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Geschichte

Förderung von über 10 Millionen Euro für NS-Dokumentationszentrum in Bayreuth

Schon länger wird die Errichtung eines NS-Dokumentationszentrums in Bayreuth geplant. Nun erhält die Stadt finanzielle Unterstützung.

Die Stadt Bayreuth erhält finanzielle Unterstützung für die Errichtung des schon länger geplanten NS-Dokumentationszentrums.

Dieses Projekt wird durch die Bundesförderung unterstützt. Bis zu 11.570.000 Euro sollen der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um rund 50% der Kosten.

Bayreuther Projekt mit überregionaler Bedeutung

“Oberbürgermeister Thomas Ebersberger freut sich, dass die überregionale Bedeutung des Projekts auch durch die Bundesrepublik Deutschland erkannt wird”, teilt die Stadt mit. Dass es noch kein Dokumentationszentrum in Bayreuth gibt, hält er für eine wesentliche Lücke in der Bayreuther Erinnerungskultur.

Dass trotz kurzer Vorbereitung die Förderung bestätigt wurde, freue ihn. Bayreuth wird immer wieder mit der Geschichte durch die Festspiele und Richard-Wagner-Stiftung konfrontiert. Hier brauche es eine kritische Auseinandersetzung. Lesen Sie auch: Am Sternplatz in Bayreuth entsteht ein einzigartiges Mahnmal zur Erinnerung der Opfer der Shoah.

“Mit der Bundesrepublik Deutschland, dem Freistaat Bayern und der Stadt Bayreuth sind drei Gebietskörperschaften an den Bayreuther Festspielen und der Richard-Wagner-Stiftung direkt beteiligt”, heißt es in der Pressemitteilung.




Starke Verbindung zum NS-Regime

Durch die Werke Richard Wagners hat die Stadt Bayreuth eine starke Verbindung zu dem NS-Regime und der Ideologie. Diese wurden zu Beginn des Kults des 20. Jahrhunderts und insbesondere während der NS- Zeit als sogenannte „deutsche Kultur“ zelebriert, so die Stadt.

Aber nicht nur Wagner sorge für diese Verbindung, sondern auch Houston Stewart Chamberlain mit seinem antisemitischen Werk. Er sei der folgenreichste antisemitische Vordenker und Wegbereiter der Shoah. Chamberlain verfasste zahlreiche antisemitische Schriften, darunter “Die Grundlagen des XIX. Jahrhunderts”. Es zählt zu seinen erfolgreichsten Werken und “gilt als Standardwerk des rassistischen Antisemitismus”, wie die Stadt Bayreuth schreibt.

Besprechung des weiteren Vorgehens

Schon im Juni 2020 beinhaltete ein Grundsatzbeschluss zur Museumsentwicklung die Errichtung des Dokumentationszentrums. Auch die Inhalte des Zentrums wurden darin grob skizziert.

Über das weitere Vorgehen soll nun in den städtischen Gremien gesprochen werden.