Bayreuth Historisch …

… ist eine Serie, die uns als Bayreuther Tagblatt sehr am Herzen liegt.
Wir freuen uns mit Stephan Müller einen enthusiastischen Hobbyhistoriker für dieses Projekt gewonnen zu haben, der sich auf Spurensuche begeben hat. Mit Kompetenz, Herzblut, Witz und Charme schreibt er über Geschichten und Ereignisse, die für ALLE Bayreuther und Bayreuthliebende interessant sind.

Heute vor 50 Jahren: Als die Spielvereinigung in die 2. Liga aufstieg

Im Jahr 1959 stieg die Spielvereinigung Bayreuth in die 2. Liga auf. 1969 gab es noch einen Aufstieg in die zweite Liga und 1979 fast einen in Liga eins. Im Zehn-Jahres Rhythmus sorgte die Oldschdod vor 60, 50 und 40 Jahren für Furore. Hobbyhistoriker Stephan Müller hat sich für das bt das einmal genauer angeschaut, was am 24. Mai 1969 passiert ist:

Ohne den Meister in Superlativen zu schmeicheln, aber so sah es aus: Zeitweise wirkten die Bayreuther Amateure wie ausgekochte italienische Profis. Sie legten keinen Wert darauf, etwa in Schönheit zu sterben und dafür ihren Gegner die entscheidenden Tore schießen zu lassen. Im Gegenteil. Der Altstädter Führungstreffer in der 6. Minute war der erste Volltreffer und zerstörte gleich am Anfang die taktische Marschroute der Augsburger.

(Werner Hamann, Sportredakteur)

Ungewohnt überschwänglich begann Sportredakteur Werner Hamann vor fünfzig Jahren, seinen Spielbericht, der am Montag, 26. Mai 1969 erschien und die Bayreuther Fußballwelt in Begeisterung versetzte. Zwei Tage vorher, am 24. Mai 1969 sicherte sich die SpVgg Bayreuth nach 1959 ihren zweiten Bayernligameistertitel und stieg damit in die zweitklassige Regionalliga – dem damaligen Unterbau der Fußball-Bundesliga – auf. In den letzten Spieltagen holten die Altstädter, die nicht einen Spieltag den ersten Tabellenplatz belegten, innerhalb von fünf Wochen noch fünf Zähler auf den BC Augsburg auf und lagen am Ende zusammen mit dem Fuggerstädtern punktgleich vorne.

Foto: Altstadt-Kult

Beeindruckender Endspurt

Doch beginnen wir im April 1969. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Altstädter die Meisterschaft in der Fußball-Bayernliga schon abgehakt. Nach fünf Siegen in Folge hatte der Spitzenreiter BC Augsburg sieben Spieltage vor Schluss bereits sieben Punkte Vorsprung auf die drittplatzierten Altstädter. Und damals gab es die “Drei-Punkte-Regelung” noch nicht. Doch an diesen letzten sieben Spieltagen holten die Schwaben bei vier Niederlagen und zwei Unentschieden nur noch einen einzigen Sieg. Dagegen gelangen Größler, Sonntag, Scholti, Persau und Co. mit fünf Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage noch ein beeindruckender Endspurt.

Am vorletzten Spieltag hatte die SpVgg die Augsburger eingeholt. Mit 43:23 lagen die Altstädter, der BC Augsburg und der FC Haßfurt mit je 43:23 Punkten auf den ersten drei Rängen. Das Entscheidungsspiel gegen den BC Augsburg im „Schanzstadion“ des ESV Ingolstadt am Samstag, 24. Mai 1969 gewannen die Altstädter mit 4:0. Die Mannschaft bestand damals ausschließlich aus einheimischen Spielern. So trifft sich die Truppe – fast komplett – auch 50 Jahre nach diesem Ereignis regelmäßig in der Gaststätte Becher.

