Rotmainhalle Bayreuth: Regionales Superfood im Dezember

Nass-graue Tristesse draußen, während sich Krankheitserreger in den beheizten Räumen pudelwohl fühlen. Jetzt ist Vorbeugen angesagt! Damit die Immunabwehr des Körpers gut funktioniert, benötigt er Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Zwei Experten aus der Bayreuther Rotmainhalle erklären, zu welchen regionalen Superfoods man im Dezember greifen sollte.

Florian Schmidt, Junior-Chef der Gärtnerei Schmidt in Bayreuth. Foto: Carolin Richter

Birnen können Gelenkschmerzen lindern

Über 2.500 Sorten gibt es weltweit. In Deutschland werden die Birnen meist im September und Oktober geerntet. Gart man sie kurz im Wasser, werden bestimmte Enzyme freigesetzt, die Gelenkschmerzen bei Rheuma oder Gicht lindern können. Außerdem enthalten Birnen viel Vitamin B2, das den Stoffwechsel unterstützt. Auch bei Diabetes sind Birnen hilfreich: einige der Sorten halten den Blutzuckerspiegel im Zaum. Die Finger lassen sollte man allerdings von Früchten, die noch nicht reif sind: Denn davon kann man Bauchkrämpfe oder Blähungen bekommen.

Birnen. Foto: Carolin Richter

Die Birnen sind im Oktober geerntet und lagern in den Wintermonaten kühl und dunkel. Sie kommen aus dem Nürnberger Raum und sind eher fest. Wenn man sie zuhause eine Woche in die Küche legt, werden sie aber nach und nach weicher und süßer.

Lecker schmecken die Birnen in einem Obstsalat oder zusammen mit Naturjoghurt.

(Florian Schmidt, Junior-Chef Gärtnerei Schmidt)

Rosenkohl tut dem Magen gut

Rosenkohl. Foto: Carolin Richter

Keine Scheu vor den kleinen Röschen – denn die neueren Züchtungen sind kaum noch bitter. Und wenn der Rosenkohl Frost abbekommt, lässt ihn das im Geschmack sogar noch süßer werden. Allerdings sind Bitterstoffe auch hilfreich, da sie eine gereizte Magenschleimhaut beruhigen können. Auch Verdauungssäfte in Leber, Galle und Bauspeicheldrüse werden damit aktiviert und regen die Verdauung an. Außerdem sind die Röschen eine echte Vitaminbombe: Auf 100 Gramm Kohl kommen 112 Milligramm Vitamin C – damit hätte man sogar mehr als die empfohlene Tagesdosis zu sich genommen.

Gärtnerei-Inhaberin Beate Gräbner. Foto: Carolin Richter

Den Rosenkohl haben wir im Mai gepflanzt. Er bleibt draußen stehen: Der Frost der vergangenen Woche macht ihm nichts aus. Wir bauen hier nicht nur grünen sondern auch blauen Rosenkohl an.

Besonders lecker wird er so: Zuerst putzt man ihn und schneidet bei den größeren Röschen ein Kreuz in den Strunk. In einem Topf würzt man ihn mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat. Mit einem Becher Sahne und einem Becher Wasser kochen die Röschen dann etwa 15 bis 20 Minuten – so bleibt er mild im Geschmack.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Den Rosenkohl gibt es bei der Gärtnerei Gräbner auch in Blau. Foto: Carolin Richter

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Rotkohl schützt die Zellen

Ob Rotkohl, Rotkraut oder Blaukraut – je nach Region hat er eine andere Bezeichnung. Und die Farbe kann tatsächlich variieren: Bereitet man ihn eher süß zu, wird er blauviolett. Bereitet man ihn sauer zu, dann eher rötlicher, heißt es.

