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Kitas in Bayreuth: Das sind die Gründe für die Platznot im Jahr 2021/2022

Die Versorgung mit Kita-Plätzen in Bayreuth ist auch im Jahr 2021/2022 erneut angespannt.

Freie Krippen- und Kindergartenplätze in Bayreuth waren in der Vergangenheit Mangelware – und werden es wohl auch mindestens im Jahr 2021/22 bleiben.

Das berichtete Sozialreferentin Manuela Brozat dem Jugendausschuss am Montag (29.6.2021). Allerdings könnte schon zeitnah die Diakonie mit einem Umbau von Büroräumen 22 neue Kitaplätze schaffen.

Kitas in Bayreuth: Mehrere Gründe für fehlende Plätze

Sozialreferentin Manuela Brozat hat den Jugendausschuss über die Bedarfsplanung an Bayreuther Kindertagesstätten und die Betreuungsplatzsituation informiert. Die Situation sei weiterhin angespannt in Bayreuth. Die Gründe sind verschiedener Natur, wie sie berichtete.

Der nur “sehr schleppende Baufortschritt längst verabschiedeter Kita-Projekte” ist ein Grund, wie Brozat berichtet. Sie bezieht sich auf die Waldorf-Kindertagesstätte in der Wilhelminenaue und die Kita im Kreuz. Erstere solle im Herbst endlich fertig sein, zweiter solle im Frühjahr 2022 folgen.

Andere Kitas befinden sich noch im Planungs- oder Genehmigungsverfahren. Dazu zählen die Kita im Jean-Paul-Stift (22 neue Plätze), die BRK-Kindervilla neben dem Rathaus II (60 Plätze) und die AWO-Sport-Kita auf der Jakobshohe (112 Plätze), zählt Brozat auf.

Natürlich macht sich Corona auch bei der Vergabe der Betreuungsplätze in Bayreuth bemerkbar. “Viele Eltern sogenannter ‘Korridorkinder’ stellen ihre Kinder nach den Erfahrungen mit dem Corona-Homeschooling noch ein Jahr zurück. Bei den Sechsjährigen werden keine Kitaplätze frei, das spannt die Situation bis zu den ganz Kleinen in den Krippen besonders an.”

Obwohl die Bayreuther Kitas wieder in Regelbetrieb, dürfen die Eltern längst noch nicht überall rein.

Online-Tauschbörse für Bayreuther Eltern

Aber es entstehen auch jetzt schon neue Plätze. Die Glühwürmchen-Kita in der Kolpingstraße für Kinder von Studierenden stehe ab Anfang 2022 allen Kindern der Stadt offen. Natürliche Fluktuation und räumliche Veränderung schaffe wie gewohnt freie Plätze.

Brozat schilderte, dass es das Ziel sei, dass möglichst viele Kinder in fußläufiger Entfernung ihres Zuhauses in die Kita gehen können. Das findet auch Louisa Hübner (Grüne). Sie regte eine Online-Tauschbörse für Eltern innerhalb Bayreuths an. Niemand solle durch die ganze Stadt fahren müssen, um Kinder bringen oder holen zu müssen.

Klare Sache bei der Abstimmung im Bayreuther Jugendausschuss

Torsten Lange (BG) erkundigte sich, ob derzeit noch Margen in Bayreuther Kitas vorhanden sein, um in vereinzelten Kitas noch Plätze schaffen zu können. Dies verneinte Daniel Rupprecht von der Diakonie Bayreuth. Dem Leiter der Kinder- und Jugendhilfe des größten Bayreuther Bildungsträgers zufolge seien zusätzliche Plätze in den bestehenden Einrichtungen nicht mehr zu stemmen.

So empfahl der Jugendausschuss dem Stadtrat einstimmig, die Jugendhilfe im Kita-Bereich in Angriff zu nehmen. Dies sei nicht zuletzt vor dem Rechtsanspruch auf Schulkinderbetreuung ab dem Jahr 2026 nun notwendig.

Außerdem befasste sich der Jugendausschuss mit einem Antrag zu kostenlosen Eintritt für Kinder ins Kreuzsteinbad in den Sommerferien. Es wurde teils emotional diskutiert.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit