58 neue Arbeitsplätze: Beim Bezirk Oberfranken wird gebaut

Ende des Jahres soll der Neubau des Verwaltungsgebäudes des Bezirks Oberfranken abgeschlossen sein. Jetzt wurde das neue Gebäude mittels einer Fußgängerbrücke angedockt.

Wegen Coronavirus: IHK mietet 50 verschiedene Prüfungsorte für Abschlussprüfungen in Oberfranken an

Am Dienstag (16.6.2020) beginnen die Abschlussprüfungen der IHK. Aufgrund des Coronavirus sind die Bedingungen dabei anders als sonst.

Coronavirus, Post und Pakete: Wie sicher ist der Kontakt zum Postboten?

Paket- und Postboten gehen jeden Tag von Haus zu Haus und bringen den Bürgern ihre Briefe und Päckchen. Wie wahrscheinlich ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus?

Wegen Corona-Krise: Arbeitslosigkeit in Bayreuth steigt drastisch an

Mehr Arbeitslose wegen Corona-Krise in Bayreuth Stadt und Landkreis. Im Raum Bayreuth gebe es deutlich mehr Arbeitslose als im Vorjahr.

Die Corona-Krise hinterlässt “tiefe Spuren” bei Bayreuther Unternehmen

“Die Krise trifft unsere Unternehmen sehr. Sicher wird die Welt nach ‘Corona’ eine andere sein, aber wir lassen uns unseren Optimismus nicht nehmen.”

Sex ja – aber nur mit Mundschutz: Verband stellt Hygienekonzept für Prostituierte vor

Der Verband für Sex-Arbeit BesD e. V. fordert eine schrittweise Öffnung für die Sexarbeit.Wegen des Coronavirus dürfen Prostituierte nicht arbeiten.

medi meldet in zwei Bereichen Kurzarbeit wegen Corona-Krise an: Bezahlung der Mitarbeiter

Bayreuther Unternehmen meldet wegen Coronavirus Kurzarbeit an. medi meldet für Sport- und Lifestylemarken CEP und ITEM m6 Kurzarbeit an.

Jörg Lichtenegger: Der Mann hinter dem Bayreuth Magazin

Das Bayreuth Magazin ist in Frankfurt am Main mit dem German Design Award 2020 ausgezeichnet worden. Jörg Lichtenegger ist der Herausgeber des Imagemagazins, das für ihn “eine echte Herzensangelegenheit” sei.

Wenig Zeit für Hobbys

Jörg Lichtenegger ist nicht nur Herausgeber des Bayreuth Magazins. Er leitet auch die Werbeagentur GMK, ist bei der IHK Oberfranken tätig, engagiert sich bei der FDP und gibt das Magazin “Echt Oberfranken” heraus. Viel Zeit für Hobbys bleibt da nicht, aber wenn doch, dann geht Lichtenegger gerne joggen, schwimmen und Skifahren. Zudem mag er die Oper, Kunst und die damit verbundenen Reisen. “Beruflich wie privat immer wieder neues zu entdecken treibt mich an.”

Das Bayreuth Magazin

Das Bayreuth Magazin selbst gibt es seit 2007. Es war eine Idee der Stadt Bayreuth. “Seit dem Jahr 2017 wird es von mir als Herausgeber verantwortet und mit meinem Team von GMK Medien.Marken.Kommunikation. realisiert”, sagt Jörg Lichtenegger. In über 84 Seiten gibt es im Bayreuth Magazin einen bunten Themenmix rund um Stadtentwicklung, Universität, Wirtschaft und mehr.

Die stolzen Preisträger: Herausgeber Jörg Lichtenegger mit Lena Remmert und Katrin Teichman aus der Redaktion (von links). Foto: GMK

Seit der Übernahme hätten sie dem Magazin viele neue Impulse gegeben, sagt Lichtenegger. Darunter auch ein völlig neues Designkonzept, “für das wir in diesem Jahr auch mit dem German Design Award ausgezeichnet wurden”. Die Ideen für das Magazin kommen von dem Team selbst. “Wir sind begeisterte Bayreutherinnen und Bayreuther und haben unser Auge und Ohr wo es überall nur geht”, sagt er.

