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Affenpocken

Weltweiter Gesundheitsnotstand ausgerufen: Affenpocken “Notlage von internationaler Tragweite”

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat den Ausbruch von Affenpocken in mehr als 60 Ländern jetzt zu einer “Notlage von internationaler Tragweite” erklärt.

Die Affenpocken beschäftigten die Weltgesundheitsorganisation schon länger – der große Rummel um die Krankheit blieb bisher allerdings aus.

Bis jetzt. Denn am Samstag, 23. Juli 2022, hat die WHO die “Notlage von internationaler Tragweite” ausgerufen. Das berichtet unter anderem tagesschau.de.

Affenpocken zur Notlage erklärt

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus rief den Notstand bei einer Pressekonferenz in Genf bekannt. Bisher waren die Affenpocken in mehr als 60 Ländern ausgebrochen. Die Einstufung solle die Aufmerksamkeit der Mitgliedsländer erhöhen, heißt es bei tagesschau.de. Lesen Sie auch: In Oberfranken wurde der erste Fall von Affenpocken Ende Juni nachgewiesen.

Praktische Folgen habe der Ausruf allerdings keine, denn die Regierungen entscheiden selbst über etwaige Maßnahmen in ihren Ländern.Im Juni gab es bereits eine Dringlichkeitssitzung der WHO. Dort hatten die Experten dem WHO-Generalsekretär noch abgeraten, die höchste Alarmstufe auszurufen. Seitdem hätten sich die Infektionsfälle jedoch weiter ausgebreitet. In mehr als 60 Ländern gebe es nun über 16.000 bestätigte Fälle. Viele dieser Länder hätten vorher praktisch keine Affenpocken-Fälle gekannt. Laut RKI gab es in Deutschland, Stand 22. Juli 2022, 2.300 nachgewiesene Infektionen.




Letzter Notstand bei Corona

Bisher gab es laut tagesschau nur sechs Fälle des ausgerufenen Gesundheitsnotstand – zuletzt im Januar 2020 bei dem damals noch neuartigen Coronavirus. Die “Notlage von internationaler Tragweite”, wie es offiziell heißt, werde bei einem “ernsten, plötzlichen, ungewöhnlichen und unerwarteten” Gesundheitsproblem, das sich in andere Länder ausbreiten kann, ausgerufen.

Affenpocken sind eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Üblicherweise kommt sie in West- und Zentralafrika vor. Seit Mai allerdings breiten sich die Affenpocken auch in anderen Ländern aus, insbesondere in Westeuropa. Typische Symptome sind hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln.

Übertragen werden die Affenpocken von Mensch zu Mensch durch engen Körper- und Hautkontakt, beschreibt tagesschau den Ansteckungsprozess. Nach derzeitigem Kenntnisstand kamen die aktuellen Fälle fast immer durch sexuelle Kontakte auf. Laut RKI jedoch sei das Risiko nicht auf sexuell aktive Menschen beschränkt.