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Alarm

Keine Sirenen für den Katastrophenschutz in Bayreuth: Das ist der Grund

Bayreuth vermisst ein wichtiges Instrument beim Bevölkerungsschutz im Katastrophenfall. Wie wird die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt?

Am Donnerstag, 12. Mai 2022, übt ganz Bayern den Katastrophenfall im Zuge eines Probealarms.

Auch in Bayreuth soll die Bevölkerung gewarnt werden – allerdings nur über Warn-Apps.  Denn über Katastrophenschutz-Sirenen verfügt Bayreuth nicht.

Keine Sirenen für den Ernstfall in Bayreuth

Derzeit existieren keine Sirenen für den Katastrophenschutz im Bayreuther Stadtgebiet, wie das bt auf Nachfrage von der Stadtverwaltung Bayreuth erfährt. Die vorhandenen Sirenen dienen demnach lediglich der Feuerwehralarmierung. Nach und nach wurden die Sirenen für den Katastrophenschutz nach dem Ende des Kalten Krieges abgeschafft, heißt es dazu aus dem Landratsamt. Auch Bunker-Anlagen wurden nach und nach zurückgebaut, als man keinen unmittelbaren Nutzen mehr dafür sah.

Da der Katastrophenschutz Sache von Bund- und Ländern ist, können weder Stadt noch Landkreis ohne Weiteres Katastrophenschutz-Sirenen aufstellen. Jedoch werden Fachbehörden wie das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) derzeit wieder deutlich gestärkt, wie Hannes Huttinger, Pressesprecher des Landratsamts auf Nachfrage des bt mitteilt. Ein erstes Förderprogramm von Seiten des Bundes und des Freistaates sei laut Stadtverwaltung bereits auf dem Weg. “Wir gehen davon aus, dass weitere Förderprogramme folgen werden. Die Stadt Bayreuth beteiligt sich hieran und will im Stadtgebiet eine Katastrophenschutz-Alarmierung mit Sirenen etablieren. Aus dem aktuellen Förderprogramm wird die Beschaffung von zwei Sirenen-Anlagen gefördert. Ihre Ausschreibung wird derzeit in der Stadtverwaltung vorbereitet”, sagt Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt Bayreuth.

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Diese Alternativen zu den Katastophenschutz-Sirenen sind möglich

Allerdings gibt es viele weitere Möglichkeiten, die Bevölkerung vor drohenden Gefahren zu warnen, wie es aus dem Landratsamt Bayreuth heißt. Allem voran die Warnapps NINA und KATWARN, welche beide im Zuge des Probealarms am Donnerstag getestet werden sollen. Zusätzlich sei eine Warnung auch über die mobilen Lautsprecheranlagen der Freiwilligen Feuerwehr (MOBELA) möglich. Auch informiert die Seite des Bundesamtes für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) zeitnah über drohende Gefahren.

Das BBK plant, ab Herbst das sogenannte Cell Broadcasting einzuführen, mit dem Warn-SMS an alle Handys in einem bestimmten Umkreis versendet werden können. Sowohl die Bayreuther Stadtverwaltung als auch das Landratsamt verweisen außerdem an die traditionellen Medien wie Radio, Fernsehen und Internet.