100 Kita-Plätze fehlen: Wie die Stadt die Lücke schließen will

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Die Nachricht, dass in der Stadt derzeit rund 100 Kita-Plätze zum nächsten Kindergartenjahr fehlen, treibt die Stadträte um. Gleich eine ganze Reihe Anfragen stellten sie der Verwaltung in der Sitzung am Mittwochnachmittag. Die wesentlichen Antworten: Eigentlich herrsch in Bayreuth Vollversorgung, hätte der Landtag nicht einen Einschulungskorridor eingeführt. Und: Die Träger wie das Rote Kreuz und die Caritas wollen dafür sorgen, dass der Engpass schnell abgebaut wird.

Der Kindergarten Fröbelstraße im Stadtteil Kreuz wird abgerissen und neu gebaut. Foto: Thorsten Gütling

Die Fakten zum Kita-Engpass:

  • Die Stadt Bayreuth verfügt aktuell über 2.730 Kinderbetreuungsplätze in Kinderkrippen, Kindertagesstätten und Horten. Davon entfallen 2.050 Plätze auf Kindergärten und Krippen. In den vergangenen fünf Jahren sind in Bayreuth insgesamt 150 neue Plätze in den Bayreuther Betreuungseinrichtungen entstanden: 65 im Krippen- und weitere 85 im Kindergartenbereich.
  • Der Kindergarten Fröbelstraße im Stadtteil Kreuz wird abgerissen und neu gebaut. Foto: Thorsten Gütling

  • 82 Landkreiskinder bringt die Stadt derzeit in ihren Kindergärten unter. 17 alleine in Oberpreuschwitz. Von einem “überdurchschnittlichen Wert” ist die Rede. Das Gebäude werde von der Stadt mietfrei zur Verfügung gestellt und eigentlich sollten Plätze nur an auswärtige Kinder vergeben werden, wenn sie mittelfristig nicht anders besetzt werden können.

Der Kindergarten Fröbelstraße im Stadtteil Kreuz wird abgerissen und neu gebaut. Foto: Thorsten Gütling

  • Rund 100 Betreuungsplätze fehlen derzeit für das nächste Kindergartenjahr, davon 60 bis 75 für Krippenkinder. 40 bis 50 fehlende Plätze sollen auf den vom Landtag kurzfristig eingeführten Einschulungskorridor von Juli bis September zurückzuführen sein. Etliche Städte und Gemeinden sollen daraufhin Probleme bekommen haben. Bayreuth stehe sogar noch verhältnismäßig gut da, weil hier zuvor Vollversorgung geherrscht habe, sagt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe.

Der Kindergarten Fröbelstraße im Stadtteil Kreuz wird abgerissen und neu gebaut. Foto: Thorsten Gütling

  • Wegen der aktuellen Situation würden mit den Trägern Gespräche geführt. In der Kita  „Windrad“ in Grunau können zum Beispiel 18 weitere Betreuungsplätze angeboten werden. Auch die Kindertagesstätte in der Saas werde voraussichtlich 36 zusätzliche Krippenplätze anbieten. Was die städtischen Kindertagesstätten angeht, werde derzeit die Schaffung zusätzlicher Plätze in der Graserstraße, Tristanstraße und Weiherstraße geprüft. Auch eine Aufstockung durch die katholische Kirche könnte möglich sein. Das Rote Kreuz habe zudem angeboten, im Umfeld der ehemaligen Ärztevilla bereits vorab Möglichkeiten für zusätzliche Plätze schaffen zu können. Sozialreferentin Manuela Brozat sagt: “Wir schaffen das. Wir arbeiten an Notlösungen an mehreren Standorten.”

Der Kindergarten Fröbelstraße im Stadtteil Kreuz wird abgerissen und neu gebaut. Foto: Thorsten Gütling

  • Drei neue Kindergärten werden schon seit längerem geplant. Zum neuen Kindergartenjahr werden sie aber nicht fertig sein. Die Kindergärten sind:
  1. Der Kindergarten in der Fröbelstraße im Kreuz. Während die Einrichtung momentan 80 Betreuungsplätze bietet, sollen es künftig 113 Plätze sein: Davon 24 Krippen-, 75 Kindergarten- und 14 Hortplätze.
  2. Der Waldorfkindergarten soll aus dem Stadtteil Destuben an die Wilhelminenaue ziehen. Er umfasst künftig nicht nur 50 Kindergartenplätze, sondern neu auch 24 Krippenplätze.
  3. In der Planung ist außerdem die neue Einrichtung einer Kindervilla in Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes auf dem Areal des Rathaus II mit 24 Krippen-, 50 Kindergarten- und 20 Hortplätzen.