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Energie

Stadt und Landkreis Bayreuth starten Offensive für mehr Photovoltaik-Anlagen

Bayreuth Stadt und Land wollen weniger abhängig von fossilen Energien werden. Da heißt es: Anpacken. Die beiden Instanzen haben eine Solar-Offensive für mehr Photovoltaik-Anlagen gestartet.

Stadt und Landkreis Bayreuth sind in Sachen erneuerbaren Energien ohnehin schon nicht schlecht ausgestattet. 70 Prozent des Stromverbrauchs werden durch erneuerbare Energien gedeckt – weitaus mehr als der oberfränkische (57 Prozent) und bayerische Durchschnitt (53 Prozent).

Das teilt Landrat Florian Wiedemann (FW) auf einem Pressetermin am Mittwoch, 12. Oktober 2022, im Staatlichen Beruflichen Schulzentrum mit. Dort wurde die Solar-Offensive der Stadt und des Landkreises Bayreuth vorgestellt. 121 Dachflächen sollen bei dieser Offensive auf ihre Tauglichkeit für Photovoltaik-Anlagen untersucht werden.

Solar-Offensive in Stadt und Landkreis Bayreuth

Laut Wiedemann werde der Strombedarf bis 2045 um das 2,5-fache zunehmen – dann würden nur noch 28 Prozent des Verbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt. Deshalb sei es wichtig, die Notwendigkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien zu erkennen. Stand jetzt werden 28 Prozent der erneuerbaren Energien in der Bayreuther Region durch die Sonne erzeugt. Beim Wind sind es satte 50 Prozent, Wasser zwei Prozent und Biomasse 20 Prozent.

Gerade beim Thema Wind ist Oberbürgermeister Thomas Ebersberger dankbar für die Unterstützung durch den Landkreis: “Ohne Landkreis hätten wir da wenig Möglichkeiten, Windkrafträder aufzustellen. Wir haben in der Stadt gerade mal zwei Stück und da wissen schon manche gar nicht, dass es noch Stadt ist und nicht schon Landkreis”, sagt der OB und erntet Gelächter im Saal. Lesen Sie auch: So soll in Zukunft Energie in Bayreuth gewonnen werden.

Das steckt hinter der Solar-Offensive

Im August 2022 wurde eine Untersuchung der Eignung für Photovoltaik-Anlagen und zum Teil auch für Gründacheignung in Auftrag gegeben. Der Auftrag gilt für ausgewählte Parkplätze und Gebäude im Besitz des Landkreises und der Stadt Bayreuth. Insgesamt werden 25 Liegenschaften mit insgesamt 121 Dachflächen und acht Parkplätze untersucht.

Zu diesen Liegenschaften zählen für die Stadt Bayreuth beispielsweise das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium, die Städtische Wirtschaftsschule, die Alexander-von-Humboldt-Realschule, das Gymnasium Christian Ernestinum oder auch das Neue Rathaus. Von den Liegenschaften des Landkreises Bayreuth sollen unter anderem die Johannes-Kepler-Realschule, die Jugendstätte Haidenaab, die Hotelfachschule Pegnitz und der Parkplatz des Bayreuther Landratsamts.

Allein die Dachflächen aller untersuchten Gebäude haben ein Gesamtpotenzial für die Erzeugung von 2.260 Megawattstunden pro Jahr. Damit könnte man 750 Haushalte versorgen (mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden).




So ist der Plan

Bis Ende 2022 soll vom Auftragnehmer ermittelt werden, ob sich diese Dächer hinsichtlich ihres Bauzustands für die Errichtung von Dachsolaranlagen und/oder Dachbegrünungen eignen. Hierfür sind Vorort-Überprüfungen und die Auswertung von Gebäudeplänen erforderlich.

Für die Umsetzung wird eine Prioritätenliste erstellt, die sich an der Wirtschaftlichkeit der Umsetzung und an der Höhe des zu erzielenden Stromertrags orientiert. 2023 soll mit der Installation der Anlagen begonnen werden.

Bernd Rothammel vom Klimaschutzmanagement Landkreis Bayreuth zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis und über die gemeinsame Bündelung der Ressourcen. Diese Zusammenarbeit sei in den letzten Jahren sehr stark intensiviert worden.

Neben dieser Aktion gibt es für den Landkreis bereits einen Online-Solarrechner und ein Beratungsangebot sowie Informationsveranstaltungen zu erneuerbaren Energien. Diese Angebote sollen in Zukunft nicht nur aufrechterhalten, sondern auch noch weiter intensiviert werden.