Lothar Ziegler weist insbesondere auf zwei sehr einfache Maßnahmen hin, die das Problem mit den Ratten verbessern könnten: Mülltonne richtig schließen und gelbe Säcke, in denen sich verschmutztes Plastik befindet, nicht lange am Straßenrand stehen lassen.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2024/06/20240603_Ratte_Kanal_Gift-2.jpg7501200Michael Melendez-Christensenhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngMichael Melendez-Christensen2024-06-11 15:27:392024-06-13 11:08:25Video: Die Stadt Bayreuth kämpft gegen Ratten in der Kanalisation
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2021/01/20200105_Bayreuth_Berufeserie_Filmemacher-Paule-Porter_010.jpg7501200Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2021-01-09 16:49:482021-01-22 11:15:37Filmemacher Paule Porter aus Bayreuth über Corona: “Mehrere Zehntausend Euro sind ersatzlos weggefallen”
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/12/20201226_Oberfranken_Kasedorf_Baeckermeister-Reinhold-Mueller_RW_Foto-privat_002.jpg7501200Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-12-26 10:52:232020-12-26 11:52:42“Mein Beruf ist mein Hobby”: Bäckermeister Reinhard Müller (69) aus Oberfranken denkt nicht ans Aufhören
Traumberuf Polizist: Zwei Bayreuther Polizeibeamte haben dem bt erzählt, warum sie zur Polizei sind, wie die Ausbildung abläuft und welche Sachen sie im Alltag erleben.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/12/20201224_Bayreuth_Polizei_Neuss-Tausch_KA_001.jpg7501200Katharina Adlerhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngKatharina Adler2020-12-25 15:16:022020-12-25 19:36:35Bayreuther Polizisten im Einsatz: Ein Traumjob mit Schattenseiten
Über die Arbeit im Hospiz wird selten geredet. Klar, der Tod ist ein unangenehmes Thema. Die Arbeit rund ums Sterben ist für Petra Eckert eine Passion.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/11/20201109_Bayreuth_Hospiz_Petra-Eckert_KA_001.jpg7501200Katharina Adlerhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngKatharina Adler2020-11-29 11:35:312020-11-29 15:02:36Arbeiten in einem Bayreuther Hospiz: “Bei uns wird viel gelacht”
Christopher Schramm aus Himmelkron hat keinen alltäglichen Beruf. Er arbeitet in einem kleinen Ingenieurbüro in Bayreuth. Seine Aufgabe: der Schutz des Grundwassers.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/10/20201030_Bayreuth_Berufsserie_Schramm_KA_001.jpg7501200Katharina Adlerhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngKatharina Adler2020-10-31 11:00:322020-10-31 17:56:24Kein alltäglicher Job im Landkreis Bayreuth: “Ich kämpfe für den Schutz des Grundwassers”
Wenn Valeria bei einem Beratungsgespräch merkt, dass der Kunde nicht genau weiß, was er will, schickt sie ihn lieber weg. “Dann sag ich, “Komm doch in einem halben Jahr wieder und mach dir bis dahin Gedanken”.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/04/Bayreuther-Tagblatt-Valle.jpg404775Katharina Adlerhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngKatharina Adler2020-04-12 05:05:282020-08-18 13:33:35Tätowiererin Valle Kunterbunt aus Bayreuth: “Einen normalen Beruf wollte ich nicht machen”
Lothar Ziegler ist der Leiter der Kläranlage in Bayreuth. Der 50-Jährige arbeitet dort seit 1999 und ist gelernter Diplom-Ingenieur für Verfahrenstechnik. Seit 2008 ist er der Chef des Klärwerks.
Klärwerk Bayreuth: 1.300 Liter Abwasser werden pro Sekunde gereinigt
Im Klärwerk Bayreuth wird das Abwasser von etwa 90.000 Einwohnern gereinigt. Es wird nicht nur das Abwasser der Bayreuther gereinigt, sondern auch das, der Stadt Creußen und der Gemeinden Eckersdorf und Donndorf. “Von der Gemeinde Haag bekommen wir noch das Abwasser der Ortsteile Obern- und Unternschreez”, sagt Lothar Ziegler. Die Kläranlage kann maximal 1.300 Liter in der Sekunde reinigen, sagt er weiter. Wenn es regnet werden bis zu 100.000 Kubikmeter Wasser am Tag gereinigt: ist es dagegen trocken, sind es dagegen 25.000 Kubikmeter.
