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Polizei

Nach Verfolgungsfahrt unter Drogeneinfluss: Fahrer randaliert im Klinikum

Ein nach einer Verfolgungsfahrt festgenommener Mann litt in der Gewahrsamzelle der Polizei unter Entzugserscheinungen. Aber auch im Klinikum wollte er sich nicht helfen lassen.

Der 31-Jährige, der am Dienstagabend über 50 Kilometer vor der Polizei geflüchtet war, beschäftigt die Beamten weiterhin. Am Tag nach der Verfolgungsfahrt randalierte er im Klinikum.

Festgenommener kämpft mit Entzugserscheinungen

Der Zustand des Mannes verschlechterte sich in der Gewahrsamzelle der Polizei Naila. Am Mittwochmorgen kämpfte er zunehmend mit Entzugserscheinungen. Die Polizei hatte zuvor Crystal Meth bei ihm gefunden und einen Drogentest durchgeführt.

31-Jähriger randaliert im Klinikum

Ein Rettungswagen brachte den Mann zur ärztlichen Behandlung ins Klinikum Naila. Dort wollte er sich allerdings nicht behandeln lassen. „Er reagierte zunächst verbal aggressiv, im weiteren Verlauf fing er das Randalieren an“, schreibt ein Polizeisprecher. Auch gegen das Anlegen von Handfesseln wehrte er sich. Schließlich gelang es den Polizisten unter gemeinsamer Kraftanstrengung, den Mann in den Streifenwagen zu setzen und in ein Bezirkskrankenhaus zu fahren. Verletzt wurde dabei niemand, schreibt die Polizei.

Nun kommt zu den Delikten der Verfolgungsfahrt noch Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Artikel vom 5. November: Flucht mit über 200 km/h durch Oberfranken

Gegen 23:15 Uhr wollte eine Streife der Verkehrspolizei Coburg einen Audi RS 4 kontrollieren. Doch statt anzuhalten, beschleunigte der Fahrer stark und flüchtete in Richtung Suhl. Über die Anschlussstelle Ebersdorf bei Coburg verließ er die Autobahn und raste mit teils über 200 Stundenkilometern über die B303 und B173 in Richtung Kronach.

Auf seiner Flucht überfuhr der Mann mehrere rote Ampeln und gefährdete damit andere Verkehrsteilnehmer, berichtet die Polizei. Erst kurz vor Naila gelang es der Polizei, den Wagen in einer koordinierten Aktion zu stoppen und den Fahrer festzunehmen.

Die Einsatzzentrale Oberfranken in Bayreuth nutzte zur Koordination GPS-Live-Daten der Streifenfahrzeuge. So konnten die Einsatzkräfte den Fluchtverlauf in Echtzeit verfolgen, gezielt Sperren errichten und Positionen anpassen. Diese Technik hat sich laut Polizei mittlerweile bei mehreren Einsätzen bewährt.

Glücklicherweise keine Verletzten

Verletzt wurde bei der Verfolgungsjagd niemand, auch an den Polizeifahrzeugen entstand kein Schaden. Die Ermittlungen gegen den 31-jährigen Fahrer dauern an.

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Drogenfund und kein Führerschein

Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Beamten über zwei Gramm Crystal Meth in der Mittelkonsole. Ein Schnelltest bestätigte, dass der 31-Jährige unter Drogeneinfluss stand. Zudem besaß er keinen Führerschein. Nach einer Blutentnahme im Klinikum Naila leitete die Polizei ein umfangreiches Strafverfahren ein.

Ermittlungen und mögliche Konsequenzen

Gegen den Mann wird unter anderem wegen verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt.

Darüber hinaus beschlagnahmten die Beamten den Audi RS 4. Das Fahrzeug gilt als sogenanntes „Tatmittel“ und kann gerichtlich eingezogen werden – der Fahrer würde damit seine Eigentumsrechte verlieren.