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Handwerk

Erfolg für Bäckerei in Bayreuth: Mit “Experiment” sichert sie sich einen neuen Azubi trotz Personalmangels

Erst letzte Woche berichtete das bt über den großen Personalmangel im Bäckerhandwerk. Doch diese Woche gibt es eine freudige Nachricht: Eine Bayreuther Bäckerei begrüßt einen neuen Auszubildenden.

Dem Bäckerhandwerk geht es aktuell bekanntermaßen nicht gut. An jeder Ecke wird über Personalmangel geklagt. Einige Bäckereien müssen temporär oder sogar gänzlich schließen.

Doch am Montag, 22. August 2022, wendet sich eine Bayreuther Traditionsbäckerei ans bt mit einer freudigen Nachricht: Denn dort wird heute ein neuer Bäcker-Azubi begrüßt.

Neuer Bäcker-Azubi in Bayreuth

“Pünktlich zum Start des neuen Ausbildungsjahres freuen wir uns, dass wir wieder einen Bäckerazubi für unseren Betrieb gefunden haben.” Dies ist der Bäckerei Lang entgegen dem allgemeinen Trend gelungen, heißt es in der Mitteilung von Inhaber Thomas Zimmer.

Bertram Völkl ist “leistungswilliger Abiturient und Studienaussteiger”, der den Weg ins Bäckerhandwerk bei der Bäckerei Lang sucht, was das Team sehr stolz mache. Lesen Sie auch: Insgesamt gibt es in der Region Bayreuth nur neun Bäcker-Azubis.

Erst Praktikum, dann fest dabei

Vor sechs Wochen bewarb Bertram sich für einen Job in der Buschenschänke, die von der Bäckerei Lang quasi “mitbetrieben” wird, woraus sich allerdings schnell ein Praktikum in der Bäckerei entwickelte. Doch der 22-Jährige fand offenbar so viel Spaß an dem Beruf (und dem Team, wie es in der Mitteilung mit einem Zwinkern heißt), dass er am Montag offiziell als Azubi gestartet ist.

Wichtig für seine Entscheidung waren die anderen Arbeitszeiten bei der Bäckerei Lang. Denn dort beginnt Bertram um 7 Uhr morgens mit der Arbeit, nicht wie branchenüblich mitten in der Nacht. Am Samstag geht es um 3 los, während Sonntag und Montag freie Tage sind.




Automatisierte Bäckerei

Seit März 2022 hat die Bäckerei Lang auf einen weitestgehend automatisierten Arbeitsprozess umgestellt. Durch die Technik entfällt so die stressige Nachtarbeit und tagsüber kann viel mehr und “etwas entspannter” produziert werden. So sei es auch wesentlich leichter, sich auszutauschen und Wissen weiter zu geben.

Am frühen Nachmittag ist für die Bäcker dann Feierabend – hinterher gebe es, so Zimmer, “oftmals gerne noch ein gechilltes Beck’n Bier”. Man müsse in “unserem Handwerk” neue Wege gehen, um leistungswillige junge Menschen für den “schönsten Beruf der Welt” zu begeistern.