Von einem der Faulbehälter überblickt man die Kläranlage. Foto: Katharina Adler
Drei Reinigungsstufen in der Bayreuther Kläranlage
Von diesem Zulauf aus, fließt das Abwasser in die Kläranlage. Foto: Katharina Adler
Der Rechen in der Kläranlage
Die erste Stufe ist die mechanische Reinigung, in der es drei Säuberungsverfahren gibt. “Da haben wir erst einmal den Rechen mit sechs Millimetern Stababstand”, sagt Ziegler. Hier bleiben alle Stoffe, die größer als der Abstand sind, hängen. Das seien meistens Toilettenpapier, Gummihandschuhe oder Feuchttücher, erzählt der Chef des Klärwerks. Das Rechengut werde gewaschen, getrocknet und anschließend kompostiert.
In dem Rechen bleibt alles hängen, was größer als sechs Millimeter ist. Foto: Katharina Adler
Recycling-Sand
Anschließend kommt der Sandfang: “Der Sandfang ist belüftet, damit sich der Sand besser am Boden absetzt.” Der Sand wird dann am Boden abgezogen, gewaschen und danach als Recyclingmaterial wiederverwertet.
Der Sand wird getrocknet und kann dann wiederverwertet werden. Foto: Katharina Adler
Vom Vorklärbecken in den Faulbehälter
“Die Schwebstoffe werden durch den Lufteintrag in Schwebe gehalten und kommen dann in die nächste Reinigungsstufe: ins Vorklärbecken”, sagt Ziegler. Dort setzen sich die Schwebstoffe ab. “Der Schlamm wird abgeschieden. Wir sagen Primärschlamm dazu.” Der Schlamm komme dann aus dem Vorklärbecken heraus und setze sich auf dem Boden ab. Dort werde er mit einem Räumer in eine Vertiefung geschoben. Anschließend komme er in einen Vorlageschacht. “Von dort wird er in die Faulbehälter gepumpt.”
In den Faulbehältern wird der Schlamm etwa 30 Tage aufbewahrt. Dadurch wird sowohl die Schlammenge reduziert, als auch die Entwässerbarkeit des Schlammes verbessert. Bei dem Prozess entsteht methanhaltiges Biogas. Foto: Katharina Adler
Die zweite Reinigungsstufe: Biologische Reinigung
Nach der mechanischen Reinigung kommt das Abwasser in die zweite Reinigungsstufe: die biologische Reinigung mit drei Säuberungsvorgängen. “Dort holen wir die gelösten Inhaltsstoffe raus.” Dazu gehören Phosphor und Nitrat. Nitrat wird nochmal aufgedröselt in Stickstoff und Kohlenstoff.
In der biologischen Reinigungsstufe helfen Mikroorganismen bei der Reinigung des Abwassers. Foto: Katharina Adler
“In der biologischen Reinigung haben wir Bakterien und Mikroorganismen. Die brauchen die Stoffe als Nahrung. Sie helfen uns das Abwasser zu reinigen.” Diese kleinen Helfer leben etwa 18 Tage in der Kläranlage, bevor sie schließlich als Überschussschlamm abgezogen werden und ebenfalls in einen Faulbehälter kommen.
Solche Mikroorganismen arbeiten in der biologischen Reinigungsstufe. Foto: Klärwerk Bayreuth
Nach der Nachklärung in den Fluss
Der nächste Säuberungsvorgang ist die Nachklärung. Dort setzt sich der Belebt-Schlamm, also die Biomasse, am Boden ab. “Das Klarwasser läuft oben über und geht dann als sauberes Wasser in den roten Main”, sagt der Chef des Klärwerks. “Das Wasser schaut optisch wie Trinkwasser aus, ist aber keins.” Denn entkeimt sei das Wasser nicht. “Die Reststoffe kann der Fluss mit seiner Selbstreinigungskraft noch selbst reinigen.”