Rotkohl. Foto: Carolin Richter

Die enthaltenen Flavonoide im Rotkohl schützen die Zellen und können dem Alterungsprozess verlangsamen. Mit 100 Gramm Rotkohl lässt sich ein Drittel des Vitamin K Bedarfes abdecken – durch dessen blutverdünnende Wirkung, wirkt das unterstützend auf das Herz-Kreislauf-System. Einige Strukturen des Rotkohls sind unverdaulich und kurbeln so eine müde Verdauung an.

Das jetzige Rotkraut unterscheidet sich zu jenem in den Sommermonaten. Es ist eine spezielle Sorte, die sich besonders gut lagern lässt.

Rotkraut lässt sich ganz einfach selbst zubereiten: einfach in einer Pfanne Zwiebeln in Fett andünsten, das Kraut in feine Streifen schneiden und hinzugeben. Aufgegossen wird das ganze mit Glühwein und Essig. So köchelt es weiter. Wer möchte, kann noch ein Lorbeerblatt hinzu geben.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Gesund durch den November: Superfood vom Bayreuther Wochenmarkt

Ein nasskalter Tag, und dann? Oft greift man direkt zu Schokolade, Gummibären oder Fast Food wie Burger, Pizza und Co. Doch damit die Immunabwehr des Körpers gut funktioniert, ist die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen gerade jetzt in der Wintermonaten essentiell. Zwei Experten aus der Bayreuther Rotmainhalle, erklären zu welchen Superfoods aus der Region man jetzt greifen sollte.

Angelika Bajsini bietet über den Winter fränkischen Radicchio an. Foto: Carolin Richter

Radicchio für eine starke Immunabwehr

Der Radicchio wird auch Roter Chicorée genannt und ist eher bitter im Geschmack. Optisch unterscheidet er sich allerdings vom Chicorée: Denn er hat eine runde statt längliche Form, mit einem kompakten Herz. Auf den Markt kommt allerdings nur das Innere des Kopfes, die äußeren Blätter werden bereits auf dem Feld entfernt. Radicchio schmeckt nicht nur als Salat, sondern auch gedünstet als Beilage zu Fisch oder Fleisch.

Der Radicchio wächst im Knoblauchsland im Gewächshaus – ein typischer Wintersalat. Meist wird er gemischt mit Kopf- oder Eichblattsalat gegessen, weil er einen leicht bitteren Geschmack hat.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Weil Radicchio den löslichen Ballaststoff Inulin enthält, wird mit dem Verzehr die körperliche Immunabwehr gestärkt: Denn Inulin kommt nützlichen Darmbakterien zu Gute. Daneben senkt Inulin auch das Cholesterin im Blut, indem es Fette bindet. Außerdem fördert Radicchio durch seinen hohen Vitamin A Gehalt die Sehkraft.

Radicchio. Foto: Carolin Richter

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Blätter schön knackig und der Strunk hell ist. Am besten lagert er sich für kurze Zeit im Gemüsefach des Kühlschranks. Bleibt er länger liegen, wird er welk.

Rote Beete für mehr Leistung

Rote Beete wird im April gesät und braucht viel Sonne zum Wachsen. Bis zu 13 Zentimeter groß im Durchmesser können die Knollen werden. Das enthaltene Nitrat führt dazu, dass sich die Blutgefäße weiten und mehr Sauerstoff transportiert werden kann – so bleiben wir länger konzentriert. Aber auch physisch kann sich die Leistung steigern, da Muskeln und Zellen mit Kalium und Magnesium versorgt werden.

Rote Beete. Foto Carolin Richter

Der rote Pflanzenfarbstoff Betanin unterstützt die Blutbildung und auch die Zellerneuerung. Wer schnell zu Erkältungen neigt, sollte regelmäßig zu Roter Beete greifen, um seine Immunabwehr zu stärken. Sogar auf das Abnehmen soll sich die Knolle förderlich auswirken: ein hoher Wasser- und Ballaststoffanteil halten den Blutzuckerspiegel konstant und man bleibt länger gesättigt.

