David Taylor: Das steckt hinter dem Bayreuther Bachelorette-Kandidaten

Am Mittwochabend ist es wieder soweit – bei der Bachelorette werden die nächsten Rosen verteilt. Der Bayreuther David Taylor ist inzwischen einer von sechs verbliebenen Rosenanwärtern, die um das Herz von Gerda Lewis kämpfen. Heute Abend entscheidet sich auch, wer bei den Home-Dates der Bachelorette seine Familie präsentieren darf. Doch was weiß man eigentlich von dem Bayreuther?

In Eckersdorf aufgewachsen

David Taylor ist der Sohn einer Bayreuther Basketball-Legende. Derrick Taylor dürfte vielen sowohl als Spieler, als auch als Trainer im Bayreuther Basketball ein Begriff sein. David selbst wuchs in Eckersdorf auf und ging am Graf-Münster-Gymnasium zur Schule.

GMG. Archivfoto: Neele Boderius

Basketball-Zukunft ungewiss

Schon früh eiferte David seinem Vater nach und startete eine Basketball-Karriere. Angefangen hat alles beim BBC Bayreuth. Seine letzte Station war in Erfurt bei den Basketball Löwen. Der Vertrag dort lief allerdings am 30. Juni 2019 aus. Eine größere Fuß-OP zwingt David Taylor dazu aktuell zu pausieren. Wie es danach für den 24-Jährigen weitergeht, ist fraglich.

Wie es mit Davids Profi-Karriere weitergeht ist noch ungewiss. Foto: Privat

Ich muss mich jetzt erst einmal auskurieren. Wie es danach für mich weitergeht, steht noch offen.

(David Taylor über seine Zwangspause)

Eine Alternative für den Profi-Sport hat Taylor aber schon. Der Bayreuther absolviert zur Zeit ein Fernstudium in Ernährungswissenschaften. Im Anschluss daran soll noch ein Medizin-Studium folgen.

„Aktuell wohne ich wieder bei meinen Eltern“

Nach seinem beruflichen Intermezzo in Erfurt, wohnt David Taylor inzwischen wieder bei seinen Eltern in Eckersdorf. Ob es ihn einmal in eine andere Stadt verschlage, hänge von seiner beruflichen Zukunft ab. Solange die nicht geklärt sei, lebe der 24-Jährige gerne wieder in seiner alten Heimat. Von seinen Eltern erhalte er auch viel Unterstützung für seinen Ausflug in die Fernseh-Welt.

Meine Eltern fanden es überhaupt nicht schlimm, dass ich bei der Bachelorette mitgemacht habe. Ganz im Gegenteil – sie haben mich sogar dazu ermutigt. Sie wussten also worauf sie sich einlassen und was bei einem möglichen Home-Date auf sie zukommen würde.

(David Taylor über seine Eltern)

Unter den Top 3 auf Instagram

Trotz seiner schüchternen und zurückhaltenden Art hat der Bayreuther schon viele Herzen im Sturm erobert. Vergleicht man die Instagram-Abonnenten der verbliebenen Kandidaten, so reiht sich David Taylor mit 39,5 Tausend auf Rang 3 ein. Spitzenreiter ist Tim Stammberger mit 73,6 Tausend, gefolgt von Keno Rüst mit 43,2 Tausend Abonnenten. Unzählige Kommentare machen deutlich, wie beliebt der Bayreuther auch bei seinen Fans ist.

Wenn Gerda dich nicht nimmt, dann tu ich es. #callme

(majo.gld Kommentar auf Instagram)

„Das perfekte Dinner“: 2020 soll in Bayreuth gedreht werden

Es hat gewirkt. Mehrfach hatte das Bayreuther Tagblatt beim Fernsehsender VOX angefragt, warum die Koch-Show „Das perfekte Dinner“ zwar schon drei Staffeln aus Bamberg, aber noch keine einzige aus Bayreuth gesendet hat. Jetzt heißt es auf Nachfrage beim zuständigen Produktions-Studio: „Bayreuth wird dem Sender unterbreitet.“ Vorausgesetzt es finden sich noch mindestens sechs potenzielle Teilnehmer.