Das gereinigte Klärwasser kommt in den Roten Main. Foto: Katharina Adler
Dritte Reinigungsstufe: Chemische Reinigung
“Die dritte Reinigungsstufe ist eine chemische Reinigung”, sagt Ziegler. Am Zulauf der biologischen Stufe werde dann ein Eisenfällmittel hinzugegeben, wenn die biologische Säuberung nicht ausreiche, um den Phosphor zu entfernen. Obwohl im Klärwerk das Abwasser gereinigt wird, werde als Nebenprodukt der Schlamm erzeugt. Der Schlamm komme in die großen Faulbehälter. Dort werde er auf circa 40 Grad aufgeheizt und bleibe etwa 25 bis 30 Tage dort.
Der Schlamm werde ohne Sauerstoff stabilisiert. Dadurch erzeugt die Kläranlage Biogas, dass “in einen Tank geht. Mit diesem Gas betreiben wir drei Blockheizkraftwerke und erzeugen so unseren eigenen Strom.” Damit sei die Kläranlage auch fast energieautark. “Den Strom den wir in der Kläranlage brauchen, erzeugen wir zu 98 Prozent selbst.” Sowohl die Gebäude, als auch das Warmwasser werde so selbst erzeugt. Der Schlamm werde getrocknet und danach in Zementwerken entsorgt oder in Kohlekraftwerken als Ersatzbrennstoff verwendet.
Der Schlamm wird in einem Gebäude getrocknet, dass einem Gewächshaus ähnlich ist. Foto: Katharina Adler
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/02/Bayreuther-Tagblatt-Lothar-Ziegler-1.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-02-26 16:37:352020-04-17 12:29:28Hinter den Kulissen im Bayreuther Klärwerk: Kaum Gestank trotz benutztem Klopapier
Auf der Mülldeponie in Heinersgrund waren wahrscheinlich noch nicht viele Bayreuther. Das liegt daran, dass eher ungewöhnlicher Abfall dorthin verfrachtet wird. Das Bayreuther Tagblatt dem Deponiemeister Oliver Gras bei seiner Arbeit über die Schulter geblickt.
Oliver Gras hat eigentlich Chemielaborant gelernt. Als sein ehemaliger Arbeitgeber Stellen abbaute, musste er sich nach einem neuen Job umschauen. “Ich hab erfahren, dass bei der Stadt Bayreuth eine Stelle als Ver- und Entsorger frei ist”, erzählt der 50-jährige. Heute nennt man diesen Beruf Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Gras hatte Glück. Er bewarb sich und bekam den Job. Einige Jahre arbeitete er dann direkt auf der Deponie. Später zahlte die Stadt Bayreuth ihm die Ausbildung.
“Dann habe ich Lunte gerochen, dass mein Vorgänger nicht mehr lange arbeiten wird. Deswegen habe ich mich nochmal weitergebildet zum Städtereinigungsmeister”, sagt Gras. 1997 bekam er dann tatsächlich die Stelle und ist seitdem Deponiemeister. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem, Menschen am Telefon zur Abfallentsorgung zu beraten. Und das sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich.
Jährlich über 1000 Tonnen Asbest
“Wir bekommen auf der Deponie etwas über 1000 Tonnen Asbest im Jahr”, sagt Oliver Gras. Das meiste davon sei Asbestzement der in Form von Platten auf den Dächern und Fassaden zu finden sei. Zudem werden Mineralfaserabfälle, kontaminierte Böden und Bauschutt zur Deponie gebracht. Diese Abfälle entstünden oft beim Rückbau von Gebäuden, erklärt Gras.
“Wir haben auch oft Stäube und Schlämme aus Industrie und Handwerk die wir bekommen.” Alle Anlieferungen müssen vorher kontrolliert werden, ob sie auch wirklich auf die Deponie dürfen. Denn ohne Analyse dürfe keine Anlieferung stattfinden, sagt der Deponiemeister. Dieser Müll hat einen großen Vorteil: “Hier stinkt nichts.” Das sei aber bundeseinheitlich so geregelt, denn es dürften keine übel riechenden Abfälle auf Deponien gebracht werden, erklärt Gras.
