Zuletzt aktualisiert am

Politik

An dieser wichtigen Straße und Grundschule in Bayreuth muss gebaut werden

In seiner Sitzung am Dienstag (20.4.21) hat der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats wichtige Bauprojekte behandelt. Es ist um eine Hauptverkehrsstraße und die Grundschule St. Georgen gegangen.

Am Dienstag hat der Bauausschuss des Stadtrats von Bayreuth getagt. Unter anderem auf der Agenda: die wegweisende Neugestaltung einer Hauptverkehrsachse im Stadtgebiet sowie der dringliche Bau an einer Grundschule. Das bt hat die Sitzung des Bauausschusses angekündigt.

Diese Hauptverkehrsstraße in Bayreuth wird neu gestaltet

Die geplante Neugestaltung der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße im Bayreuther Süden stellte die Leitende Baudirektorin Urte Kelm vor. Nach Verkehrsprognosen aus den Jahren 2015 und 2020 gelte es nun den Planungsentwurf auf den Weg zu bringen. „Mit derzeit fast 2.200 Autos pro Stunde sei dieser Straßenabschnitt längst überlastet“, sagte Kelm. Weitere Gutachten zu Natur- und Lärmschutz würden im Laufe des Verfahrens eingeholt, so Kelm.

Der Bereich zwischen der Universitätsstraße und Filchnerstraße soll langfristig an die Verkehrsanforderungen angepasst werden. Eine zeitgemäße Führung für Fuß- und Radverkehr mit Anbindung an das gesamtstädtische Fuß- und Radwegenetz mit Grünstreifen entlang des Tapperts ist ebenso geplant. Im baulichen Fokus liegt dabei der Neubau eines Turbokreisverkehrs am Verkehrsknoten zur Universitätsstraße.

CSU-Stadtrat: „Turbokreisverkehr auch Turbo umsetzen“

Die Stadträte Thomas Bauske (SPD) und Georg Kämpf (BG) begrüßten ausdrücklich den Wegfall des aktuellen Bypasses von der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße in Richtung Universitätsstraße. „Fließender Verkehr ist wichtig“, sagte Kämpf. Helmut Parzen (CSU) betonte, dass sich dieser Stadtteil mit RIZ und TAO stetig entwickle. So forderte er: „Wir müssen den Turbokreisverkehr auch Turbo umsetzen.“ Dafür erntete er nicht nur Zustimmung mancher Kollegen, sondern auch vereinzelte Lacher. Dr. Stephan Huttner (FDP) äußerte ebenfalls seine eindeutige Zustimmung, Fuß- und Radverkehr seinen ihm zufolge gut durchdacht.

Grüner Stadtrat: „Gehirnschmalz und Energie für Projekte von vorgestern“

Ganz anders beurteilten die Grünen die Situation. Stadtrat Stefan Schlags fand „die Lage fast ein wenig skurril.“ Geld sei keines da, das Hochbauamt bereits genug mit anderen Projekten beschäftigt. Ihm zufolge werde zwischen den Knotenpunkten eine „Masse an Gehirnschmalz und Energie für Projekte von vorgestern“ aufgewendet. Fraktionskollegin Sabine Steininger sprang ihm bei. Für Fußgänger und Radfahrer entstünde ein Umweg, es würde gefährlicher, so die Fraktionsvorsitzende.  Christian Schuh (JB) stimmte in diesem Punkt zu, da die angemachte Querung südlich des Kreisverkehrs ein potenzieller Unfallschwerpunkt, vor allem für Kinder, sei. Beide Fraktionen lehnten den Antrag ab.

„Akuter Bedarf“ an Grundschule in Bayreuth: Es muss sofort gebaut werden

Auch an einer Bayreuther Grundschule geht es um die langfristige Nutzung nach einer Baumaßnahme. Dort herrscht „akuter Bedarf“, wie Kelm erklärt. Betroffen ist die Grundschule St. Georgen, genauer gesagt der Verbindungsbau zwischen 1. und 2. sowie 3. und 4. Klasse. 

Gefrorener Lampenschirm stürzt zu Boden: niemand verletzt

„Ende Januar stürzte ein mit Wasser vollgelaufener und gefrorener Lampenschirm im betroffenen Verbindungsbau zu Boden. Dieser dient auch als Pausenhalle“, erläutert Kelm dem Bauausschuss. Umso wichtiger sei es, dass niemand vom Schirm getroffen wurde.

Zwei Optionen lägen nun auf dem Tisch. Eine sofortige Reparatur, verbunden mit Kosten in Höhe von 70.000 Euro aus dem Bauunterhalt ist die eine. Die andere: Ein zweigeschossiger Neubau in Holzmodulbauweise. Davon könne auch die Offene Ganztagsschule (OGTS) profitieren. Für sie wären im neuen Bau dringend benötigte Räume vorgesehen. Eine neue Förderrichtlinie für die Ganztagsbetreuung ermögliche sogar 70 Prozent der förderfähigen Kosten der Ganztagsbetreuung gewährt. Der Haken an der Sache: „Das Projekt muss bis zum 31. Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein“, schließt Helm ihre Ausführung.

Immenser Zeitdruck bei Baumaßnahme: „Lasst es uns versuchen!“

Helm gab zu bedenken, dass die Grundschule St. Georgen aktuell eigentlich nicht von höchster Dringlichkeit gewesen sei. Dies sei nun anders. Andreas Zippel warf diesbezüglich eine Frage in den Raum: „Wenn die Grundschule St. Georgen in der Prioritätenliste nach oben rutscht: die Bauabnahme welcher Schule werde dann abgestuft?“ Eine finale Abstimmung sei Zippel zufolge zudem erst in der nächsten Bauausschusssitzung am 11 Mai möglich. In dieser Zeit verstrichen drei wertvolle Wochen.

Sabine Steininger (Grüne) kennt die Halle noch aus ihrer eigenen Schulzeit. „Seitdem hat sich nichts verändert. Lasst es uns versuchen!“, appelliert sie an ihre Kollegen. CSU-Fraktionsvorsitzender Specht nannte die Förderrichtlinie „verlockend, aber risikoreich“. Georg Kämpf legte die Betonung auf die Ausbesserung selbst. Zur Not müsse sie auch ohne Förderung vonstatten gehen. Ihre Fraktionskollegin Gabriele Hemmer ist Direktorin an der Schule. „Sollte das klappen, wäre das ein Geschenk für die Schule“, sagte sie dem bt im Vorfeld der Sitzung.

Stadtrat der Unabhängigen: „Förderprogramm ist Mogelpackung“

Als zeitlich nicht umsetzbar sah Stadtrat Gert-Dieter Meier das Programm an: „Das Förderprogramm ist eine Mogelpackung.“ Wenn eine Verlängerung möglich sei, dann sehr gerne. Neubauten könnten in Anbetracht dieses kurzen Zeitfensters für die Förderung nicht in Frage kommen. Einer Verlängerung erteilte der ebenfalls anwesende Finanzreferent Michael Rübenbauer eine Absage, zumindest Stand jetzt.

Ob die Förderung trotz des straffen Zeitplans mit Bau und Abrechnung noch in diesem Jahr beantragt werden solle, wird final Gegenstand der kommenden Bauausschusssitzung am 11. Mai sein.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit