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Aussichten im oberfränkischen Handwerk hellen sich auf
von bt-Redaktion
Handwerker sind trotz schwierigem gesamtwirtschaftlichen Umfeld wieder zuversichtlicher. Der Geschäftsklimaindex steigt von 85 auf 92 Punkte. Eine echte Trendwende ist das aber noch nicht.
Bei der Befragung von 376 Handwerksbetrieben mit 5.510 Beschäftigten in ganz Oberfranken hat sich gezeigt, dass die Befragten zuversichtlicher sind als Ende 2023. Allerdings könne man erst von einer echten Trendwende sprechen, wenn sich die Zuversicht auch in Geschäften niederschlage, heißt es von Seiten der HWK.
Herausforderungen sind nach wie vor vorhanden
Die aktuelle Geschäftslage bewerteten die befragten Betriebe zu Jahresbeginn gegenüber dem Schlussquartal 2023 nur als leicht verbessert. „Die Herausforderungen, denen sich unsere Betriebe gegenübersehen, sind nach wie vor vorhanden“, beschreibt Reinhard Bauer, Hauptgeschäftsführer der HWK, die Lage. „Hohen Zinsen, Verunsicherung bei Verbrauchern, fehlende Planungssicherheit von Seiten der Politik und Bürokratiebelastung im betrieblichen Alltag – nach wie vor hemmen diese Faktoren die wirtschaftliche Entwicklung“, so Bauer weiter.
Aufträge, Umsatzentwicklung und Beschäftigtenzahlen
Dass bei den oberfränkischen Handwerksbetrieben in der Konjunkturumfrage bei den Indikatoren wie dem Auftragseingang (68 Prozent der Betriebe melden konstante oder gestiegene Auftragseingänge) und der erwarteten Umsatzentwicklung (79,5 Prozent der Betriebe gehen für das Quartal II/24 von konstanten oder zunehmenden Umsätzen aus) mehrheitlich dennoch wieder mehr Zuversicht Einzug gehalten hat, zeige die Stärke und Stabilität der Branche. Diese spiegelt sich auch bei den Beschäftigtenzahlen wider: Die Zahl der Betriebe, die mit sinkenden Beschäftigtenzahlen rechnen, blieb gegenüber dem Vorquartal mit 16 Prozent stabil und verbesserte sich gegenüber den Vorjahresquartalen (I/21: 21 Prozent, I/22: 22 Prozent). Auch bei der Auslastung der Betriebe kam es zu keinem saisonalen Rückgang – sie liegt gegenüber dem Vorquartal stabil bei 76 Prozent.
Politik ist gefragt
Um schnell eine deutliche Verbesserung zu erreichen, sieht HWK-Präsident Matthias Graßmann die gesamte Politik in der Bringschuld. „Daher haben wir seitens der oberfränkischen Wirtschaftskammern gemeinsam die Kampagne Wirtschaft@Politik gestartet. Um deutlich zu machen, dass wir als Wirtschaft erwarten, dass alle Politikerinnen und Politiker ihrer gemeinsamen Verantwortung gerecht werden müssen.“ Dabei bleibt aus Sicht des Handwerks ein konsequenter und umfassender Bürokratieabbau die dringlichste politische Aufgabe. Dieser könne die Wirtschaft entfesseln und habe zudem zwei weitere wichtige Vorteile: Die Politik hat diesen selbst in der Hand. Und er kostet nichts.
Auch Bauhandwerk wird zuversichtlicher
Nachdem mehrere Quartale in Folge die Lageeinschätzung im Bauhandwerk zurückging (II/23: 94 Prozent; III/23: 86 Prozent) bewerten nun 79 Prozent der Betriebe die Lage als gut oder befriedigend. Damit stabilisiert sich die Einschätzung mit leicht positiver Tendenz gegenüber dem Vorquartal (IV/23: 79 Prozent) – dabei bewerten mehr Betriebe die Lage als gut.