Die Rote Beete kommt frisch vom Acker. Durch den roten Pflanzenfarbstoff soll sie sich positiv auf die Blutbildung auswirken. Sie schmeckt vor allem gekocht und in Scheiben geschnitten im Salat, gewürzt mit etwas Essig, Öl, Kümmel und Salz.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Pastinaken wirken antibakteriell

Früher waren Pastinaken weitaus bekannter, als heute. Verdrängt wurden sie damals von der Kartoffel, die immer beliebter wurde. Doch Pastinaken kommen wieder in die Küchen zurück: Sterneköche bereiten im Winter leckere Pürees, Suppen und Eintöpfe aus dem Wurzelgemüse.

Pastinaken. Foto: Carolin Richter

Pastinaken bekommt man in den Herbst- und Wintermonaten zwischen Oktober und März. Geschmacklich sind sie würzig-nussig mit einer leichten Süße.

Beate Gräbner mit frischen Pastinaken. Foto: Carolin Richter

Eine Mischung aus Sellerie und Petersilienwurzel – so könnte man Pastinaken beschreiben. Gewachsen sind sie in der Erde bei Kitzingen. Sie halten sich besonders gut, wenn man sie kühl lagert.

Ich empfehle ein Püree daraus zu machen: Das heißt man schält die Pastinaken, schneidet sie in Stücke und dünstet sie. Dann wird alles püriert und mit Sahne und heißer Fleischbrühe vermengt. Auf das Püree kommen dann frisch gebratene Pfifferlinge und geröstete Brotwürfel.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Durch die ätherischen Öle, die in Pastinaken enthalten, bieten sie Schutz vor Bakterien und beruhigen den Magen. Das Kalium darin entlastet den Herzkreislauf und kann förderlich bei Bluthochdruck wirken. Das Nervensystem sowie die Muskeln enthalten einen Boost durch das Magnesium.

Frisch vom Bayreuther Markt: Das Superfood im Oktober

Tagsüber sommerlich warm, nachts eisig – im Oktober braucht der Körper unsere Unterstützung, damit er auch bei fiesen Grippeviren resistent bleibt. Neben täglicher Bewegung an der frischen Luft, helfen diese drei fränkischen Superfoods. Denn sie enthalten wichtige Vitamine und Nährstoffe. Mehr zu Butternut Kürbis, Lauch und Knollensellerie, erklären die beiden Experten Stephan Krauß aus Hausen und Martin Gräbner aus Harsdorf.

Butternut Kürbis: Stärkt die Sehkraft

Obst und Gemüse aus der Region zu essen, ist durch die kurzen Transportwege nicht nur umweltfreundlicher, sondern es bleiben außerdem mehr Vitamine erhalten, da die Produkte erst geerntet werden, wenn sie komplett reif sind. Inzwischen wird der birnenförmige Butternut Kürbis auch hier in der Region angebaut. Ursprünglich stammt er aus Südamerika. Seinen Namen verdankt er seinem zarten Fruchtfleisch mit buttrigem Aroma. Auch die Kerne kann man roh snacken oder in der Pfanne anrösten.

Butternut Kürbis. Foto: Redaktion

Der Butternut-Kürbis enthält reichlich Vitamin A und Beta-Carotin: Das verbessert die Sehkraft, insbesondere bei Nacht. Auch das Zellwachstum wird dadurch angeregt und lässt die Haut strahlen. Seinen Namen verdankt der Butternut-Kürbis zwar dem buttrig-zartem Fruchtfleisch, allerdings hat er mit seinem geringen Fettgehalt von nur 0,1 Prozent rein gar nichts mit Butter gemeinsam. Durch sättigende Ballaststoffe wirkt er Heißhunger entgegen – optimal für alle, die schlank bleiben möchten. Das gegarte Fruchtfleisch ist leicht verdaulich und bekommt auch Babys oder Menschen mit empfindlichen Mägen super.

Stephan Krauß mit einem Butternut-Kürbis.Foto: Redaktion

Der Butternut-Kürbis ist im Nürnberger Land gewachsen. Im Frühjahr haben wir ihn gepflanzt. Meist wird er bis zu zwei Kilo schwer.

