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2G im Handel: “Katastrophe für die Unternehmen” – Bayreuther Ladenbesitzer schlägt Alarm

Ab Mittwoch (8. Dezember) gilt 2G im Einzelhandel. Auf viele Händler in Bayreuth kommen ungewisse – und womöglich schwere – Zeiten zu.

2G im Handel kommt. Seit Freitag auch fest, wann: am 8. Dezember. Dann dürfen nur noch Geimpfte und Genesene in die Läden rein.

Einzelhändler in Bayreuth sind beunruhigt – unabhängig davon, ob ihre Geschäfte betroffen sind oder nicht.

2G im Handel in Bayreuth

Dass die 2G-Regel im Handel kommt hat sich zuletzt abgezeichnet. Am Freitag hat Markus Söder Mittwoch, den 8. Dezember, als Beginn der scharfen Corona-Maßnahme genannt. Dann ist der vom ihm genannte “Lockdown für Ungeimpfte” noch ein ganzes Stück mehr umgesetzt.

Das bt hat mit Händlern aus Bayreuth gesprochen. Alle beschäftigt das Thema 2G – selbst dann, wenn sie nicht betroffen sind.

Einzelhändler in Bayreuth nennt 2G einen “harten Schritt”

Markus Bauer ist Inhaber des Bekleidungsgeschäftes Becker und Exner in der Dammallee. Seit über 70 Jahren gibt es dort den Herrenausstatter. “Sollte 2G im Handel sich als Hilfe erweisen, dann stehe ich hinter diesem harten Schritt”, sagt er. Bis zuletzt konnte er sich nicht über den Umsatz in seinem Fachgeschäft beschweren.

Hart getroffen wurde er allerdings von einer anderen einschneidenden Maßnahme, wie er sagt. “Seit der Christkindlesmarkt abgebrochen wurde, kommen auch zu mir weniger Kunden”, stellt er fest. So blicken die Händler des Bayreuther Christkindlesmarktes auf den kurzen Markt zurück. “Ohne Impfen kommen wir als Gesellschaft da sowieso nicht mehr aus”, sagt Bauer, der eine allgemeine Impfpflicht befürwortet. Bauer und andere Einzelhändler haben im Sommer noch aktiv mit Gutscheinen für das Impfen geworben.

Kein 2G im Geschäft: Erleichterung bei systemrelevanten Läden in Bayreuth

“Als Mensch hätte ich auch Verständnis gehabt, wenn es einen kompletten Lockdown gegeben hätte”, sagt Buchhändler Benjamin Breuer, der am Luitpoldplatz eine Buchhandlung betreibt. Das Corona-Virus sei “nichts Harmloses. Da hört der Spaß auf”, sagt er. Dann relativiert Breuer: “Aus unternehmerischer Sicher ist das eine Katastrophe”. Seine Buchhandlung gilt zwar als systemrelevant, deshalb darf sie geöffnet bleiben. “Eine gute Nachricht”, nennt er das. Trotzdem warnt er, dass die Attraktivität der Innenstadt leiden könne. Im April, während der dritten Corona-Welle stellte Breuer fest: “Die Kunden sind beim Einkaufen extrem verunsichert.”

Wenige Meter weiter in der Kanalstraße betreiben Joachim Schlipf und Ann-Kathrin Feuerstein ein Fachgeschäft für Hörakustik. Auch das ist systemrelevant. “Wir haben das Glück, dass wir ebenfalls uneingeschränkt offen bleiben dürfen”, sagt Hörgerätreakustikmeister Joachim Schlipf. Da er hauptsächlich ältere Kunden habe, sei da auch die Impfquote extrem hoch. Das wisse er aus Gesprächen mit vielen Kunden. “Anderen Geschäften fällt es jetzt wieder zusehends schwerer, sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Planung, Personal, Dokumentation und vielleicht verständnislose Kunden – der Verwaltungsaufwand ist enorm.”

Das sind die Regeln zu 2G und anderen Punkten, die Markus Söder am Freitag für Bayern bekanntgegeben hat.