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Protestaktion

Aktivisten klauen in Bayreuth Lebensmittel und verschenken sie: dann zeigen sie sich selbst bei der Polizei an

Aktivisten haben in Bayreuth am Montag (21. Februar 2022) Lebensmittel an Passanten verschenkt. Das Essen stahlen sie zuvor aus Containern von Supermärkten.

Aktivisten des Aufstands der letzten Generation haben am Montag (21. Februar 2022) wieder für Aufsehen gesorgt.

Sie verschenkten Lebensmittel an Passanten. Das Besondere dabei: Die Waren haben sie zuvor aus Müllcontainern von Supermärkten gestohlen.

Aktivisten verschenken in Bayreuth Lebensmittel aus Müllcontainern

Am Montag (21. Februar 2022) haben Aktivisten mit einer Verschenk-Aktion für Aufsehen gesorgt. Der selbsternannte Aufstand der letzten Generation verschenkte Essen, das die Mitglieder zuvor aus Müllcontainern von Bayreuther Supermärkten gestohlen hatten. Ziel des Containerns war unter anderem die Norma-Filiale in der Kanalstraße. Vor genau diesem Geschäft wurden die “geretteten” Lebensmittel dann auch verteilt. Eine geplante Verteil-Aktion am Freitag (18. Februar) wurde kurzfristig abgesagt.

“So nehmen auch möglichst viele Passanten die Aktion wahr. Sie könnten zudem selbst entscheiden, ob und welche Lebensmittel sie mitnehmen wollen”, teilt Luca Thomas, ein Sprecher der Gruppe, auf Anfrage des bt mit. Das Feedback der vorbeigehenden Leute war nach Thomas’ Aussage positiv. Manche Menschen seien sogar ungläubig gewesen, dass die Lebensmittel wirklich umsonst verteilt wurden. Die letzte Protestaktion des Aufstands, bei der sie zwei Straßen in Bayreuth blockierten, stieß nicht auf so viel Verständnis.




Aktivistin klaut in Bayreuth Lebensmittel und zeigt sich selbst bei der Polizei an

Marlen Bänfer, eine weitere Aktivistin der Gruppe, rief die Polizei, um Selbstanzeige wegen des Containerns zu erstatten. Innerhalb von zwei Minuten sollen laut Thomas bereits Beamten bei der Norma-Filiale gewesen sein. Diese zogen dann eine der Filialverantwortlichen hinzu, damit sie entscheiden konnte, ob sie Anzeige erstatten möchte oder nicht. Sie entschied, dass die Aktivisten das Essen behalten durften. Die Aktivisten gehen nach eigener Aussage davon aus, dass es keine weiteren rechtlichen Schritte gegen sie geben werde. An einem zweiten Versuch, mehr Lebensmittel aus einem Müllcontainer zu holen, hinderte sie dann jedoch die Polizei.

Containern: Vorerst letzte Aktion der Aktivisten in Bayreuth

Schritte wie die Blockade einer Straße seien nur Mittel zum Zweck für die Gruppe, um auf Missstände hinzuweisen. Am Dienstag sorgten Aktivisten an anderer Stelle in Franken mit einer Straßensperre für ein riesiges Verkehrschaos. Einer dieser Missstände sei, dass gut ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen werde. Für die nahe Zukunft seien aber keine weiteren Aktionen durch den Aufstand der letzten Generation geplant, teilt Thomas dem bt mit. Wie es mit der Bewegung in Bayreuth weitergehe, müsse in den nächsten Wochen geklärt werden. So sagt der Aktivist, dass er das Ganze gerne mit mehr als fünf bis sechs Personen weiterführen würde.