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Bayreuth

Platz der Kinderrechte: Stele und Infotafel geplant

von Stefanie Schweinstetter  am 4. Juni 2024, Update vom 3. Dezember und vom 19. Dezember 2024

Bayreuth soll einen „Platz der Kinderrechte“ am Brunnen am Ehrenhof bekommen. Um die Ausgestaltung, die der Kinderschutzbund vorgibt, ging es im Bauausschuss am 3. Dezember.

Der Brunnen vor dem Ehrenhof sowie eine Stele und kindgerechte Infotafel sollen künftig den Platz der Kinderrechte in Bayreuth kennzeichnen. Über den Standort hatte der Bauausschuss schon im Juni beraten. In der Bauausschusssitzung vom 3. Dezember wurde die Gestaltung der Infotafel und der Stele, die der Kinderschutzbund bereitstellt, vorgestellt. Der Stadtrat hat den Plänen in seiner Sitzung am 18. Dezember 2024 zugestimmt.

Infotafel soll kindgerecht informieren

In einigen Metern Entfernung vom Brunnen, in der Nähe des Fahrradständers am Ehrenhof, sollen Stele und Infotafel im rechten Winkel zueinander aufgestellt werden. Zwölf drehbare bunte Tafeln sollen auf einer kindgerechten Höhe von einem Meter über Kinderrechte informieren. Einen Eindruck von der Gestaltung vermittelt diese Infotafel vom Platz der Kinderrechte in Gütersloh. „Privatsphäre und Würde“ heißt es zum Beispiel auf einer violetten Tafel. „Kinder sollen ihre persönlichen Gedanken und auch Geheimnisse aufschreiben und austauschen können. Niemand hat das Recht, heimlich ihre Post und Aufzeichnungen zu lesen.“ Auf der Rückseite ist die Tafel mit einem Mädchen im violetten Kleid und mit Krone im Haar illustriert, das auf einem Mond sitzt.

Zum Teil Unzufriedenheit mit der Gestaltung

Um diese Illustrationen ging es Stadtrat Stefan Schlags (Bündnis 90/Die Grünen). Er hielt sie nicht für zeitlos genug. „Ich glaube, dass wir uns da schnell sattsehen. Könnte man das nicht etwas zurückhaltender gestalten?“, wollte er wissen. Die Gestaltung sei Sache des Kinderschutzbundes, erklärte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Der Kinderschutzbund habe ähnliche Infotafeln an verschiedenen Standorten in Deutschland aufgestellt, die sollten von der Gestaltung her einheitlich sein. Auch mit dem Standort am Ehrenhof zeigte sich Schlags unzufrieden. „Wir haben ein geballtes Vorkommen von ‚Stadtmobiliar‘ in diesem Bereich“, sagte er und wies auf den Wasserspielplatz in der Fußgängerzone hin. Der Platz der Kinderrechte würde seiner Meinung nach an einem anderen Standort mehr hervorstechen. 

Kinderschutzbund spendet Infotafel und Stele

Die Kosten, die für die Einrichtung eines Platzes der Kinderrechte auf die Stadt Bayreuth zukommen, liegen bei 3.500 Euro. Da Stele und Infotafel vom Kinderschutzbund kommen, sind diese Mittel für die Versetzung einer Litfaßsäule und die Bereitstellung des Fundaments für Stele und Infotafel gedacht. 

„Ziel ist es, den Platz im Frühsommer 2025 einzuweihen,“ sagte Urte Kelm, Leitende Baudirektorin der Stadt Bayreuth, in der Sitzung. 

4. Juni 2024: Bayreuth soll „Platz der Kinderrechte“ bekommen

Bayreuth bekommt einen „Platz der Kinderrechte“. Der Bauausschuss des Stadtrates hat sich heute, am 4. Juni 2024, mit einem Antrag aus der Fraktion Bayreuther Gemeinschaft (BG) vom 4. April beschäftigt. 

Die Stadtverwaltung sollte laut Antrag mögliche Orte für den neuen Platz prüfen und feststellen, ob sich dort eine Stele aufstellen lasse. Zu den Vorschlägen zählten der Marktplatz in der Nähe des Neptunbrunnens oder das Umfeld des Rathauses.

Brunnen am Ehrenhof soll „Platz der Kinderrechte“ werden

Die Stadtverwaltung schlägt nun für die Auszeichnung als „Platz der Kinderrechte“ den runden Brunnen zwischen Dino und Ehrenhof in der Fußgängerzone vor.

Begründet wird der Vorschlag so:

Der Brunnen erfreue sich bereits großer Bekanntheit in der Bevölkerung, habe aber noch keinen eigenen Namen. Er liege zentral und gut sichtbar in der Fußgängerzone. Außerdem sei er bereits jetzt bei Kindern als sonniger Wasserspielplatz beliebt und eigne sich als Treffpunkt für Familien.

Diesem Vorschlag stimmten die Fraktionen im Bauausschuss heute einstimmig zu.

Diskutiert wurde hingegen, ob eine Stele auf dem Platz aufgestellt werden solle oder nicht. Aus städtebaulicher Sicht sei das Aufstellen einer Stele schwerlich möglich, so Urte Kelm, leitende Baudirektorin. Eine Stele würde die Nutzung des Platzes einschränken, zum Beispiel, wenn im Winter das Winterdorf auf dem Ehrenhof aufgebaut würde. Ein weiterer Grund gegen die Stele seien ihre Kosten. Alternativ wolle man eine gut sichtbare Plakette anbringen.

Antragsteller Stephan Müller brachte daraufhin ein, dass der Kinderschutzbund die Kosten für die Stele übernehmen würde, sofern die Stadt sich um das Fundament kümmere.

Plakette oder Stele: über die Ausgestaltung des Platzes wird diskutiert

Auch in ihren Bedenken waren sich die Fraktionen einig. Sie teilten die Sorge, dass eine Plakette am Brunnen den Platz nicht prominent genug als „Platz der Kinderrechte“ kennzeichnen würde. „Der Platz soll ja das Bewusstsein für die Rechte von Kindern und Jugendlichen stärken“, so Stefan Specht (CSU). Auch könne eine Stele mehr Informationen beherbergen als eine Messingplakette am Brunnen.

Diesem Kritikpunkt schloss sich Georg Kämpf (BG) an: „Es reicht nicht, wenn wir eine Plakette mit der Inschrift ‚Platz der Kinderrechte‘ an den Brunnen kleben und es dabei belassen“, sagte er. Es müsse bessere Lösungen geben als eine Plakette, seiner Meinung nach solle der „Platz der Kinderrechte“ auch Vorrang vor dem Winterdorf haben.

Thomas Bauske (SPD) merkte an, man müsse auch den Architekten des Brunnens befragen, ob das Aufstellen einer Stele hier überhaupt möglich sei. Für diesen Fall erinnerte er an den Wasserspielplatz in der Fußgängerzone als Alternative für den „Platz der Kinderrechte“.

Stefan Schlags (Grüne) hielt Einwände des Architekten für unwahrscheinlich und schlug sogar vor, eine Inschrift auf dem Brunnen selbst anzubringen.

Mit der Anmerkung, dass das Thema Plakette oder Stele noch einmal gesondert diskutiert werde, nahm der Ausschuss den Vorschlag der Stadtverwaltung einstimmig an.

Polizei

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