(Stephan Krauß aus Hausen)

Lauch pusht das Immunsystem

Erntefrischer Lauch. Foto: Redaktion

Seinen typischen Geschmack bekommt Lauch durch die enthaltenen ätherischen Öle, wie Matthias Gräbner erklärt. Sie stärken die Darmflora, die eine entscheidende Rolle für ein gutes Immunsystem spielt. Diese Öle wirken außerdem wie ein sanftes Antibiotikum und können gegen Bakterien im Mund- und Verdauungstrakt ankommen. Außerdem wirkt Lauch harntreibend, unterstützt die Nieren bei der Entsorgung von Giftstoffen und beugt so Nierensteinen vor. Mit etwa 26 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Lauch, deckt er bereits ein Viertel der empfohlenen Tagesdosis.

Matthias Gräbner. Foto: Redaktion

Frischen Lauch gibt es am Markt-Stand der Gärtnerei Gräbner den ganzen Winter über.

Der Lauch ist ein typisches Wintergemüse: Dass er eine gute Qualität hat, sieht man an seinem besonders dicken Strang und frischen Wurzeln. Gepflanzt wird er Ende Mai, Anfang Juni.

(Matthias Gräbner aus Harsdorf)

Knollensellerie stärkt die Nerven

Vor allem die Blätter des Selleries enthalten auch pflanzliche Hormone, die sich positiv auf das Nervensystem auswirken. Gießt man ihn als Tee auf, kann das Trinken lästige Blähungen stoppen. Der Sellerie enthält ebenso ätherische Öle und Bitterstoffe, die zum einen überschüssige Magensäure neutralisieren und zudem antibakteriell gegenüber Viren, Bakterien und Pilzen wirken. Die Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an, indem sie die Enzyme in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse aktivieren.

Sellerie aus der Region. Foto: Redaktion

Wickelt man die Knolle in ein feuchtes Tuch, ist sie darin ein bis zwei Wochen haltbar. Besonders lecker ist Sellerie-Schnitzel: Man schneidet die Knolle dabei in Scheiben, paniert und brät sie anschließend an.

Was viele nicht wissen: Auch das Grün des Selleries kann essen und zum Beispiel getrocknet in eine Suppe geben.

(Matthias Gräbner aus Harsdorf)

Rotmainhalle in Bayreuth. Foto: Redaktion

Superfood: Bayreuther Gemüse für den Herbst

Der Wind peitscht durch die Blätter, Sprühregen landet auf Wangen und Nasenspitze. Gerade jetzt im Herbst ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, damit das Immunsystem leistungsfähig bleibt. Drei Experten vom Bayreuther Wochenmarkt zeigen, mit welchem regionalen Gemüse man seinem Körper jetzt optimal pushen kann.

Wochenmarkt vor der Rotmainhalle, Foto: Carolin Richter

Die drei fränkischen Superfoods im September

Obst und Gemüse aus der Region zu essen, ist durch kurze Transportwege umweltfreundlicher. Daneben bleiben mehr Vitamine erhalten, da die Produkte erst bei voller Reife geerntet werden. Warum Kürbis, Romanesco und Brokkoli locker mit den Superfoods von Übersee mithalten können, erfahren Sie im Folgenden:

Hokkaido-Kürbis: Zur natürlichen Entwässerung des Körpers

Hokkaido-Kürbis. Foto: Carolin Richter

Erst seit dem 20. Jahrhundert wird der Hokkaido-Kürbis in Europa angebaut, ursprünglich stammt er von einer Insel nördlich von Japan. Bis zu zwei Kilo kann er schwer werden – damit gehört er eher zu den kleineren Sorten. Geschmacklich erinnert der Hokkaido an Esskastanien, sogar Marmelade kann man damit kochen.

Angelika Bajsini vor der Rotmainhalle, Foto: Carolin Richter

Den Kürbis gibt es hier am Markt meist ab Anfang September zu kaufen. Er ist ein typisches Herbstgemüse.

Meine Oma hat ihn immer süß-sauer eingemacht, also mit Essig, Zucker, Zimt, Muskat und etwas Nelken. Besonders lecker, ist er auch püriert als Suppe mit etwas Schmand.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Durch einen hohen Anteil an Kalium, regt der Hokkaido die Tätigkeit von Niere und Blase an und hilft den Körper auf natürliche Weise zu entwässern. Außerdem enthält der Hokkaido viel Vitamin A, das die Sehkraft stärkt und das Zellwachstum anregt. Er ist eines der Lebensmittel, das besonders leicht verdaulich ist und so auch Menschen mit sensiblem Magen gut bekommt. Auch Low-Carb-Fans können sich freuen: In 100 Gramm des Hokkaido stecken nur 5 Gramm Kohlenhydrate.

 


Romanesco: Für einen gesunden Blutkreislauf

Romanesco, Foto: Carolin Richter

Mit seinem spitzen Röschen fällt er einen schnell in den Blick. Auch wenn er aussieht wie „from outer space“, ist er ein heimisches Gemüse, dass hier im Freiland bis in den Herbst hinein gut wachsen kann. Im Gegensatz zum weißen Blumenkohl, darf der Romanesco in die direkte Sonne und erhält so seine leuchtende Farbe.

Florian Schmidt, Foto: Redaktion

Der Romanesco wächst noch bis Ende Oktober direkt im Bayreuther Freiland. Geschmacklich erinnert er an Blumenkohl, nur etwas intensiver.

(Florian Schmidt, Junior-Chef Gärtnerei Schmidt)

Romanesco enthält Chlorophyll, dass dafür sorgt, dass im Körper neue Blutzellen gebildet werden und der Sauerstofftransport im Körper gefördert wird. Je frischer der Romanesco ist, desto mehr Vitamin C enthält er – schon eine Hand voll Romanesco reicht aus, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen decken zu können. Das enthaltene Vitamin K unterstützt außerdem Herz und Kreislauf.

Brokkoli: Senkt das Diabetes-Risiko

Brokkoli. Foto: Carolin Richter

Wer regelmäßig Brokkoli isst, kann sein Risiko für Diabetes Typ 2 um etwa 14 Prozent verringern, zu diesem Ergebnis sind englische Forscher im Rahmen einer Studie gekommen. Außerdem kann Brokkoli Krebserkrankungen vorbeugen und auch die Wirkung von Chemo-Therapien verstärken. Damit möglichst viel Vitamin C im Brokkoli enthalten bleibt, sollte man in besser dünsten, anstatt in kochendes Wasser zu geben.

Jürgen Schmidt, Foto: Redaktion

Im Frühjahr und Herbst wächst der Brokkoli besonders gut im Freiland – dann wird er auch größer. Wenn es im Sommer zu trocken ist, tut ihm das eher nicht so gut. Saison hat er noch etwa bis Ende Oktober, bis es Frost gibt.

Zubereiten kann man den Brokkoli zum Beispiel mit Semmelbröseln in der Pfanne oder als cremige Suppe.

(Jürgen Schmidt, Inhaber Gärtnerei Schmidt)

Folgende regionale Obstsorten haben jetzt außerdem Saison:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Preiselbeeren
  • Weintrauben
  • Pfirsich
  • Zwetschgen

Jetzt im Mai: Das Superfood vom Bayreuther Wochenmarkt

Um gesund zu sein, brauchen wir Superfood – so scheint es gerade. Jedenfalls wird einem täglich eingetrichtert, wie gut sich beispielsweise Gojibeeren, Chia-Samen oder die Spirulina-Alge auf den Organismus auswirken – ob als Smoothie oder im Frühstücksmüsli. Dass Superfood – also Produkte die sich durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen und Nährstoffen positiv auf unsere Gesundheit auswirken – nicht immer von Übersee kommen muss, sondern auch hier in der Region wächst, gerät schnell in Vergessenheit.