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14 Interessenten aus Bayreuth soll es schon geben. Ob diese bereits vor längerer Zeit ihr Interesse bekundet haben und für einen Dreh überhaupt noch zur Verfügung stehen, könne man nicht sagen. Als das Bayreuther tagblatt im März dieses Jahres berichtete, sprach eine VOX-Sprecherin von nur zehn Interessenten. Michael Hengsberg arbeitet in dem Kölner Studio, das Sendungen wie „Das perfekte Dinner“ für VOX produziert. Er sagt, dass mindestens 20 Bewerber nötig seien um schließlich fünf geeignete für eine Staffel zu finden.

Bayreuth im toten Winkel

Dass Bayreuth nach 3.000 Folgen und 13 Jahren Laufzeit noch immer ein weißer Fleck auf der „Dinner“-Karte ist, sei laut Hengsberg dem Zufall geschuldet. Die Teilnehmer der einzelnen Staffeln würden bis zu einem Radius von 30 Kilometern um größere Städte herum gecastet. Weil „Das perfekte Dinner“ bereits in Bamberg und Nürnberg zu Gast gewesen sei, habe Bayreuth wohl im „toten Winkel“ der Sendung gelegen.

Ab Januar könnte gecastet werden

Die Planungen für das laufende Jahr seien abgeschlossen, sagt Hengsberg. Melden sich aber noch mindestens sechs Interessenten aus Bayreuth und der Region, könnte im Januar oder Februar des nächsten Jahres mit dem Casting für eine „Dinner“-Staffel in Bayreuth begonnen werden. Das Produktions-Studio ITV wolle sich gegenüber VOX für Bayreuth stark machen, sagt Hengsberg.

Derartige Castings sähen zunächst ein Telefon-Interview mit den Bewerbern vor. Dabei werde getestet, inwiefern sie kulinarisch interessiert seien. In einem zweiten Schritt würden Mitarbeiter des Produktions-Studios die Bewerber dann in ihren Wohnungen besuchen und dort ein kurzes Vorstellungs-Video drehen, das sie dem Fernsehsender VOX dann vorlegten.

Kult-Sprecher des „Dinners“: Daniel Werner soll im nächsten Jahr auch moderieren, was in Bayreuths Küchen und Esszimmern vor sich geht. Foto: RTL/Frank W. Hempel

Zwei Zimmer, mehr Vorgaben gibt es nicht

Bewerben könnte sich grundsätzlich jeder, der mindestens 18 Jahre alt sei. Der bisher älteste Teilnehmer einer Staffel sei ein 85 Jahre alter Münchner gewesen. Eine große Bandbreite an unterschiedlichen Charakteren und Lebensumständen sei natürlich wünschenswert, sagt Hengsberg. Auch wie gut und was sie kochten, bleibe den Teilnehmern überlassen. Zwischen Hausmannskost und Haute Cuisine sei alles möglich, sagt Hengsberg. Einzig an die Wohnung werde eine Voraussetzung gestellt. Die müsste nämlich mindestens zwei Zimmer haben, damit ein Raum für Interviews zur Verfügung stünde. Hengsberg sagt aber auch: „Notfalls sind wir dafür aber auch schon in die Wohnungen der Nachbarn ausgewichen. Hauptsache die Kandidaten passen.“

Das Bewerbungsformular gibt’s hier.

Köln an der Spitze

Übrigens: Nicht nur in Bamberg wurde bereits dreimal gedreht. In Regensburg fand „Das perfekte Dinner“ auch schon dreimal statt, in Würzburg immerhin zweimal. Nürnberg war sogar schon sechsmal dran – genauso oft übrigens wie Mallorca. Mit Abstand am meisten Folgen gab es bisher aber aus Köln, nämlich 55. Gefolgt von Berlin (50), Hamburg (44), Düsseldorf und München (jeweils 29). Auch in Marrakesch, Texas, Los Angeles und Kapstadt fanden sich schon genügend Interessierte.

Haug dominiert Ironman: Deutscher Langdistanz-Rekord gebrochen

Nachdem Triathletin Anne Haug durch Verletzungsprobleme den geplanten Start beim Ironman Frankfurt absagen musste, ließ sie nun in Kopenhagen keine Zweifel aufkommen: Sie brach den Deutschen Langdistanz-Rekord mit einer Zeit von 8:31:32 Stunden.

17 Minuten Vorsprung

Haug gewann den Ironman Kopenhagen mit über 17 Minuten Vorsprung vor Camilla Pedersen (Dänemark). Nach einem schnellen Schwimmen mit 51:04 Minuten kam Haug bereits als Zweite aus dem Wasser, übernahm die Führung auf dem Rad und schlüpfte nach 4:37:28 Stunden als erste der Teilnehmer in die Laufschuhe.

Schnellster Marathon des Tages

Trotz ihres Trainingsrückstandes, schaffte sie den schnellsten Marathon des Tages in 2:57:26 Stunden und kam schließlich nach 8:31:32 Stunden ins Ziel. Damit hat sie den deutschen Langdistanz-Rekord von 8:34:57 Stunden, den Laura Philipp im Vorjahr beim Ironman Barcelona aufstellte, gebrochen.

Im Oktober sollte man auf Hawaii bei der Ironman-WM erneut mit Haug rechnen. Der diesjährige Ironman Kopenhagen fand im Profi-Feld ohne männliche Beteiligung statt.

Wagner für Dummies: Lohengrin in fünf Punkten

Seit einer Woche blickt die Welt wieder auf Bayreuth – Festspielzeit! Doch um was geht es eigentlich in Richard Wagners Opern? Viele verstehen da erst einmal nur Bahnhof. Das Bayreuther Tagblatt hat den Inhalt der Werke kurz und knapp in fünf Punkten zusammengefasst. Teil 4 befasst sich mit „Lohengrin“.

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Lohengrin

  1. Elsa wird von Telramund beschuldigt ihren Bruder umgebracht zu haben.
  2. Als keiner mehr zu ihr steht und ihrer Unschuld glaubt, taucht Lohengrin mit einem von einem Schwan gezogenen Boot auf, besiegt Telramund und erklärt Elsa für unschuldig.
  3. Telramund und seine Frau Ortrud wollen sich an Lohengrin rächen und planen ihn als bösen Zauberer darzustellen. So zweifelt auch Elsa langsam aber sicher an Lohengrin.
  4. Zwar gestehen sich dann beide ihre Liebe, allerdings ist Elsa immer noch misstrauisch und stellt Lohengrin drei verbotene Fragen.
  5. Voller Wut und Enttäuschung tötet Lohengrin Telramund und tritt mit dem Schwan den Rückweg an. Der Schwan verwandelt sich dann allerdings in Elsas Bruder. Für Elsa sind diese Geschehnisse zu viel. Sie sinkt am Ende tot zu Boden.

Das Leben als Gehörloser: Das kleine Einmaleins der Gebärdensprache

Thomas Zeidler ist seit Geburt an taub. Da er allerdings noch eine minimale Hörkraft besitzt, ist es ihm dank eines Hörgeräts möglich im Einzelgespräch mit bt-Redakteurin Susanne Jagodzik über die Barrieren eines Gehörlosen im Alltag zu sprechen. Im Video zeigt Zeidler außerdem das kleine Einmaleins der Gebärdensprache.

„Wir haben immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen“

In Deutschland leben rund 80.000 Menschen mit der nicht-sichtbaren Behinderung. Allerdings treffen Gehörlose im Alltag immer noch auf Menschen mit Vorurteilen und würden von diesen ausgegrenzt. Eine Tatsache, die Thomas Zeidler absolut nicht verstehen kann.

Thomas Zeidler kommt mit seiner Behinderung sehr gut zurecht und ist glücklich mit seinem Leben. Foto: Susanne Jagodzik

Oft heißt es über uns Gehörlose, dass wir nicht normal sind. Aber was ist denn schon normal? Und wer bestimmt das?

(Thomas Zeidler, Vorsitzender des Gehörlosen Treff Bayreuth)

Zeidler lebt von Geburt an mit der Behinderung. Da seine Eltern ebenfalls taub sind, lernte der 51-Jährige schnell die Gebärdensprache. Im Gegensatz zu vielen anderen Gehörlosen, kann sich Thomas Zeidler allerdings auch gut artikulieren. Das helfe ihm in vielen Situationen, so auch in unserem Interview. Nach einer Ausbildung zum Elektriker arbeitete der gebürtige Saarländer bis zu dem Stellenabbau bei BAT. Aktuell macht der 51-Jährige eine Ausbildung zum Gebärdensprache-Lehrer.

Das 1×1 der Gebärdensprache

Um die Gebärdensprache verstehen zu können, gibt es einige wichtige Anhaltspunkte. Wie Thomas Zeidler erklärt, ist schon der Satzbau ganz anders. Die wichtigsten Unterschiede gibt es hier:

  • Das Verb steht immer am Schluss, da es am aussagekräftigsten ist.
  • Es gibt keine Vergangenheitsform. Stattdessen verwendet man am Ende das Wort „fertig“ oder benutzt die Augenbrauen.
  • Auch in der Zukunftsform arbeitet man mit Zeitangaben wie „morgen“.
  • Das Satzende wird durch ein Augenzwinkern angedeutet.

Außerdem erhält jeder Gehörlose in der Gebärdensprache seinen eigenen bildlichen Namen. Thomas Zeidler wird der „Professor“ genannt, da er schon von klein auf wissbegierig war. Im Video stellt sich Thomas Zeidler mit seinem Namen in Gebärdensprache vor, buchstabiert ihn anschließend und stellt die Frage: „Wie geht es dir?“

„Barrieren gibt es überall – man muss nur damit umgehen können“

Auch wenn Zeidler gut mit seiner Behinderung umgehen kann, gibt es für Gehörlose trotzdem viele Barrieren im Alltag. Kleine und große Probleme in den eigenen vier Wänden gehören dazu. Was ist zum Beispiel, wenn Besuch vor der Tür steht? Die Klingel können Gehörlose schließlich nicht hören. Oder man vergisst in der Hektik den Wasserhahn ganz abzudrehen, hört aber das Wasserplätschern nicht.

Doch auch in der Öffentlichkeit haben Gehörlose oft mit Problemen zu kämpfen. Das fange schon bei alltäglichen Situationen wie dem Einkaufen an.

Wenn ich zu einem Metzger gehe, dann kann ich mich mit Händen und Füßen verständlich machen. Da weiß man ja auch ungefähr was ich möchte.

Stehe ich allerdings zum Beispiel im Baumarkt und suche etwas, dann wird es schon komplizierter. Dann müssen wir uns mit Zetteln oder dem Handy verständigen.

(Thomas Zeidler)

Probleme habe Zeidler auch am Bahnhof. Oft komme eine Durchsage, dass sich ein Gleis ändert. Nur in den seltensten Fällen sei dies aber auch angeschrieben, so Thomas Zeidler.

Das Alphabet in Gebärdensprache

Obwohl die Gebärdensprache hauptsächlich von Bildsprache lebt, gibt es noch das Fingeralphabet mit dem man sich ausdrücken kann. Das wird zum Beispiel genutzt, wenn man sich namentlich vorstellt und auf die einzelnen Buchstaben angewiesen ist. Im Video zeigt Thomas Zeidler das Fingeralphabet.

Einen Überblick über das deutsche Fingeralphabet gibt es außerdem hier.

Online Petition für mehr Teilhabe

Um Gehörlosen eine größere gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftliche Leben zu ermöglichen, wurde Anfang des Jahres auch eine Online Petition ins Leben gerufen. Gefordert wird darin ein Gehörlosengeld, wie es in vielen Bundesländern Deutschlands bereits der Fall ist.

Um mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können und nicht an den Rand gedrängt zu werden benötigen wir oft Dolmetscher. Mit dem Gehörlosengeld könnten wir uns diese leisten.