In diesen Säcken werden Mineralfaserabfälle angeliefert. Foto: Katharina Adler.
Bienenfreundliche Deponie
“Die Deponie hat ca. 12 Hektar”, sagt Oliver Gras. Früher war die Deponie in Heinersgrund eine normale Hausmüllhalde. Als diese dann in eine Wertstoffdeponie umgewandelt wurde, wurde der alte Ablageplatz abgedichtet und die neugeschaffene Fläche wiederverwendet.
Dabei sei die alte Deponie sei so abgedichtet worden, dass nichts ins Grundwasser gelangen können. Sieben Hektar davon seien inzwischen begrünt worden. Außerdem sollen noch bienenfreundliche Pflanzen angesät werden.
Dieser Teil der Deponie in Heinersgrund ist schon begrünt. Jetzt müssen noch die bienenfreundlichen Pflanzen angesät werden. Foto: Katharina Adler.
Umweltgefährdendes Deponiegas wird abgesaugt
Daneben gibt es eine Entgasungsanlage. Mit dieser werden 26 Kubikmeter Deponiegas stündlich abgesaugt. “Und das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche”, sagt Gras. Nur für Wartungsarbeiten würde die Anlage für ein paar Stunden abgestellt. Aber in der Zeit könne nichts passieren.
Hier wird das Deponiegas mit Sauerstoff gemischt und anschließend verbrannt. Foto: Katharina Adler.
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/02/Bayreuther-Tagblatt-Oliver-Gras-1.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-02-20 12:00:152022-02-02 15:23:17“Hier stinkt nichts” – Als Meister auf der Mülldeponie Heinersgrund im Einsatz
Wie sieht der Alltag eines Rettungshubschrauberpiloten eigentlich aus? bt-Redakteurin Susanne Monz hat die Crew des Rettungshubschraubers Christoph 20 besucht und mit Pilot Matthias Limmer über seine Arbeit gesprochen. Das Video über dem Text zeigt Einblicke aus dem Helikopter und die Arbeit des Rettungshubschrauberpiloten.
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Dienst
Sobald die Sonne aufgeht, jedoch nicht vor 7 Uhr, muss die Crew der Luftrettung für mögliche Einsätze bereit sein. Zur Mannschaft zählen neben dem Piloten ein Arzt sowie ein Notfallsanitäter. Zuvor gibt es für alle ein kurzes Briefing, in dem die Wetter- und medizinische Lage gecheckt wird. Dann wird gefrühstückt – denn: “Mit einem leeren Magen fliegt es sich schlecht.”
Bevor es los geht muss getankt werden. Foto: Susanne Monz
Zeitvorteil steht im Fokus
Rund vier Einsätze fliegt die Drei-Mann-Besatzung im Schnitt pro Tag. Dazwischen heißt es warten. Doch bereit sein muss man jederzeit. Ertönt das Alarmsignal geht alles ganz schnell. Jacken anziehen, Hubschrauber starten und los geht’s. Vom Alarm bis zum Start vergehen gerade einmal zwei Minuten – Schnelligkeit zählt.
Primär ist die Aufgabe des Rettungshubschraubers, nämlich den Arzt und Sanitäter so schnell wie möglich zum Einsatzort zu bringen und damit eine schnelle und professionelle Versorgung zu gewährleisten. Der Patiententransport an sich ist in der Regel zweitrangig.
Die Crew der Luftrettungsstation Bayreuth v.l.n.r.: Pilot Matthias Limmer, Notarzt Dr. Stefan Eigl und Notfallsanitäter Roland Wittich. Foto: Susanne Monz
Parallel fahren auch Rettungswagen zum Einsatzort, denn oft bedeutet für die Patienten Fliegen zusätzlicher Stress. Im Vordergrund steht aber immer der Zeitvorteil.