Drei Superfoods vom Bayreuther Wochenmarkt

Das bt stellt drei Superfoods aus Franken vor, die Sie im Mai frisch auf dem Wochenmarkt kaufen können:

Radieschen: Wirksam gegen Pilzinfektionen und echte Schlankmacher

Radieschen

Foto: red

Radieschen zählen, wie auch der Rettich, zu den Kreuzblütengewächsen. Das knackige Gemüse bekommt seine Schärfe durch die enthaltenen Senföle – ein Wundermittel gegen Pilze und Bakterien im Magen- und Darmbereich. Wer regelmäßig Radieschen isst, schützt effektiv seine Verdauungsorgane. Und die erwähnten Senföle können Fett binden – so verlässt es unverwertet den Körper.

Auch wer eine Schwangerschaft plant, darf zugreifen: Radieschen haben einen hohen Anteil an Folsäure. Das Vitamin unterstützt die Blutbildung und die Funktion von Schleimhäuten. In Freiland-Radieschen stecken die meisten Vitamine. Je röter ein Radieschen ist, desto mehr Vitamin C enthält es – umso besser für das Immunsystem. (Quelle: lifeline.de)

Radieschen-BeateGräbner

Beate Gräbner auf dem Wochenmarkt am Prager Platz. Foto: red

Die Radieschen wachsen hier in der Region ab Mitte April. Bei uns in Harsdorf sind sie wegen der Kälte allerdings noch im Gewächshaus. Diese Radieschen kommen frisch von Feldern aus Nürnberg. Sie sind knackig und man muss nichts wegschneiden.

(Beate Gräbner aus Harsdorf)

 

 

Spinat: Schützt die Atemwege und senkt das Krebsrisiko

Spinat
Spinat enthält viele Antioxidantien. Diese helfen sogenannte freie Radikale im Körper zu neutralisieren, die ansonsten Zellen beschädigen könnten, was müde machen würde und Gelenke oder Augen angreifen könnte. Ein Plus für Asthmatiker: Die Antioxidantien stärken auch die Atemwege.

Spinat regt durch die enthaltenen Vitamine D und K sowie das Eisen den Knochenstoffwechsel an. Wie Mediziner bestätigen, gehört Spinat außerdem zu den Lebensmitteln die das Krebsrisiko senken können. Man sollte jedoch darauf achten, dass er möglichst nicht mit Dünger behandelt wurde. Das enthaltene Nitrat, wandelt der Körper in Stickstoffmonoxid um: Es wirkt entzündungshemmend, erweitert die Blutgefäße und schützt so auch das Herz. (Quelle: foodfitness.de)

Der fränkische Spinat ist mein Superfood, weil er ganz frisch geerntet ist und man nichts wegschneiden muss. Er wird immer am Tag vor dem Wochenmarkt abgeschnitten. Spinat enthält viel Eisen, Vitamin C und Calcium für unseren Körper. Beim offenen Spinat vom Markt, weiß man woran man ist. Bei den Tiefkühlvarianten sind leider immer wieder Zusatzstoffe enthalten.

(Beate Gräbner aus Harsdorf)

Rhabarber: Für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt


Im April, zu Beginn der Erntezeit, ist das Aroma des Rhabarbers milder und weniger sauer. Was viele nicht wissen: aus botanischer Sicht gehört Rhabarber nicht zum Obst, sondern zum Gemüse. Enthalten ist neben Eisen und Magnesium auch ein hoher Anteil an Kalium, der den Blutdruck sowie den Säure-Basen-Haushalt reguliert und das Nervensystem schützt. Ursprünglich kommt der Rhabarber aus Asien und wird dort schon lange zur Reinigung des Darmes eingesetzt. Durch den hohen Wasseranteil, hat er zudem nur wenige Kalorien.

Aufgepasst: Nach dem Johannistag, dem 24. Juni, sollte ausdrücklich kein Rhabarber mehr gegessen werden, weil dessen Oxalsäuregehalt dann zunimmt! Liegt der Säuregehalt über 50 Milligramm bei insgesamt 100 Gramm Gemüse, kann die Säure die Niere angreifen. Gegessen werden immer nur die Stängel, denn die Blätter sind giftig: Sie rufen Erbrechen und starke Kreislaufbeschwerden hervor.  (Quelle: das-ernaehrungshandbuch.de)

Rhabarber--

Foto: red

Rhabarber ist unser Superfood, weil er lecker und nicht so süß ist. Man kann daraus Kompott und Marmelade einkochen oder einen Kuchen mit Baiser-Haube backen. Nur bis zum 24. Juni darf man ihn ernten, dann ist Schluss. Die Staude wird dann zu trocken.

(Obst-Gemüse Krauß oHG aus Hausen)

 

 

Regionale Zutaten für Wirsingrouladen

Saisonales Superfood: Was gibt’s in der Rotmainhalle?

Wenn man heute von gesunden Produkten oder Superfood spricht, haben viele die Avocado, Goji-Beeren, Chia-Samen oder ähnliches im Sinn. Dass aber auch in der Region, direkt vor der eigenen Haustür, echtes Superfood mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen steckt, gerät dabei oft ins Hintertreffen.

Heimisches Obst und Gemüse ist nicht nur frischer. Da es erst reif geerntet wird, schmeckt es intensiver und kann dem Körper mehr Nährstoffe bieten. Außerdem wird durch kürzere Transportwege unser Klima geschont. Ebenso müssen die Produkte bei kurzen Wegen nicht unnötig in Plastik verpackt werden. Besonders gut und umweltfreundlich ist es, auf Freilandgemüse zurückzugreifen. Denn ein direkter Vergleich zeigt: Produkte, die im Gewächshaus angebaut werden, schädigen die Umwelt bis zu 30 Mal mehr mit Kohlenstoffdioxid als die Freilandvariante. (Quelle: Verbraucherzentrale Bayern)

Wir haben uns mit Ernährungscoach Reinhard Frederking aus Pegnitz getroffen und uns am Wochenmarkt in der Rotmainhalle umgeschaut, welche Produkte aus der Region gerade verfügbar sind. Das Video dazu finden Sie über dem Text.


Rezept-Tipps von Reinhard Frederking

Ernährungscoach Reinhard Frederking

Foto: Reinhard Frederking

 

Wer die saisonalen Produkte gleich einmal ausprobieren möchte, für den gibt es hier einige vegetarische Rezepte von unserem Ernährungscoach.

 

 

1) Quiche mit Lauch & Sauerkraut

Eine vegane Variante des französischen Klassikers:

Quiche im Februar

Foto: Reinhard Frederking

Eine Quicheform mit Pflanzenmargarine bestreichen und gleichmäßig mit Semmelbröseln bestäuben. Dann eine Rolle Blätterteig in die Form geben. Eine Stange Lauch in Ringe schneiden und auf dem Teig verteilen. Etwa 100 Gramm gekochtes Sauerkraut hinzugeben. Das Ganze mit zwei geschnittenen Lauchzwiebeln bestreuen. Dann die Creme aus folgenden Zutaten anrühren: 1 TL Streuwürze, 1 TL Pfeffer, 1 TL Johannisbrotkernmehl (alternativ für Spreisestärke), 250 Gramm Sojacuisine (alternativ für Sahne), 150 Gramm Simply-V Kräutercreme (alternativ für Kräuterfrischkäse). Die Mischung auf der Quiche verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Celsius auf Ober-/Unterhitze ca. 50 Minuten backen. Die Quiche schmeckt frisch aus dem Ofen oder auch kalt!