Ein magischer Ort in Bayreuth

Das passt auch zu seinem Lieblingsort in Bayreuth, dem Festspielhaus. “Es ist für mich ein magischer Ort.” Lichtenegger findet das Bayreuth durch seine Bürger etwas besonderes ist. Egal ob es “zugezogene” seien wie Wilhelmine und Richard Wagenr oder waschechte wie der verstorbene Bernd Mayer – “alle eint sie die jeweils individuelle Liebe zu ihrer Stadt”. Viele Menschen würden sich für Bayreuth engagieren und eben das mache für Lichtenegger die Stadt so lebendig.

Über 500 Bauern in Bayreuth: Das fordern die Landwirte!

Deutschlands Bauern wollen kein Spielball der Politik mehr sein. Deshalb haben sie sich zusammengetan. Land schafft Verbindung heißt ihre Gruppierung, am Mittwoch (12.2.2020) trafen sich über 500 Landwirte in Bayreuth zu einer großen Podiumsdiskussion, zu der auch Politiker eingeladen waren. Dabei nahmen die Betroffenen kein Blatt vor den Mund.

Über 500 Bauern fordern in Bayreuth Aufmerksamkeit

Lagebesprechung nach der großen Podiumsdiskussion. Sieben Landwirte sitzen um den großen Tisch und reden sich die Köpfe heiß. Sie wollen sich nicht mehr gängeln lassen von der Politik, sie wollen eine Agrarpolitik, die sie als Betroffene nicht außen vorlässt und sie wollen endlich Aufmerksamkeit. Die haben sie jetzt. Land schafft Verbindung (LsV) heißt ihre Gruppierung, die ein loser Zusammenschluss ist von Landwirten in ganz Deutschland, deren Zahl nicht genau bekannt ist.

Sie nutzen soziale Medien, um sich zusammenzuschließen für Aktionen, die die Aufmerksamkeit der Leute erregen. Wie Traktor-Demos. Oder eben diese Podiumsdiskussion in der Tierzuchthalle. Mehr als 500 Bauern aus ganz Oberfranken waren gekommen. Milchbauern, Gemüsebauern, Schweinebauern – endlich gibt es kein Spartendenken mehr, freut sich Martin Schamel, einer der Männer am Tisch und Mitorganisator von LsV-Aktionen in der Region. Endlich ziehen die Bauern alle an einem Strang. 

Die Landwirte wollen faire Preise statt Almosen

Für diese Diskussion in der Tierzuchthalle hatten die Bauern Politiker aufs Podium geholt. Damit die sich ihre Sorgen anhören, damit die ihnen helfen können. Denn von der Politik, so die einhellige Meinung, kamen bisher fast ausschließlich Gesetze, die mit der Lebenswirklichkeit in der Landwirtschaft nicht viel zu tun haben. Und jetzt auch noch die sogenannte Bauernmilliarde. Die wollen sie nicht. Sie wollen anständige Preise für ihre Produkte und ihre Dienstleistungen, keine Almosen. Zumal, Milliarde klingt so groß, ohnehin nur ein paar Euros auf jedem Betrieb landen, wenn man die Milliarde auf die Höfe in ganz Deutschland verteilen wird. 

Die Politiker, die an diesem Abend auf dem Podium saßen, werden nicht allzuviel ausrichten können. Das ist den Landwirten an diesem Abend klar. Denn Landwirtschaftspolitik ist keine Landespolitik. Aber zumindest habe man sich Gehör verschaffen können, Aufmerksamkeit erreicht. Im Wesentlichen sind es vier Themen, die den Bauern unter den Nägeln brennen.

“Wie soll man planen, wenn man nicht weiß, was kommt?”

Da wäre der Bereich erneuerbare Energie: „Wir wollen auf unseren Feldern hochwertige Lebensmittel erzeugen, keinen Strom“, sagt Christian Popp im Namen aller Landwirte und Martin Schamel plädiert dafür, für Fotovoltaik vorhandene Dächer zu nutzen, kein Ackerland. Dafür müssten aber Anschlussmöglichkeiten deutlich verbessert werden und es muss endlich eine Regelung gefunden werden, wie so erzeugte Energie auch künftig vergütet werden kann.

Denn die 20 Jahre, für die die Vergütung zugesichert war, laufen bald aus. Doch wie soll man planen, wenn man nicht weiß, was kommt? Und: Die Bauern möchten nicht mehr länger ausgeklammert werden, wenn es darum geht, entsprechend zu honorieren, dass in der Landwirtschaft auch viel CO2 gebunden werde.

Land schafft Verbindung: Landwirte bei der Podiumsdiskussion in Bayreuth. Foto: Ulrike Sommerer.

“So können wir doch nicht arbeiten”

Planungs- und Rechtssicherheit – das wäre das nächste Thema. „Wenn wir Ställe bauen, die über 30 Jahre finanziert werden müssen, dann müssen wir auch für längere Zeit die Sicherheit bekommen, dass wir diese Ställe nutzen können“, sagt Hermann Lindner. Die Realität sehe leider derzeit so aus, dass sich nach wenigen Jahren Anforderungen an die Tierhaltung ändern, der Stall eigentlich schon nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entspreche, man ihn aber noch Jahrelang abzahlen müsse. „So können wir doch nicht arbeiten und langfristig planen.“

Um Sicherheit geht es auch beim Thema Schweinepest – hier gebe es nämlich keine einheitliche Vorgehensweise, in jedem Landkreis werden andere Informationen gestreut. Informationen, mit denen die Landwirte aber nicht arbeiten können. Wie solle man beispielsweise Versicherungen abschließen, wenn man nicht weiß, was genau auf einen Hof zukomme, wenn ein schweinepestkrankes Wildschwein in der Nähe entdeckt werde?

Psychische Belastung durch nicht angekündigte Kontrollen

Nächstes Thema: Kontrollen. Man müsse, sagt Jürgen Raab, sich einmal die psychische Belastung der Landwirte vorstellen, wenn unangekündigt und ohne Anlass Kontrolleure auf dem Hof auftauchen, alles auf den Kopf stellen und dabei nicht einmal vom Fach seien. Die Landwirte haben nichts gegen Kontrollen, und sollte sich jemand nicht an Vorgaben halten, gehöre der bestraft.

Aber wie soll man denn alle Auflagen und Gesetze im Kopf haben? Sinnvoller wären beratende Kontrollen. Wenn die Gesellschaft möchte, dass Qualität und Anforderungen steigen, bräuchten die Bauern hier Unterstützung. Stattdessen habe das Umweltministerium aber nun innerhalb kurzer Zeit zusätzlich 70 Planstellen in Bayern für Kontrolleure geschaffen, gleichzeitig aber die Beratung reduziert.

Langfristig ein riesiges Problem

Und ein letztes: Warum steht die neue Grundrente jedem zu – außer den Landwirten? Derzeit kommt die Rente in der Landwirtschaft aus der landwirtschaftlichen Alterskasse. So soll es bleiben, doch warum? „Das wird langfristig ein riesiges Problem, wie die Beitragszahler dieser Alterskasse immer weniger werden“, sagt Johannes Parchent. 

Lösungen gab es an diesem Abend nicht. Aber, so die einhellige Meinung, man habe das Gefühl gehabt, die Politiker hätten die Bauern zumindest einmal gehört. Jetzt werde sich zeigen, wie ernst die Politik die Bauern nehmen. Klar ist, Land schafft Verbindung werde nicht aufhören, laut zu sein.


Text: Ulrike Sommerer

Pilot im Rettungshubschrauber: “Wir sind dazu da, Leben zu retten”

Wie sieht der Alltag eines Rettungshubschrauberpiloten eigentlich aus? bt-Redakteurin Susanne Monz hat die Crew des Rettungshubschraubers Christoph 20 besucht und mit Pilot Matthias Limmer über seine Arbeit gesprochen. Das Video über dem Text zeigt Einblicke aus dem Helikopter und die Arbeit des Rettungshubschrauberpiloten.

Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Dienst

Sobald die Sonne aufgeht, jedoch nicht vor 7 Uhr, muss die Crew der Luftrettung für mögliche Einsätze bereit sein. Zur Mannschaft zählen neben dem Piloten ein Arzt sowie ein Notfallsanitäter. Zuvor gibt es für alle ein kurzes Briefing, in dem die Wetter- und medizinische Lage gecheckt wird. Dann wird gefrühstückt – denn: “Mit einem leeren Magen fliegt es sich schlecht.”

Bevor es los geht muss getankt werden. Foto: Susanne Monz

Zeitvorteil steht im Fokus

Rund vier Einsätze fliegt die Drei-Mann-Besatzung im Schnitt pro Tag. Dazwischen heißt es warten. Doch bereit sein muss man jederzeit. Ertönt das Alarmsignal geht alles ganz schnell. Jacken anziehen, Hubschrauber starten und los geht’s. Vom Alarm bis zum Start vergehen gerade einmal zwei Minuten – Schnelligkeit zählt.

Primär ist die Aufgabe des Rettungshubschraubers, nämlich den Arzt und Sanitäter so schnell wie möglich zum Einsatzort zu bringen und damit eine schnelle und professionelle Versorgung zu gewährleisten. Der Patiententransport an sich ist in der Regel zweitrangig.

Die Crew der Luftrettungsstation Bayreuth v.l.n.r.: Pilot Matthias Limmer, Notarzt Dr. Stefan Eigl und Notfallsanitäter Roland Wittich. Foto: Susanne Monz

Parallel fahren auch Rettungswagen zum Einsatzort, denn oft bedeutet für die Patienten Fliegen zusätzlicher Stress. Im Vordergrund steht aber immer der Zeitvorteil.

(Matthias Limmer, Pilot und Stationsleiter der ADAC Luftrettungsstation Bayreuth)

Fliegen mit Helfen verbinden

Der Reiz, Pilot bei der Luftrettung zu werden, liege für Matthias Limmer vor allem darin, dass er das Fliegen, seine Leidenschaft, mit dem Helfen verbinden könne. Der 46-Jährige hat seine Ausbildung zum Piloten bei der Bundeswehr absolviert. Nachdem allerdings nach Umstrukturierungen die Zeit im Cockpit abgenommen hat, suchte Limmer nach einer Alternative und fand diese bei der gemeinnützigen ADAC Luftrettung.

Seit 2009 ist Limmer Teil der Pilotencrew. Und dieser Job ist begehrt: In Deutschland gibt es nur rund 500 Piloten, die in der Luftrettung tätig sind. Strenge Einstellungstests und hohe Anforderungen machen den Einstieg nicht leicht. Doch einmal in dem Job angekommen, möchte Matthias Limmer die Arbeit nicht mehr missen.

Wir sind ein Team aus lauter Spezialisten. Jeder bringt seine Fähigkeiten ein. Das macht einfach Spaß.

(Matthias Limmer)

Alles im Blick

Alle Rettungshubschrauberpiloten müssen jährlich Checkflüge und Schulungen absolvieren. “Das Lernen hört nie auf”. Und das ist auch gut so. Als Pilot ist Matthias Limmer für das Wohl seiner Crew und der Patienten verantwortlich. Sobald der Hubschrauber abhebt hat der 46-Jährige vieles zu beachten. Drohnen, die im unkontrollierten Flugraum fliegen, sind dabei nur eines der möglichen Probleme. Auch Passanten, die die Landung des Helikopters beobachten wollen, können sich selbst in Gefahr bringen. Kann der Hubschrauber deshalb nicht landen, kommt es zur Zeitverzögerung, die sich dann wiederum zum Nachteil des Patienten auswirken kann.

Blick in das Cockpit. Foto: Susanne Monz

Manchmal können wir einen Landeplatz nicht nehmen, weil neugierige Passanten zu nahe an dem Platz stehen. Wir zeigen gerne den Hubschrauber und geben Auskunft – allerdings erst wenn die Rotoren aus sind und keine Gefahr mehr herrscht. Das müssen die Menschen akzeptieren.

(Matthias Limmer)

Spagat zwischen Empathie und Professionalität

Kommt man von einem Einsatz zurück, ist es aber auch wichtig, dass man zur Ruhe kommt und von dem Erlebten Abstand nehmen kann. Als Teil der Luftrettungscrew bleibt es nicht aus, dass man auch schlimme Schicksale miterlebt. Umso wichtiger sei es, dass danach im Team über die Einsätze gesprochen wird.

Man erlebt auch oft schlimme Dinge. Dann setzen wir uns zusammen und sprechen über das Erlebte. Da fließen auch mal Tränen. Wichtig ist es, dass wir danach wieder zu uns zurückfinden. Denn mit Tränen in den Augen kann man nicht fliegen.

(Matthias Limmer)

Alles wichtige auf engstem Raum. Foto: Susanne Monz

Sicherheit steht über allem

Merkt ein Mitglied der Besatzung, dass er mit dem vorangegangen Einsatz noch nicht abgeschlossen hat oder sich nicht gut fühlt, kann der Flugbetrieb jederzeit ohne Probleme unterbrochen werden. Im Umkreis von bis zu 100 Kilometern befinden sich jeweils andere Rettungshubschrauber-Standorte, die den Bereich in solchen Situationen abdecken können.

Jeder hat ein Veto-Recht. Wir reden offen und sind ehrlich zueinander. Wir versuchen alles möglich zu machen, aber die Sicherheit der Crew geht vor.

(Matthias Limmer)