(Thomas Zeidler)

Mit dem Gehörlosengeld sollen aber auch andere Hilfsmittel wie Lichtsignalanlagen oder optische Rauchmelder finanziert werden. Alle Informationen zu der Petition gibt es online.

 

Beeren, Blumen, Pilze: Wann‘s fürs Sammeln ein Bußgeld gibt

Hier und da einmal eine Beere vom Strauch zupfen und ein bisschen naschen, oder ein kleines Eimerchen voller Heidelbeeren für zu Hause mitnehmen – alles kein Problem. Wer in den Wald geht, um Beeren und Pilze zu sammeln, darf es nur nicht übertreiben. Im Internet wurde das jetzt von einer Gruppe Bayreuthern hitzig diskutiert. Dort bot eine Frau Unmengen von Beeren aus den heimischen Wäldern zum Kilopreis von 5 Euro an. Das ist verboten. Wird sogar bestraft. Aus gutem Grund.

Das Ökosystem Wald braucht Pilze

Auch wenn bald Schwammerl-Zeit ist und die Sträucher in den Wäldern voll mit Beeren sind, heißt das nicht, dass man sich nach Lust und Laune aus dem Wald bedienen darf. Und das hat seine guten Gründe, wie Jan Paul Schmidt von den Bayerischen Staatsforsten erklärt.

Wer für gewerbliche Zwecke sammeln will, braucht aus Naturschutzgründen eine Genehmigung.

(Jan-Paul Schmidt, Sprecher der Bayerischen Staatsforsten)

Die Genehmigungen seien allerdings schwer zu bekommen. Die Staatsforsten erteilen sie nicht, sagt Schmidt. Denn die Beeren und Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Die Beeren dienen Tieren als Nahrung, die Pilze erfüllen verschiedene, wichtige Aufgaben für den Waldboden.

Pilze ernähren sich von abgestorbenen Pflanzen und zersetzen tote Tiere. Sie säubern so den Wald von Totholz und gestorbenen Lebewesen und machen daraus Humus. Ohne diese nährstoffreiche Erde könnten im Wald keine Pflanzen wachsen. Deshalb ist es wichtig, dass nicht zu viele Pilze aus dem Wald gesammelt werden, erklärt Schmidt.

Was ist erlaubt und was nicht?

In Naturschutzgebieten darf überhaupt nichts gesammelt werden und es dürfen auch keine Blumen gepflückt werden. Auch geschützte Arten sind tabu – in allen Wäldern. Dazu zählen zum Beispiel alle Enzian-, Iris-, Lilien- und Orchideenarten sowie auch Schneeglöckchen, See- und Teichrosen. Unter den Beeren ist der Sanddorn gesetzlich geschützt. Wer an Kaiserlingen, Königs- und Sommer-Röhrlinge, März-Schnecklingen oder Saftlingen vorbeikommt, sollte auch diese besser stehen lassen.

Beeren dürfen abgezupft, die Pflanzen aber nicht beschädigt werden. Und Pilze dürfen nur abgeschnitten werden, nicht herausgerissen. Selbes gilt für Blumen.

Wer sich nicht an die Regeln hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldstrafe rechnen, teilt die Polizei auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts mit.

Jürgen Bayer: Der Stadtwerke-Chef verlängert

Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer hat seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert. Der Stadtrat hatte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause bereits grünes Licht dafür gegeben. Der 59-Jährige ist seit zehn Jahren für die Geschicke der Stadtwerke verantwortlich.

Unter seiner Ägide flossen gut 70 Millionen Euro in die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme sowie in die Bäder, den Stadtbusverkehr und die Parkeinrichtungen der Stadtwerke.

Die Digitalisierung werde nach Bayers Einschätzung in den kommenden Jahren eine der wichtigsten Triebfedern für die Entwicklung der Stadtwerke Bayreuth sein.

Wir werden in den kommenden Jahren Stück für Stück intelligente Stromzähler verbauen, die in der Zukunft neue Möglichkeiten für unsere Kunden bieten. Hardwareseitig hoffe ich stark, dass wir unser jetzt schon sehr gutes Glasfasernetz in der Stadt noch weiter ausbauen können.

(Jürgen Bayer, Stadtwerke-Chef)

Auch in Bezug auf die Elektro-Mobilität möchte Bayer einen neuen Markt erschließen. Das öffentliche Laden sei deutschlandweit und auch in Bayreuth mit der bestehenden Struktur schon ordentlich gelöst. „Wo noch Nachholbedarf besteht, ist das Thema ,Laden zuhause‘ – hier wollen wir attraktive Angebote erarbeiten.“

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Eine „Mammutaufgabe“ bleibt laut Bayer den Querverbund aufrechtzuerhalten: Im Energie- und Wasserbereich verdienen die Stadtwerke Bayreuth Geld – der Betrieb der Bäder, des Stadtbusverkehrs und der Parkbetriebe verursache allerdings Jahr für Jahr einen Verlust.

Wir müssen uns Jahr für Jahr weiter strecken, diese Verluste durch unsere Gewinne ausgleichen zu können.

(Jürgen Bayer)

Jürgen Bayer wird ein Jahresgehalt in Höhe von 195.000 Euro erhalten. Das sind rund 35.000 Euro mehr als in den vergangenen fünf Jahren.

Stadtwerke: Warum in Bayreuth die Rohre brechen

Immer wieder brechen in Bayreuth im Sommer die Wasserrohre. Zuletzt war das in der Justus-Liebig-Straße so. Wegen der Reparaturarbeiten bleibt sie noch bis Ende nächster Woche für den Verkehr komplett gesperrt. Die Justus-Liebig-Straße könnte in ein paar Wochen gleich nochmal gesperrt werden. Das liegt daran, dass die Stadtwerke Bayreuth erkannt haben, weswegen die Rohre brechen und jetzt dagegen vorgehen.

Spröde und überlastet

Denn das Rohr unter der Justus-Liebig-Straße bestehe aus einer Asbest-Zement-Mischung. Von der Sorte seien unter den Straßen Bayreuths noch etwa zwölf Kilometer verbaut. Anders als der Name vermuten ließe, sei das Rohrmaterial aus Asbest und Zement für die Trinkwasserversorgung völlig ungefährlich, sagt Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer. Die in den 60er Jahren verlegten Rohre neigten aber dazu, spröde zu werden. Noch dazu, wenn immer mehr Autos die Straße und damit die Rohre belasteten. Diese Rohre würden jetzt Stück für Stück ausgetauscht. Man habe schließlich herausgefunden, dass es sich bei fast allen Rohrbrüchen der vergangenen Jahre um Rohre dieses Materials gehandelt habe, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Koch.

Eine Baustelle um den Schaden vorzubeugen

Die derzeit vollgesperrte Justus-Liebig-Straße müsse also um weitere 100 Meter aufgerissen werden – bis zur Otto-Hahn-Straße. Wann das genau passiert, stehe noch nicht fest, so Stadtwerke-Sprecher Jan Koch. Vermutlich werde die Straße zuvor aber ersteinmal wieder für den Verkehr freigegeben.

Kreuzer, Stadtbad, Therme: Ein Bad bereitet den Stadtwerken Sorgen

Dass Bäder Verlustbringer sind, ist landauf, landab bekannt. Die wenigen Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Stadtwerke Bayreuth haben jetzt offengelegt, welches Defizit ihnen ihre Bäder im vergangenen Jahr beschert haben. Kurzum: Für die Bäder war 2018 ein gutes Jahr. Aber eines bereitet Sorgen.

Mit 435.000 Badegästen insgesamt, besuchten im vergangenen Jahr gut 40.000 Menschen mehr Stadtbad, Kreuzsteinbad, Lohengrin-Therme und das Freiluftbad an der Bürgerreuth, als ein Jahr zuvor. Im Schnitt war damit jeder Bayreuther mindestens fünfmal in einem dieser Bäder.

Uwe Kasel, Bademeister im Kreuzsteinbad. Archivfoto: Stadtwerke Bayreuth

Ein gutes Jahr für das Kreuzsteinbad

Dem heißen Sommer sei dank, legte 2018 vor allem das Kreuzsteinbad mächtig zu. An guten Tagen, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Koch, kommen bis zu 6.000 Besucher ins „Kreuzer“. Und weil es von solchen Tagen einige gab, besuchten 167.000 Gäste das Freibad. Zum Vergleich: Im durchwachsenen 2017 waren es nicht einmal 130.000.

Allerdings: Selbst solche Besucherzahlen machen aus dem Kreuzsteinbad noch keinen Gewinnbringer. Immerhin gab es Zeiten, da strömten in einer Bade-Saison 320.000 Besucher ins „Kreuzer“. 1971 war das und soviele waren es seitdem nie mehr.

Stadtbad im Aufschwung

Das Defizit, das das Freibad im vergangenen Jahr erzeugt hat, beläuft sich daher auf gut eine Million Euro. Genauso hoch fällt das Defizit im Stadtbad aus. Dorthin kamen rund 100.000 Besucher und damit etwa 5.000 mehr als im Vorjahr. Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer spricht von einem Aufschwung für das Stadtbad, seit sich dort ein Fitnessstudio angesiedelt habe.

Sorgenkind Therme

Sorgenkind ist und bleibt damit die Lohengrin-Therme. Zwar wurde die von rund 190.000 Menschen besucht und damit von so vielen wie im Jahr zuvor. Allerdings sorgte das in beiden Jahren für ein Defizit von fast drei Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Therme Obernsees erwirtschaftete in den vergangenen Jahren ein Defizit von rund 600.000 Euro, zählte aber auch rund 80.000 Besucher mehr.

Für das Bad werde daher ein Alleinstellungsmerkmal gesucht, sagt Bayer. Man setzte auf den Bau der neuen Klinik der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und darauf, dass man im Zuge dessen vielleicht auch einen Investor für den Bau eines Hotels an der Therme finde, sagt Bayer.

Harald Schmidt (links), Bäderleiter bei den Stadtwerken Bayreuth, und Mario Schmitt, stellvertretender Leiter der Lohengrin Therme. Archivfoto: Jan Koch

Verkaufspläne nehmen wieder Fahrt auf

Gleichzeitig gehen die Pläne, die Lohengrin-Therme zu verkaufen, in eine neue Runde. Schon vor vielen Monaten wurde der Versuch gestartet, den Verlustbringer zu veräußern. Schon damals erteilte der Stadtrat seine Einverständnis, nur der Bundesfinanzhof wollte nicht mitspielen. Der erklärte, dass die Stadt nicht mehr steuerlich begünstigt würde, wenn sie einem potentiellen Käufer mit Gewinnen aus dem Strom- und Gas-Geschäft unter die Arme greifen wollte. Ein neuer Plan, den die Stadtwerke dem Stadtrat nun vorlegen, sieht vor, dass nur ein Teil der Therme an einen Investor verkauft wird. Der andere Teil kommt in die Hände der Stadtwerke. Dorthin muss er deshalb erst einmal gelangen, weil das Bad zunächst aus der Bayreuther Thermalbad GmbH gelöst werden müsste.

Entscheidung noch in diesem Jahr

Mit einer Entscheidung darüber, wie es mit der Lohengrin-Therme weitergeht, rechnet Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer noch in diesem Jahr.

Mia Klub: Amerikaner spricht von Rassismus an der Tür

Ist Rassismus in Bayreuth ein Problem? Hört man die Geschichte von Therde Stimphile aus Heinersreuth und schenkt ihr Glauben, könnte man meinen ja. Seine Anschuldigungen wiegen schwer. Auf Facebook warnt der Amerikaner vor Orten, „die man als dunkelhäutiger Mann, der in Deutschland lebt, meiden sollte“. Dazu zählt seiner Auffassung nach auch der Bayreuther Nachtclub Mia in der unteren Maxstraße.

Rassismus an der Clubtür?

Therde Stimphile schildert auf seinem Facebook-Profil folgende Situation: Er sei am vergangenen Samstag mit drei Freunden in der Stadt gewesen, um einen schönen Abend zu verbringen. Gegen ein Uhr hätten die Männer, der Amerikaner, ein Afrikaner und zwei Syrer, beschlossen, weiterzuziehen und in den Club Mia zu gehen.

An der Türe sei sein afrikanischer Freund aufgehalten worden. Die Türsteher hätten den Männern mitgeteilt, dass nur Studenten in den Club dürften und sie einen Studentenausweis bräuchten.

Wir drehten uns um und verließen die Schlange.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Doch sie hätten bemerkt, dass niemand anders gebeten wurde, einen Studentenausweis vorzuzeigen. Am Samstag war laut Facebook-Seite des Clubs das Motto „Meine Lieblingslieder“. Von einer reinen Studentenparty ist dort nicht die Rede. Lediglich der Eintritt soll für Studenten einen Euro billiger gewesen sein an diesem Abend.

Also hätten die Männer einen Gast, der aus dem Club kam, gefragt, ob er Student sei. Als dieser verneint habe, seien sie zurück gegangen und hätten die Security gefragt, warum sie nicht hinein durften. Wie Stimphile schreibt, bekamen sie keine Antwort. Seinen syrischen Freunden hätten die Türsteher allerdings gesagt, dass sie in den Club dürften, nur ihre dunkelhäutigen Freunde nicht. Der Amerikaner vermutet, weil sie weiß sind.

Demütigendes Gefühl

Therde Stimphile schreibt weiter, er habe sich gedemütigt und frustriert gefühlt. Die Situation sei ihm peinlich gewesen.

Der Kampf des schwarzen Mannes ist nicht auf die Grenzen der Vereinigten Staaten beschränkt.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Auch seine Frau Suraja sagt auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts, ihr Mann sei völlig aufgelöst nach Hause gekommen, sei aufgebracht und wütend gewesen. Nicht, weil er nicht in den Club gekommen sei, sondern vielmehr, weil die Türsteher gelogen hätten. Erklären können sich die Stimphiles den Vorfall nicht.

Wir waren Anfang August erst zusammen im Mia, um meinen Geburtstag zu feiern. Da sind wir ohne Probleme reingekommen.

(Suraja Stimphile über einen Besuch im Mia)

Sie wollen auf jeden Fall mit der Geschäftsführerin, Christin Mehlhorn, sprechen und wissen, warum Stimphile und sein Freund nicht ins Mia durften. Bislang blieb die Kontaktaufnahme allerdings erfolglos. „Die Telefonnummer auf Facebook ist nicht vergeben, auf meine Nachricht, in der ich um Rückruf gebeten habe, habe ich noch keine Antwort bekommen“, sagt Suraja Stimphile. Am Freitag wollen sie die Chefin im Club besuchen.

Die Geschäftsführerin des Clubs wollte sich auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts nicht zu den Vorwürfen äußern.

Nicht der erste Vorfall

Den Vorfall zu klären, liegt dem Paar am Herzen. Denn wie Suraja Stimphile berichtet, ist es nicht der erste Vorfall von Rassismus, den sie und ihr Mann erleben mussten. Vergangenes Jahr auf dem Kulmbacher Bierfest sei ihr Mann angepöbelt worden, weil er eine Lederhose trug. Nur Deutsche dürften die deutsche Tracht tragen, habe er sich sagen lassen müssen.

Es seien Kleinigkeiten im Alltag, die Therde Stimphile merken ließen, er gehöre nicht dazu, sagt seine Frau. Und das, obwohl er sehr gut Deutsch spreche und sich in Deutschland immer sicher und wohl gefühlt habe.

Deshalb sind wir vor zwei Jahren auch von den USA zurück nach Deutschland gezogen, als mein Mann aus der Army entlassen wurde.

(Suraja Stimphile)

Der Vorfall an der Tür des Bayreuther Clubs habe nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Seinem Ärger hat Therde Stimphile auf Facebook Luft gemacht, um auf das Thema Rassismus aufmerksam zu machen.