Zuletzt aktualisiert am
Medizin
Drastische Lieferengpässe sorgen für Medikamentenmangel in Apotheken
von bt-Redaktion
Aktuell sind Apotheken in Deutschland von starken Lieferengpässen betroffen. Dadurch entsteht ein großer Medikamentenmangel.
Wie der Merkur berichtet, sind aktuell die deutschen Apotheken stark von Lieferengpässen betroffen. Viele Arzneimittel seien nicht lieferbar.
Dadurch komme es zu einem verstärkten Medikamentenmangel.
Apothekenverband meldet Lieferengpässe bei Medikamenten
Der Deutsche Apothekenverband (DAV) meldete im September 2022, dass über 250 Medikamente nicht lieferbar seien. Grund dafür seien akute Engpässe. Das Problem habe es, so der Merkur, auch schon vor Corona gegeben. Die Produktion solcher Medikamente verlagere sich ins Ausland, weil es sich sonst wirtschaftlich nicht rentiere. Lesen Sie auch: Ein Apotheker aus Bayreuth bezeichnete das Impfen in der Apotheke als „Blödsinn“.
Dr. Hans-Peter Hubmann, stellvertretender Vorsitzender des DAV, erklärt, dass es zwar immer wieder mal Lieferengpässe gebe, die Länge und die Menge des Ausfalls sei aber deutlich dramatischer geworden. Johannes Benner, Inhaber der Eder-Apotheke in Frankenberg, sagte der Waldeckischen Landeszeitung, dass Lieferengpässe schon seit mindestens fünf Jahren ein Thema seien. Die Zahl der betroffenen Produkte sei allerdings gestiegen. Und es seien nicht nur Nischenprodukte betroffen, sondern auch Mittel gegen Bluthochdruck, Diabetes und Schmerzmittel.
Abwanderung der Hersteller ins Ausland
Immer wieder beklagen Apotheken starke Engpässe, die Situation des hohen Ausfalls sei nicht wesentlich verändert. Lukas Frigger, Inhaber der Akazien-Apotheke in Bad Arolsen, sagte ebenfalls der Waldeckischen Landeszeitung: „Alle warten darauf und bestellen gleichzeitig.“ Unter anderem komme es zu dem Mangel wegen der Abwanderung der Hersteller ins Ausland. Denn viele würden den europäischen Raum verlassen und die Produktion finde großteils in China und in Indien statt, so teilt Hubmann mit.
Wenn in China Produktionsstätten geschlossen werden, oder Lieferungen aufgrund geschlossener Häfen nicht angelaufen werden dürfen, dann fehlen die Medikamente in Deutschland. Weiterhin gebe es laut Hubmann in Europa kaum noch Fiebersafthersteller. Die Produktion sei vielerorts eingestellt worden, weil die Herstellung durch Festbeträge und durch den Druck der Kassen nicht mehr rentabel sei. Und die Apotheken in Deutschland? Die müssen weiter warten.