2) Gemüseeintopf

Der Gemüseeintopf bietet sich optimal an, um Reste vom Vortag zu verwerten:

Gemüseeintopf im Februar

Foto: Reinhard Frederking

Zwei mittelgroße Kartoffeln schälen, klein würfeln und mit Suppengewürz, Kümmel und Rapsöl marinieren. Dann eine Zwiebel in Scheiben schneiden und mit Rapsöl in einer Pfanne anbraten. Die Kartoffeln dazugeben. Anschließend eine gewürfelte Karotte sowie eine Pastinake, klein geschnittenes Weißkraut und einige Ringe Lauch der Reihe nach in die Pfanne geben. Das Ganze dann mit 1/2 bis 1 Liter Gemüsebrühe angießen, bis das Gemüse bedeckt ist. Etwa zehn Minuten köcheln lassen. Dann 100 Gramm kleingeschnittenen Grünkohl hinzugeben und weitere 20 Minuten köcheln lassen. Mit Pfeffer und Suppenwürze abschmecken. Am Ende mit gehackter Petersilie und etwas Schnittlauch garnieren. Dazu passt frisches Brot. 

3) Kleiner Salat mit Walnüssen

Als Vorspeise oder Beilage:

Beilagensalat mit Walnüssen

Foto: Reinhard Frederking

 

Eine Hand voll Feldsalat, einen halben Bund Portulak, einen Kopf Chicorée und zwei Stück Rote Beete waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Einige Walnüsse hacken und über das Gemüse streuen. Für das Dressing Balsamico-Essig, (Lein)öl, den Saft einer halben Zitrone, etwas (Rohr)zucker und eine kleine gehackte Zwiebel vermengen und schließlich auf dem Salat verteilen.

 

 

 

4) Wirsingroulade

Dazu passen Kartoffeln, Klöße oder Kartoffelstampf:

Wirsingroulade

Foto: Reinhard Frederking

Einen Wirsingkopf in einen Topf mit Wasser geben und zum Kochen bringen. 1 TL Salz dazugeben. Leicht köcheln lassen bis die Blätter weich und einrollfähig sind. Das Kochwasser aufheben und die Blätter vom Kopf lösen. 

Für die Füllung drei Scheiben Toastbrot und eine Zwiebel kleinschneiden und in pflanzlichem Streichfett in einer Pfanne anrösten. 200 Gramm Champignons putzen. Eine Hälfte mit Sojacousine (alternativ für Sahne) zu einer Creme pürieren, die andere Hälfte der Champignons würfeln.

Letztere zusammen mit den Toastbrotwürfeln, der Zwiebel, der klein gehackten Petersilie, 2 EL körniger Suppenwürze, Käutersalz und Pfeffer aus der Mühle in einer Schüssel vermengen. Falls der Teig zu flüssig ist, Semmelbrösel dazugeben.

 

 

Wirsingrouladen in der Form

Je zwei Wirsingblätter mit der Stielseite zueinander überlappend legen, würzen, mit der Masse füllen und zusammenrollen. Die Rouladen in  Rapsöl anbraten. Auf der Nahtseite in eine Auflaufform nebeneinander Schichten. Der Teig reicht für etwa acht Wirsingrouladen. Zwei halbierte Karotten und vier geschnittene Weißkrautblätter ebenso kurz anbraten und hinzugeben. Das Gemüse in der Form mit Kümmel, Pfeffer aus der Mühle und Kräutersalz würzen. Die Rouladen in der Form mit 200 ml Wirsing-Kochwasser angießen und bei 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze für 40 Minuten in den Backofen geben. Nach Belieben Soßenbinder unterrühren oder mehr Wirsingwasser nachgießen.

5) Kleiner bunter Salat

Fruchtig und teilweise saisonal:

Salat mit Orange

Foto: Reinhard Frederking

 

Eine Hand voll Feldsalat, einen Kopf Chicorée, eine Rote Beete und eine rote Paprika waschen und schneiden. Eine Orange filetieren und alles auf einem Teller anrichten. Mit Kürbiskernen oder Sonnenblumenkernen garnieren und mit etwas Orangensaft und Öl beträufeln.