Foto: Altstadt-Kult

Slalom durch die Abwehr

Von Manfred Größler war die neutrale Ingolstädter Presse vollständig begeistert:

Der Kapitän schoss nicht nur ein raffiniertes Tor und leitet zwei andere mit ein, sondern rief mit seinen Slalomläufen ebenso wie Dieter Persau immer wieder Angst und Schrecken in der BCA-Abwehr hervor.

Es ist nachzulesen, dass die Bayreuther auf jeder Position besser besetzt waren:

In der Abwehr waren Bachofner und Ponfick die überragenden Spieler. Im Mittelfeld war der erst 20-jährige Herbert Horn mit seiner blendenden Übersicht und Technik eine Stunde lang überragender Spieler auf dem Platz.

Foto: Altstadt-Kult

Meisterfeier auf dem Volksfest

Unter den 6500 Zuschauern waren in Ingolstadt fast 3000 Bayreuther und ein begeisterter Oberbürgermeister Hans-Walter Wild, der die Truppe noch am Abend im Festzelt des Bayreuther Volksfestes hochleben ließ. Für eine zusätzliche Begeisterung sorgte die überraschende Nachricht, dass Kapitän Manfred Größler (doch) nicht zum Bundesligisten Bayern München wechselte, obwohl er einen Vorvertrag unterzeichnet hatte. „Manne“ schoss in dieser Saison in 34 Spielen 35 Tore.

Foto: Altstadt-Kult

Der 1. FC Bayreuth rutscht nach

Ebenfalls einen Grund zum Feiern hatten übrigens die Anhänger des 1. FC Bayreuth. Denn während die Altstädter die Liga nach oben in die zweite Liga verließen, rutschte “unten” der 1. FC Bayreuth zusammen mit dem MTV Ingolstadt und der SpVgg Vohenstrauß in die Bayernliga nach.

Abstieg nach nur einem Jahr

In der Fußball-Regionalliga lief es dann für die SpVgg Bayreuth allerdings nicht so gut. Nach nur einem Jahr stiegen die Gelb-Schwarzen wieder ab. Doch dieAltstädter gaben nicht auf und starteten in der Bayernliga einen nie da gewesenen Durchmarsch. Am Ende der Saison 1970/71 gelang ihnen mit 61:7 Punkten der Meistertitel und die sofortige Rückkehr in die zweithöchste Liga, der sie fortan viele Jahre angehören sollte.

Die Meister-Mannschaft von 1969:

Stangl, Bachofner, Dvorak, Größler, Horn, Kauper, Peez, Persau, Ponfick, Samodi, Schirmer, Scholti, Semmelmann, Sonntag, Thau, Ullmann – Trainer: Hahn.

Foto: Altstadt-Kult

Übrigens…

Zwar nicht auf den Tag genau, aber zumindest genau vor 60 Jahren gelang der SpVgg Bayreuth – vor den Stadtrivalen 1. FC und VfB Bayreuth – zum ersten Mal die Meisterschaft in der Amateurliga Nordbayern, der damaligen 3. Liga, und damit erstmals der Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse. Der Aufstieg gelang durch einen 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen den VfR Pforzheim. Das “goldene Tor” schoss Jumbo Zeilter, das auf dem Bayreuther Luitpoldplatz von tausenden Bayreuther bejubelt wurde. Vor der Milchbar wurde eine “Drahtfunkübertragung” installiert. Drei Jahre spielt die Mannschaft um “Jumbo” Zeitler zusammen mit Traditionsclubs wie Waldhof Mannheim, Darmstadt 98, Jahn Regensburg oder Hessen Kassel in der 2. Oberliga Süd. Die Altstädter belegten in diesen Jahren in den Abschlusstabellen der 2. Liga Süd die Ränge fünf, 14 und 17, ehe sie wieder in die “Landesliga” zurück mussten.

Der Meister-Kader Der SpVgg im Jahr 1959:

Guhl, Dörfler, Friedrich, Hacker, Heumann, Klingenbeck, König, Lindner, Rausch, Schif, Schott, Semmelmann, Voll, Walther, Weber, Wippenbeck, Zeitler. Mit Fritz Semmelmann (1956, Melbourne) und Jumbo Zeitler (1952, Helsinki und 1952 Melbourne) gehörten dem Meisterteam damals zwei Olympia-Teilnehmer an.


Text und Fotos: Stephan Müller


Stephan Müller (53) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.

Bayreuther Nachkriegsfestspiele: Weltmeisterlicher Besuch

Als 1951 die ersten Bayreuther Nachkriegsfestspiele statt fanden, kündigte sich prominenter Besuch an. Boxweltmeister Max Schmeling und die Fußballer des Vereins Schalke 04 gehörten zu den Gästen.

Vom Boxer zum Sektverkäufer

“Offen gesagt, ich verstehe nichts von Musik”, sagte Box-Weltmeister Max Schmeling, als er 1951 mit seiner Frau, der deutsch-tschechischen Schauspielerin Anny Ondra, zu den ersten Nachkriegsfestspielen in Bayreuth eintraf. Um die Musik ging es dem damals 45-jährigen Boxer auch gar nicht. Seine größten Zeiten, als er 1930 im New Yorker Yankee-Stadium den Weltmeistertitel gegen den Amerikaner Jack Sharkey holte, war zwei Jahrzehnte her. Der Krieg sorgte 1939 für sein “Karriereende”.

Foto: Bernd Mayer Stiftung

Für Schmeling ging es schlichtweg ums Geld verdienen. Zusammen mit der Kellerei Diehl-Weckbacher & Co. wollte Schmeling (nach Pelzen und Eierlikören) nun Sekt verkaufen und schaute deshalb in den besten Bayreuther Hotels vorbei.
Der Mainzer Kellereibesitzer Dr. Altmann hatte Schmeling den Weg zur Herstellung der drei Sorten “Schmeling-Privat”, “Schmeling-Gold” und “Schmeling-Trocken” geebnet. Wie erfolgreich sein Absatz in der Festspielstadt war, vermag heute niemand mehr zu sagen.
Bekannt ist nur, dass das Ehepaar Schmeling Freikarten für den “Parsifal” unter dem Dirigat von Hans Knappertsbusch erhielt. In den Hauptrollen sah das berühmte Paar  Wolfgang Windgassen als Parsifal und Martha Mödl als Kundry.

Schalker zahlten ihre Karten

Dagegen haben sich die Fußballer des FC Schalke 04 ihre Premieren-Karten selbst bezahlt. Die “Königsblauen” finanzierten ihren Festspielbesuch durch ein Freundschaftsspiel am 15. August 1951 gegen den 1. FC Bayreuth.

Mit ihrem Gastspiel beim 1. FC Bayreuth finanzierten die Schalker ihren Festspielbesuch. Repro: Stephan Müller.

Die Gelsenkirchener, die durch den “Schalker Kreisel”, einem von Ernst Kuzorra und seinem Schwager Fritz Szepan entwickelten “Kurzpass-Spiel” bekannt wurden, siegten mit 4:1 Toren. Dem Kader des FC Schalke 04 gehörte auch der damals aktuelle 24-jährige Nationalspieler Berni Klodt an, der drei Jahre später im Team von DFB-Trainer Sepp Herberger Fußball-Weltmeister werden sollte.
Fotos von diesem Spiel sind noch heute an den Wänden im Sportheim des Bayreuther Traditionsclubs zu bewundern.

Text: Stephan Müller


Stephan Müller (53) ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.

Feuerwehr-Streit im Festspielhaus: “Das verbietet der Anstand”

Im Jahr 1891 sorgt ein Schriftwechsel zwischen den Feuerwehrleuten der Bayreuther Turnerschaft und den Verantwortlichen im Festspielhaus für Ärger. Und das kam so:

Bayreuth hat zu dieser Zeit gerade rund 20.000 Einwohner und die Turner-Feuerwehr gibt es seit 30 Jahren. In einem Schreiben an den Turnverein regten die Räte des Stadtmagistrats die Gründung einer solchen Turner-Feuerwehr an. Alle anderen Versuche, eine Feuerwehr in der Stadt zu gründen, waren zuvor gescheitert und die jungen Männer, die im Verein ihre Körperkräfte stärkten und sich turnerische Fähigkeiten erwarben, könnten doch ihre Geschicklichkeit auch praktisch unter Beweis stellen. Wörtlich hieß es in dem Schreiben daher:

Wir wünschen aufrichtig, dass der edle Zweck des Turnens immer mehr anerkannt und wirklich erreicht und dass dies dem Verein bald gelingen werde, gleichwie es von Turnvereinen anderer Städte geschehen ist, die hiesige Feuerwehr durch eine Feuerwehr aus Turnern zu vermehren.

1861: Das Wappen der Turner-Feuerwehr Bayreuth. Foto: Stephan Müller

Und tatsächlich: Die Turner sahen das Leiternbesteigen, „Hinaufkraxeln“ und Löschen von den benachbarten Hausdächern als Herausforderung und nahmen den Vorschlag des Magistrats an. Nicht weniger als 114 Turner traten am 20. Juni 1861 sofort als „Steiger“ in die freiwillige Turner-Feuerwehr. Fortan sollten die Turner, freilich unentgeltlich, auch für die Sicherheit im Festspielhaus sorgen.

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Zehn Mann und zwei Führer werden gebraucht

Der Vorstand der freiwilligen Turner-Feuerwehr, ein gewisser Blanck, wendet sich mit einem Schreiben an den “Verwaltungsrath der Bühnenfestspiele”, den “Commerzienrath” Adolf von Groß. Darin sichert er zu, dass seine Leute die Feuerwache übernehmen werden. Zehn Mann und zwei Führer, wie gewünscht. 

Axel Polnik schreibt 2011 in seinem Buch “Instruktion für die Feuerwächter im Festspielhaus”:

Blanck bittet die Festspielleitung jedoch um ein kleines Entgegenkommen. Man möge dem Hauptmann doch bitte Zugang zum  Zuschauerraum gewähren – selbstverständlich ohne Anspruch auf einen Sitzplatz – alleine schon deshalb, damit sich dieser die Zeit der Aufführung nicht in den schon damals teuren “Restaurationen” um die Ohren schlagen müsse. 

Die Turner-Feuerwehr um 1900 in der Dammallee. Foto: BTS-Archiv

Wörtlich heißt es:

Die Feuerwehrmannschaften verzichten auf jede Gegenleistung für ihre Dienste, nur aber möchte ich noch höflich bitten, zumindest anzuordnen, dass dem inspizierenden Feuerwehrvorstande oder Hauptmann (z.Zt. Herr Stadtbaurath Schlee) die Begehung aller Räume des Festspielhauses zustehe, und dass es demselben, nachdem er während der ganzen Spielzeit am Platze bleibt, nicht verwehrt sein möge, indes ohne jeglichen Anspruch auf einen Sitzplatz, zuweilen im Zuschauerraume zu verweilen, wie das bisher schon gefälligst eingeräumt war, nur um bei der Länge der Zeit nicht den ungewohnten Aufenthalt in den Restaurationen suchen zu müssen.

Der Vorsitzende der Turner-Feuerwehr verweist weiter darauf, dass seine Forderung keine ganz untypische sei. Im Gegenteil:

Diese keineswegs einen Eigennutz bezweckende Bitte wird nicht unbescheiden erscheinen, wenn ich mir zu erwähnen erlaube, daß die  königliche Regierung auch fürs hiesige königliche Opernhaus die Anordnung getroffen hat, daß bei Vorstellungen der Feuerwehr-Vorstand oder Hauptmann alle Räume des Hauses zu begehen befugt sei und daß ihm auch ein Sperrsitzplatz zur Verfügung gestellt werde.

