Zuletzt aktualisiert am
Landkreis Bayreuth
Alkoholverbot am 1. Mai in Mistelbach: Arten die Maiwanderungen aus?
Mistelbach bleibt auch dieses Jahr bei seinem Alkoholverbot für den 1. Mai. Wirte der Region hingegen bleiben entspannt.
Das Verbot von Alkohol und lauter Musik am 1. Mai gilt auf dem Mistelbacher Festplatz, aber auch auf den Geh- und Fahrradwegen.
Das bt hat mit dem Mistelbacher Bürgermeister Matthias Mann (SPD) über die Gründe gesprochen. Und sich bei den Gastronomen der Region umgehört, ob sie ähnliche Probleme kennen.
“Einmal hat sich jemand angezündet”
Der Mistelbacher Gemeinderat hat das Verbot erstmals 2019 erlassen. In den Jahren zuvor sind am 1. Mai viele Feierwütige von außerhalb nach Mistelbach geströmt. Die Feiern auf dem Festplatz der Gemeinde sind immer mehr ausgeartet, erinnert sich Bürgermeister Matthias Mann.
“Es ging so weit, dass randaliert wurde und es Schlägereien gab”, sagt er gegenüber dem bt. Durch die Randale seien teils Schäden von rund 3.000 Euro entstanden, so Mann. “Es gab sogar mal einen 1. Mai, da hat sich jemand angezündet.” Wohl ein Versehen mit dem Spiritus beim Grillen, so der Bürgermeister, es sei zum Glück nichts weiter passiert. Doch die Rettungswägen seien am 1. Mai “im Stundentakt” gekommen.
Verbarrikadierte Einwohner
“Die Einwohner haben sich verbarrikadiert”, sagt der Bürgermeister. Das Mistelbacher Feierverbot aber zeige seine Wirkung. “Seit wir das machen, ist Ruhe.” Und so gilt das Verbot auch in diesem Jahr wieder. Lesen Sie auch: Autofahrer müssen sich in Bayreuth auf eine neue Vollsperrung einstellen.
Wo sind die Randalierer hin?
Wo genau die Randalierer herkamen und wo sie sich nun austoben, bleibt offen. In der Mistelbacher Gaststätte Großmann hat Wirtin Nadine Arneth jedenfalls keine Probleme mit Feierwütigen am 1. Mai. “Wir haben keine negativen Erfahrungen”, sagt sie gegenüber dem bt.
Auch dieses Jahr öffnet sie wie immer am 1. Mai ihre Türen, erwartet Stammgäste und Wanderer, serviert Krenfleisch, Pfefferhaxen und Schäufele. “Wir haben hier Durchgangsverkehr”, sagt Arneth. “Hier war nie ein Saustall, alle sind nett und freundlich.”
Mancher würde gerne öffnen, wenn er könnte
Die Gaststätte Elf am Rodersberg hat am 1. Mai geschlossen – aber nicht aus Angst vor betrunkenen Wanderern. “Ich würde gerne aufmachen, aber mir fehlt das Personal”, sagt Wirt Gerhard Elf.
Gute Erfahrungen am 1. Mai hat die “Culmberger Bergstubn” bei Haag gemacht. “Natürlich wird am 1. Mai mehr getrunken”, sagt Mitarbeiterin Christine Huber. “Aber es hat sich bei uns immer alles im Rahmen gehalten.”
Der 1. Mai “eine friedliche G’schicht”
Die “Waldhütte” bei Eckersdorf bietet Mai-Wanderern einen Biergarten im Grünen. Der 1. Mai sei hier stets “eine friedliche G’schicht”, sagt Inhaber Stephan Roesch. “Wir hatten noch nie Probleme. Das liegt aber auch daran, dass wir hier ab vom Schuss sind. Die ‘Trinkerkids’ kommen nicht zu uns in den Wald.”
“Meistens sind es Familien, die bei uns eine kleine Rast machen und dann weiterwandern”, sagt der Wirt. 160 Plätze hält er am 1. Mai bereit, sie seien schon fast ausgebucht. Man könne aber auch noch spontan kommen: “A Eckla für a Bier findet man schon irgendwo.”