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Kriminalität

Angst und Wirklichkeit: In welchem Bereich gibt es die meiste Kriminalität

Nachts allein im Park – davor haben viele Frauen Angst. Auch wenn die Gefahr überfallen zu werden sehr klein ist. Was sind wirklich die häufigsten Delikte in Oberfranken?

Diebstähle steigen an

Die Verbrechenszahlen in Oberfranken sind seit letztem Jahr gestiegen. Das geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik hervor. Die größte Zunahme ist dabei im Bereich der Diebstähle zu verzeichnen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist um 23 Prozent gestiegen. Im bayernweiten Vergleich liegt Oberfranken mit seinen 280 Einbrüchen im vergangenen Jahr immernoch leicht unter dem Durchschnitt. Insgesamt ist die Diebstahlskriminalität auf dem höchsten Wert der letzten 10 Jahre. Es sind fast 13.000 Fälle in Oberfranken bekannt geworden. Schwere Diebstahlsdelikte (4000 Fälle) sind dabei besonders auf dem Vormarsch. Übrigens: Jeder zweite Einbruch in Oberfranken ist im Versuch stecken geblieben. Die Polizei führt das auf aufmerksame Nachbarn und wirksame Sicherungseinrichtungen zurück.

Betrug am Telefon

Ein riesiges Problem ist nach wie vor der Callcenterbetrug. Davon sind in erster Linie Senioren betroffen. Die Betrüger, die in Callcentern sitzen (daher der Name) machen dabei den Opfern weiß, ihre Kinder oder Enkel steckten in einer Notlage oder ähnliches. Betroffene Opfer berichten vom wahnsinnigen Adrenalinschub, der es ihnen unmöglich machte klar zu denken und den Betrug zu erkennen. Wie der oberfränkische Polizeipräsident Armin Schmelzer erklärt, kann jeder zum Opfer werden. So haben verschiedene Täter im Jahr 2024 insgesamt 2,3 Millionen Euro erbeutet. Obwohl die Fallzahlen zurückgegangen sind – vielleicht auch wegen der Aufklärungsarbeit der Polizei und der Medien – ist die Schadenshöhe sogar gestiegen.

Messergewalt auf dem Vormarsch

Auch die Messergewalt ist in den letzten Jahren stark angestiegen. 2024 sind in 77 Fällen oberfrankenweit Menschen mit einem Messer auf andere losgegangen. Das sind mehr als doppelt so viele Fälle wie in den Jahren zuvor. 46 der 68 ermittelten Tatverdächtige waren nicht-deutscher Herkunft. Viele davon Zuwanderer. Dementsprechend gibt es einen Schwerpunkt bei dieser Art der Kriminalität in den entsprechenden Gemeinschaftsunterkünften. Hier ist vor allem Bamberg zu nennen. Wie aus der Kriminalitätsstatistik hervorgeht sind die Fallzahlen in Bamberg insgesamt so stark gestiegen wie nirgends sonst in Oberfranken.

Tötungsdelikte fast immer aufgeklärt

Angriffe auf Leib und Leben sind in Oberfranken rückläufig. Es gab 25 Fälle weniger als im Vorjahr. Insgesamt wurden 74 Tatverdächtige festgenommen. 70 von ihnen sind männlich. Das ist ein Anteil von fast 95 Prozent.

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Sexualdelikte

Im Bereich der Sexualdelikte gab es 2024 fast 1200 Tatverdächtige. Die meisten von ihnen männlich. Unter den Tatverdächtigen sind auch hunderte Kinder und Jugendliche. 40 Prozent der Täter sind unter 21 Jahren. Die Zahl der Straftaten ist seit dem Vorjahr um ein Viertel gestiegen. Als Grund dafür nennt die Polizei, dass sich die Anzeigenbereitschaft wegen eines größeren Wissens über die Strafbarkeit und Opferrechte erhöht hat. Außerdem füht das immer besser werdende Monitoring des Internets insbesondere im Bereich des gefilmten Missbrauchs von Kindern (gemeinhin als Kinderpornographie bezeichnet) dazu, dass das Dunkelfeld kleiner wird und mehr Taten ans Licht kommen.

Sind Zuwanderer für die steigende Kriminalität verantwortlich?

Die Zahlen der durch Zuwanderer begangenen Straftaten sind seit 2015 deutlich gestiegen. Dabei können die Zahlen nicht mit der Gesamtzahl der Zuwanderer ins Verhältnis gesetzt werden, erklärt der oberfränkische Polizeipräsident Armin Schmelzer. Grund ist, dass sich die Zahl der Zuwanderer z.B. durch Verlegungen und Umzüge stetig ändert. Insgesamt wurden in Oberfranken knapp 4700 Fälle registriert in denen Zuwanderer die Tatverdächtigen waren. Das ist jeder zehnte Fall. Den größten Anteil der von Zuwanderern begangenen Straftaten machen Diebstahlsdelikte aus. Knapp dahinter kommen Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen.

Fazit:

Überfälle von Männergruppen auf Frauen sind selten. Das hat uns ein Polizeisprecher versichert. Das wovor viele Frauen Angst haben, ist ein schreckliches wenngleich auch unwahrscheinliches Szenario. Dennoch gibt es gewisse Hotspots zum Beispiel in Städten, die es sich lohnt zu meiden, weil es doch mehr Zwischenfälle gibt als andernorts. Die große Masse an Delikten sind aber Diebstähle und Einbrüche, Betrugsfälle, Drogendelikte sowie Roheitsdelikte zwischen Männern.