(Matthias Limmer, Pilot und Stationsleiter der ADAC Luftrettungsstation Bayreuth)
Fliegen mit Helfen verbinden
Der Reiz, Pilot bei der Luftrettung zu werden, liege für Matthias Limmer vor allem darin, dass er das Fliegen, seine Leidenschaft, mit dem Helfen verbinden könne. Der 46-Jährige hat seine Ausbildung zum Piloten bei der Bundeswehr absolviert. Nachdem allerdings nach Umstrukturierungen die Zeit im Cockpit abgenommen hat, suchte Limmer nach einer Alternative und fand diese bei der gemeinnützigen ADAC Luftrettung.
Seit 2009 ist Limmer Teil der Pilotencrew. Und dieser Job ist begehrt: In Deutschland gibt es nur rund 500 Piloten, die in der Luftrettung tätig sind. Strenge Einstellungstests und hohe Anforderungen machen den Einstieg nicht leicht. Doch einmal in dem Job angekommen, möchte Matthias Limmer die Arbeit nicht mehr missen.
Wir sind ein Team aus lauter Spezialisten. Jeder bringt seine Fähigkeiten ein. Das macht einfach Spaß.
(Matthias Limmer)
Alles im Blick
Alle Rettungshubschrauberpiloten müssen jährlich Checkflüge und Schulungen absolvieren. “Das Lernen hört nie auf”. Und das ist auch gut so. Als Pilot ist Matthias Limmer für das Wohl seiner Crew und der Patienten verantwortlich. Sobald der Hubschrauber abhebt hat der 46-Jährige vieles zu beachten. Drohnen, die im unkontrollierten Flugraum fliegen, sind dabei nur eines der möglichen Probleme. Auch Passanten, die die Landung des Helikopters beobachten wollen, können sich selbst in Gefahr bringen. Kann der Hubschrauber deshalb nicht landen, kommt es zur Zeitverzögerung, die sich dann wiederum zum Nachteil des Patienten auswirken kann.
Blick in das Cockpit. Foto: Susanne Monz
Manchmal können wir einen Landeplatz nicht nehmen, weil neugierige Passanten zu nahe an dem Platz stehen. Wir zeigen gerne den Hubschrauber und geben Auskunft – allerdings erst wenn die Rotoren aus sind und keine Gefahr mehr herrscht. Das müssen die Menschen akzeptieren.
(Matthias Limmer)
Spagat zwischen Empathie und Professionalität
Kommt man von einem Einsatz zurück, ist es aber auch wichtig, dass man zur Ruhe kommt und von dem Erlebten Abstand nehmen kann. Als Teil der Luftrettungscrew bleibt es nicht aus, dass man auch schlimme Schicksale miterlebt. Umso wichtiger sei es, dass danach im Team über die Einsätze gesprochen wird.
Man erlebt auch oft schlimme Dinge. Dann setzen wir uns zusammen und sprechen über das Erlebte. Da fließen auch mal Tränen. Wichtig ist es, dass wir danach wieder zu uns zurückfinden. Denn mit Tränen in den Augen kann man nicht fliegen.
(Matthias Limmer)
Alles wichtige auf engstem Raum. Foto: Susanne Monz
Sicherheit steht über allem
Merkt ein Mitglied der Besatzung, dass er mit dem vorangegangen Einsatz noch nicht abgeschlossen hat oder sich nicht gut fühlt, kann der Flugbetrieb jederzeit ohne Probleme unterbrochen werden. Im Umkreis von bis zu 100 Kilometern befinden sich jeweils andere Rettungshubschrauber-Standorte, die den Bereich in solchen Situationen abdecken können.
Jeder hat ein Veto-Recht. Wir reden offen und sind ehrlich zueinander. Wir versuchen alles möglich zu machen, aber die Sicherheit der Crew geht vor.
(Matthias Limmer)
https://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2019/11/Bayreuther-Tagblatt-Pilot-Titel-1.jpg404775Redaktionhttps://www.bayreuther-tagblatt.de/wp-content/uploads/2020/03/01_BT_LOGO-BILD.pngRedaktion2020-02-18 11:15:532020-05-04 11:14:26Pilot im Rettungshubschrauber: “Wir sind dazu da, Leben zu retten”