Mit “vollster Hochachtung” unterzeichnet Blanck den Brief und schickt ihn ab. Das Bayreuther Tagblatt hat die Briefe im Archiv der Bayreuther Turnerschaft gefunden.

 

Auf keinen Fall der Zuschauerraum

Wenige Tage später, am 18. April 1891, antwortet Adolf von Groß, der Verwaltungsrat der Bühnenfestspiele, dem Feuerwehrvorstand. Er sichert ihm zu, Anordnungen zu treffen, die eine Kontrolle im Festspielhaus erleichtern würden. Auf gar keinen Fall könne man dem Hauptmann aber Zugang zum Zuschauerraum gewähren. Aus einem einfachen Grund.

Von Groß schreibt:

Nur wird es unmöglich, Ihrem Wunsche zu entsprechen, und den revidierenden Herren Vorständen Eintritt in den Zuschauerraum während der Aufführungen zu verschaffen, da wir infolge vielfacher Reklamationen den von Anfang her bestehenden Usus, während der Dauer des Aktes die Türen nicht öffnen zu lassen, in diesem Jahre streng aufrecht erhalten müssen.

Das wiederum veranlasst den Feuerwehrvorstand zu einem Brief, unter dem die Grußformel “Mit vollster Hochachtung” mehr denn je wie eine leere Floskel scheint.

Die Feuerwehr reagiert mit Befremden

Mit Befremden habe man seitens der Feuerwehrleute nämlich die Andeutung zur Kenntnis genommen, dass die Leiter der Feuerwehr schon jemals im Festspielhaus zu Reklamationen hätten Anlass gegeben. Man verwahre sich gegen falsche Unterstellungen, im Wortlaut heißt es:

Wir verwahren uns gegen falsche Unterstellungen, denn weder der unterzeichnende Vorstand noch auch der Hauptmann der Feuerwehr haben während der früheren Aufführungen jemals in einer Weise in den Zuschauerraum Eintritt genommen, daß ein Ärgernis hätte erregt oder eine Reklamation erhoben werden können, sie sind vielmehr auf Grund des früheren Zugeständnisses – wenn sie sich ja zuweilen einmal den Zutritt erlaubt haben – immer vor Beginn eines Aktes eingetreten und auch nicht vor Schluß eines Aktes hinausgegangen; dazu haben sie sich stets – vom Publikum fast gar nicht gesehen – mit dem Standorte auf der Treppe des hintersten Einganges, woselbst eine Störung überhaupt nicht so auffallend sein kann wie an den Seiteneingängen, begnügt und in der ruhigsten Weise verhalten.

Im weiteren Verlauf des Briefes macht Feuerwehrvorstand Blanck deutlich, dass er vor zwei Jahren selbst einer der Einsatzleiter im Festspielhaus war und dass er …

… und zwar nur in Folge schlechten Wetters sich im Ganzen drei verschiedene Akte von sämtlichen 18 Aufführungen angesehen hat und daß er eine volle Aufführung der Meistersinger mit seinem bezahlten Billete besucht hat, ebenso wie er auch heuer eine volle Vorstellung des Tannhäuser mit seinem gekauften Billete besuchen wird, um sich nicht des Eigennutzes oder der Zudringlichkeit beschuldigen lassen zu müssen oder glauben machen zu wollen, daß er auf Gnadenspenden Anspruch mache.

Abschließend legt Blanck Wert auf die Feststellung:

Für die Dauer der gegenwärtigen Aufführungen eine störende Änderung zu machen, verbieten der Feuerwehrleitung Einsicht und Anstand.

Heute sitzt die Feuerwehr mit auf der Bühne

Immerhin, ein Gutes hat der deftige Briefwechsel anno dazumal für die Feuerwehrleute: Heute sitzen sie für die Zuschauer nicht sichtbar links und rechts auf der Bühne. Um ein vielfaches besser also, als es der Feuerwehrvorstand hochachtungsvoll einforderte.

Einer der Sitzplätze für Feuerwehrleute auf der Bühne des Festspielhauses. Foto: Thorsten Gütling

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