreuth auf zentralen Feldern der naturwissenschaftlichen Forschung. Indem wir Forschungskompetenzen in interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern vernetzen und weltweit mit hochkarätigen Forschungspartnern zusammenarbeiten, sind wir als junge Universität in der internationalen ‚Champions League‘ präsent

(Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth)

Über 500 Einrichtungen weltweit

Der „Nature Index 2019 Young Universities“ listet weltweit 500 Einrichtungen (darunter auch Universitäten) die 2018 die größten Anteile an Veröffentlichungen in 82 führenden naturwissenschaftlichen Zeitschriften hatten. 2019 wurde erstmals ein neues Ranking-Verfahren angewendet. Dabei steht die Zahl der Spitzenpublikationen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Veröffentlichungen, soweit diese über eine bestimmte Datenbank erfasst ist. Infolge dieser Gewichtung treten die Forschungsleistungen kleinerer Universitäten stärker hervor als in den früheren ‚absoluten‘ Rankings des „Nature Index“.

#JazumMeister: Handwerkskammer vergibt 366 Meisterbriefe

Das Handwerk in Oberfranken hat bei der Meisterfeier 2019 in der Bamberger Konzert- und Kongresshalle Meisterbriefe an insgesamt 366 junge Handwerker ausgegeben. Bei der Zeremonie vor rund 1.000 Gästen zeichnete die Handwerkskammer zudem die 19 Besten eines jeden Gewerkes aus.

Ein klares Bekenntnis

Thomas Zimmer, der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken gab in seiner Festansprache ein klares Bekenntnis zum Meisterbrief ab.

Thomas Zimmer, Präsident der HWK für Oberfranken

Wir brauchen Handwerksmeister, um die Zukunft der Branche, aber auch die Zukunft der gesamten Wirtschaft besser gestalten zu können.

(Thomas Zimmer, Präsident der HWK für Oberfranken)

Zimmer ging damit auf die politische Initiative des Handwerks ein, die Meisterpflicht für wieder mehr Berufe vorzusehen. Dieser Plan steht, laut Handwerkskammer, kurz vor einem Erfolg, schließlich sollen laut Gesetzesentwurf zwölf Gewerke ab Februar 2020 wieder unter Meistervorbehalt stehen.

Damit haben wir als Handwerk das Kunststück geschafft, dass die Politik eine einmal getroffene Entscheidung revidiert.

(Thomas Zimmer)

Das Handwerk habe dabei die Tendenz gedreht, bei der die Meisterpflicht für immer mehr Berufe weiter abgeschafft werden soll.

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366 neue Meister

Im Zentrum der Feier standen die 366 Absolventen der Meisterschulen der HWK für Oberfranken. Insgesamt ist die Zahl der Meisterschüler und Prüfungskandidaten an der HWK zuletzt leicht gestiegen. Der Anteil der bestandenen Meisterprüfungen liegt bei 90,82 Prozent. Von 403 Prüflingen waren am Ende 366 erfolgreich. Die zahlreichsten Meisterprüfungen wurden mit 88 Teilnehmern im Kfz-Handwerk abgelegt, gefolgt vom Friseurhandwerk (64) und der Elektrotechnik (38).

Der Meistertitel steht seit jeher für Qualität. Und mit dem Bestehen der Meisterprüfung versinnbildlichen wir diese und stehen ab heute mit in der Verantwortung, dass Deutschland wieder seinen Spitzenruf in der Welt zurückgewinnt.

(Alina Thiem, Raumausstattermeisterin aus Glashütten)

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Ein Blick über Bayreuth von der Dachterasse des Bayreuther Rathaus.

Mietspiegel soll Position von Mietern in Bayreuth stärken

Stadtrat Heinz Hofmann von der Bayreuther Gemeinschaft hat beantragt, dass Bayreuth bald einen qualifizierten Mietspiegel erstellen soll. Dieser dient bei der Bewertung des Mietpreises als Grundlage für alle Bürger. Hofmann stützt sich dabei auf das Gesetz.

Hintergrund ist die neue Mieterschutz-Verordnung, die von der Bayerischen Staatsregierung verabschiedet wurde und am 7. August 2019 in Kraft getreten ist. Sie ist für 162 bayerische Kommunen bindend. Neben Bayreuth, sind in Oberfranken auch Forchheim und Bamberg betroffen, so Hofmann.

Was die Mietpreis-Bremse besagt

Der Stadtrat spielt hier auf die sogenannte Mietpreis-Bremse an. Denn dabei gilt nach §556d des BGB: Werden Bestandswohnungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt wieder vermietet, darf die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Wie hoch die Vergleichsmiete ist, kann der Mieter dann dem qualifizierten Mietspiegel entnehmen.

Ein qualifizierter Mietspiegel ist nötig, damit sich die Bürger rechtskonform verhalten können.

