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Bayreuth

Bayreuther Frauenhaus steht vor Problemen

Für viele Frauen des Bayreuther Frauenhauses stellt die Wohnungssuche ein großes Problem dar. Nun sucht das Frauenhaus nach Lösungen.

Durchschnittlich 1,5 Jahre verbleibt eine Frau im Bayreuther Frauenhaus. Angesichts der hohen Nachfrage ist dies zu lang. Doch die Wohnungsvermittlung wird durch viele Probleme erschwert. Nun trafen sich Vertreter der Gewog Wohnungsbaugesellschaft und des Frauenhauses, um Lösungsansätze zu finden.

Hilfestellung für von Gewalt betroffenen Frauen

Das Bayreuther Frauenhaus setzt sich für die Belange von Frauen ein. Besonders wichtig sind dabei die Hilfeleistungen, die den von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern zur Wohnungsvermittlung angeboten werden. Auch bieten sie eine psychosoziale Alltagsbegleitung an, um den Frauen eine bestmögliche Chance zu einem selbstbestimmten und eigenständigen Leben zu verhelfen. Zudem sollen den Frauen westliche Lebensgewohnheiten näher gebracht werden. Diese Hilfestellungen werden auch weiterhin nach dem Auszug aus dem Frauenhaus angeboten. Lesen Sie auch: Internationaler Frauentag: Kundgebung in Bayreuth.




Probleme bei der Wohnungsvermittlung

Doch für viele Bewohner des Frauenhauses stellt die Wohnungsvermittlung ein großes Hindernis dar. So sind viele Vermieter eher zurückhaltend, wenn es darum geht, die Wohnungen an sie zu vermitteln. Besonders Mütter des Frauenhauses haben Probleme, eine Wohnung zu finden.

Ein großes Bedenken der Vermieter ist zudem die häufig ungeregelte Arbeit der Frauen. “Außerdem stellt der vermeintlich fehlende soziale Hintergrund der Frauen ein Hindernis dar, um sich zu etablieren”, erklärte uns Martina Waha, erste Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF).

Suche nach Lösungen

Das vom Freistaat geförderte Projekt “Second Stage” soll von Gewalt betroffenen Frauen bei der Wohnungsakquise unterstützen. Um dieses Projekt den Vermietern in Bayreuth näherzubringen, trafen sich unter anderem Christina Ponnath, Einrichtungsleiterin des Frauenhauses, Elke Klaus, Second Stage Leitung in Bayreuth, Uwe Prokscha, Geschäftsführer der Gewog Wohnungsbaugesellschaft, Dr. Beate Kuhn, Stadt- und Bezirksrätin sowie die stellvertretende Kreisvorsitzende Jessica Marcus zu einem Austausch.

Zu konkreten Lösungsansätzen kam es bisher noch nicht. Trotzdem setzt die Anwesenheit des Geschäftsführers der Gewog Wohnungsbaugesellschaft ein positives Zeichen für das Projekt “Second Stage”, denn bei der Gewog Wohnungsbaugesellschaft handelt es sich um den größten Wohnungsvermieter in Bayreuth. “Zusätzlich wollen wir auch private Vermieter an den Tisch holen, um ihnen das Projekt ‘Second Stage’ zu erklären”, erzählte uns Frau Waha über die nächsten Schritte des Projekts.