(Heinz Hofmann, Bayreuther Gemeinschaft)

Alternativ: Preise von vergleichbaren Wohnungen

Ein Mietspiegel dient dazu, Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermieter gering zu halten und ein Verhältnis auf Augenhöhe herzustellen, so Oberverwaltungsrätin Manuela Brozat. Allerdings gebe es Alternativen: Die Mieter könnten sich bei Verhandlungen ebenso auf die Preise von drei vergleichbaren Wohnungen stützen oder ein Gutachten von einem Sachverständigen hinzuziehen.

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Keine Verzögerung erlauben

Hofmann sieht die Notwendigkeit eines qualifizierten Mietspiegels allerdings als akut an. “Es geht nicht darum, ob ein qualifizierter Mietspiegel erstellt wird und von wem. Sondern darum, wann konkret damit begonnen wird”, betont er.

Wir können uns keine Verzögerungen erlauben, denn wir sind bereits heute schon in Verzug. Wir müssen den qualifizierten Mietspiegel unverzüglich erstellen.

(Heinz Hofmann, Bayreuther Gemeinschaft)

In der Bayreuther Mietenübersicht 2018 lag der Mietpreis für eine zentrumsnahe Wohnung mit bis zu 50 Quadratmetern Fläche, ohne Nebenkosten, zum Beispiel bei 9,22 Euro pro Quadratmeter. Der Mietpreis für eine ebenso große Wohnung am Stadtrand lag bei 8,36 Euro pro Quadratmeter.

Im Rahmen des Sozialausschusses wurde am Montag eine Fortschreibung der Mietwert-Erhebung vorgeschlagen. Die Kosten dafür, sollen erst im Haushaltsjahr 2021 kassenwirksam werden.

Bayreuth: Mehreren Großfamilien droht die Obdachlosigkeit

Verschiedene Häuser in Bayreuth müssen in naher Zukunft abgerissen oder aufgrund ihres baulichen Zustandes saniert werden, wie Sozialamtsleiter Werner Köstner sagt. Wohnungslos in den Wintermonaten – eine akute Gefahr für mehrere Großfamilien in der Stadt. Der Sozialausschuss hat sich am Montag beraten, wie nun verfahren werden soll.

Hohe Auslastung im Haus Cosima

Die Frage die sich laut Köstner stellt: Wohin mit den Großfamilien über den Winter? Zwar gäbe es seit Oktober 2017 das Haus Cosima der Diakonie, in dem obdachlose Menschen nicht nur untergebracht, sondern durch Betreuer bei Behördengängen und einer neuen Wohnungssuche unterstützt werden. Allerdings sei die Auslastung der Unterkunft zeitweise so hoch, dass eine ordentliche Unterbringung fast nicht mehr möglich sei – vor allem wenn ganze Familien mit Nachzug oder Personen mit besonderen Einschränkungen spontan eine Notunterkunft benötigen.

Bedarf: Vier Zimmer oder mehr

Ein weiteres Problem, stelle die Größe des Wohnraumes dar. “Wir benötigen Wohnungen mit mehr als vier Zimmern. Die sind in Bayreuth rar”, sagt er. Der Grund: Einheimische hätten heute meist kleinere Familien und  keinen Bedarf mehr an größeren Wohnungen. Auch im Haus Cosima oder in der Obdachlosenunterkunft für junge Erwachsene in der Lenbachstraße, sei dieser Platz nicht gegeben. Mitarbeiter der Diakonie stimmen zu,  dass das bestehende Obdachlosenkonzept der Stadt optimiert werden müsse.

Option Hammerstatt

Stadtrat Professor Werner Grüninger (CSU) schlug vor, Wohnungen im Stadtteil Hammerstatt für diesen Bedarf zu prüfen. Diese seien für die Großfamilien aber bereits ins Auge gefasst worden, wie Werner Köstner bestätigt. Allerdings wurde daraus nichts. Denn auch sie müssten, aufgrund der nicht mehr zeitgemäßen Elektrotechnik,  erst saniert werden.

Bisher keine konkrete Lösung

“Bei drei Bayreuther Wohnungsgesellschaften ist das Anliegen bereits angesprochen. Allerdings haben wir bisher noch keine konkrete Lösung gefunden, wie wir vorbeugen können”, erklärt Köstner. Fest steht: Laut Köstner seien mehrere Familien von der drohenden Obdachlosigkeit betroffen. Wie viele genau, ist bis dato unklar.

Empfehlung: Obdachlosenkonzept weiterführen

Im Rahmen des Sozialausschusses wurde am Montag einstimmig abgestimmt, dass die Verwaltung mit der Fortschreibung des Obdachlosenkonzeptes beauftragt werden soll – diese Empfehlung wird dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt.

In der Sophienstraße in Bayreuth soll ein neues Café entstehen.

Neues Café in Bayreuth: Bald gibt es Windbeutel aus dem Schlosscafé

Neues Café in Bayreuth: Das Opels Schlosscafé in Sanspareil ist vor allem wegen seiner Windbeutel im ganzen Landkreis bekannt. Doch für die besten Windbeutel muss man bald nicht mehr den Weg bis nach Sanspareil auf sich nehmen. Wie Andreas Opel jetzt via Facebook mitteilte, eröffnet der Gastronom demnächst auch in Bayreuth ein Café.

Stadtcafé Bayreuth: neu in der Sophienstraße

Das Opels Stadtcafé zieht in den ehemaligen “Gaumenschmaus” in der Sophienstraße, sagt der Gastronom auf Nachfrage des bt. Dort soll es dann in Zukunft neben einem Café auch einen Shop mit regionalen Produkten geben. Nähere Infos gibt es bald im bt-Interview mit Andreas Opel.

 

Jugendsymphonie-Orchester Oberfranken: Musiker gesucht

Junge, begabte Musiker zu fördern – so lautet das Ziel des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken. Ab sofort können sich junge Musiker für das Orchester auf Zeit bewerben.

Darum geht’s beim Orchester:

Jedes Jahr zu Ostern treffen sich junge Musiker aus ganz Oberfranken und erarbeiten unter professionellen Bedingungen ein Konzertprogramm für die Karwoche. Dirigent Till Fabian Weser sieht das Jugendsymphonieorchester Oberfranken als Talentschmiede. 

Hier haben junge Talente die Möglichkeit, sich auszutauschen, sich weiterzuentwickeln und neue Kontakte zu knüpfen.

(Dirigent Till Fabian Weser)

Drei Konzerte in Oberfranken geplant

Die Arbeitsphase in Weißenstadt im Landkreis Wunsiedel dauert vom 4. bis zum 10. April 2020. Danach gibt es drei Konzerte am Karsamstag (Naila), Ostersonntag (Coburg) und Ostermontag (Stegaurach). Bezirkstagspräsident Henry Schramm beeindrucken die Konzerte jedes Jahr aufs Neue:

Mehr als 60 junge Musikerinnen und Musiker aus ganz Oberfranken wachsen in einer Woche zu einem wirklich guten Orchester zusammen und führen anspruchsvolle Werke auf. Für mich und alle, die klassische Musik lieben, ist das ein schönes Erlebnis an den Osterfeiertagen.

(Bezirkstagspräsident Henry Schramm)

Bewerbung startet

Wer zwischen 15 und 21 Jahre alt ist, begeisterter Musiker ist und Orchestererfahrung sammeln möchte, kann sich hier bewerben: anmelden.jso-oberfranken.de

Die Teilnehmergebühr von 190 € (Geschwister jeweils 130 €) beinhaltet neben der Probenarbeit und den Konzerten auch Übernachtung inklusive Frühstück, Mittag- und Abendessen.

Lotto Bayern Music Award: Goldkronacher gewinnt mit Glückssong

Der Goldkronacher Hannes Wölfel hat mit seinem Glückssong den Lotto Bayern Music Award 2019 gewonnen. Über 220 Songs wurden in diesem Jahr eingereicht. Das Ergebnis muss er erst einmal sacken lassen.

Wie hört sich Glück an?

Lotto Bayern hatte alle Musiker im Freistaat dazu aufgerufen, sich der Frage anzunehmen: Wie hört sich Glück an? Hannes Wölfel hatte es mit seinem Song „Stück für Stück zum Glück“ als Oberfranken-Sieger unter die besten geschafft – gemeinsam mit sechs Künstlern aus den anderen Regierungsbezirken, stand er am Freitag im Finale in München.

So klingt der Song “Stück für Stück zum Glück”

Relaxed auf die Bühne

Auf der Fahrt zum Finale war der Goldkronacher ziemlich relaxed, wie er sagt. “Wir wussten zwar, dass unser Song gut ist. Aber auch die anderen Teilnehmer hatten super Songs im Gepäck”, erklärt er. Vier Jurymitglieder stimmten nach dem Auftritt ab. Die fünfte Stimme war die des Publikums, das bereits in den Tagen zuvor online voten konnte. “Wer bei der Publikumsabstimmung vorne lag, blieb aber bis zum Schluss geheim”, so Wölfel.

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Sieg erst später realisiert

Das Ergebnis, als Gewinner des Lotto Bayern Music Awards aus München zurück zu kommen, muss Wölfel erst einmal sacken lassen. “Nach dem Sieg sind wir am Freitag noch einmal auf die Bühne gegangen um den Song zu spielen, dann kamen schon die Medien auf uns zu: Wir haben viele Fotos gemacht und Interviews gegeben. Dann ging es schon weiter zur After-Show-Party. Am Samstag haben wir dann direkt wieder in Baden-Württemberg ein Konzert gespielt”, erklärt er. “Alle waren ziemlich kaputt. Erst auf der Heimfahrt hat man so langsam realisiert, dass man gewonnen hat”, ergänzt er.

Was soll ich sagen??? Danke!!! Und das von ganzem Herzen. An alle die mitgefiebert, mitgevotet und mich die komplette Zeit unterstützt haben.

(Hannes Wölfel, Singer-Songwriter aus Goldkronach via Facebook)

“Wie es in den kommenden Wochen genau weiter geht, erfahren wir nach und nach noch”, so Wölfel.