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Politik
Vor dem Gespräch mit Merkel und Söder: Ebersberger und Wiedemann mit deutlicher Kritik an Corona-Strategie
Am Freitag, den 19. Februar 2021, sprechen Oberbürgermeister Ebersberger und Landrat Wiedemann mit Ministerpräsident Söder und Bundeskanzlerin Merkel: Es geht um die Corona-Strategie.
Alle bayerischen Oberbürgermeister und Landräte sprechen am morgigen Freitag, den 19. Februar 2021, mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Es geht um die aktuelle Corona-Lage. Ebersberger und Wiedemann wollen Kritik an der aktuellen Corona-Strategie üben.
So läuft das Gespräch mit Merkel und Söder
Allgemein erklärt der Bayreuther Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU), dass solche Abfragen häufiger sind. „Die dauern normalerweise eine Stunde. Zuerst kommt ein Vortrag zur aktuellen Situation.“ Danach können die Verantwortlichen der Bayerischen Kommunen ihre Anliegen vorbringen.
Landrat Florian Wiedemann (FW) erklärt die Wichtigkeit dieser Gespräche: „Es wichtig, dass die obere politische Ebene mitbekommt, welche täglichen Herausforderungen die Kreisverwaltungsbehörden vor allem im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu bewältigen haben.“
Bayreuth: Kritik an aktueller Corona-Strategie
Auf Kritik bei Wiedemann und Ebersberger stößt der neue Inzidenz-Wert von 35. „Selbstverständlich braucht es auch weiter Vorsicht und Umsicht. Wichtig ist aber auch, dass wir unseren Bürgerinnen und Bürgern Zuversicht geben, indem Öffnungsstrategien aufgezeigt werden. Überhaupt nicht zielführend ist es, in diesem Zusammenhang ständig die Zahlen zu ändern. Erst war eine Inzidenz von 50 das Maß aller Dinge, aus dem Nichts kam nun die Zahl 35 – so etwas schafft Verdruss und Verunsicherung“, sagt Florian Wiedemann.
Ebersberger konkretisiert: In Bayreuth werde eine Sieben-Tage-Inzidenz schon ab vier Neuinfektionen erreicht. „Das ist schon sehr wenig.“ Der Oberbürgermeister möchte deshalb die Inzidenz als Indiz und nicht „fixes Kriterium“ für eine Öffnungsstrategie.
„Gerade mit den Mutationen kommen wir total durcheinander. Wenn die Mutation in einer Einrichtung ist, haben wir ab dem zweiten Tag zweistellige Zahlen.“ Auch deshalb befürchtet Ebersberger mit dem Corona-Ausbruch einen deutlichen Anstieg der Inzidenz in Bayreuth Stadt. Daher stellt sich für OB Ebersberger aktuell die Frage, ob das Infektionsgeschehen einer abgeschotteten JVA dem Inzidenzwert einer ganzen Stadt angerechnet werden muss. Denn dort wurde am Donnerstag bekannt, dass es einen Corona-Ausbruch gegeben hat.
Bayreuther Politiker fordern Öffnungszeiten-Strategie
„Eine weitere wichtige Frage ist, wann es endlich eine Öffnungsstrategie geben wird“, sagt Wiedemann für das Gespräch mit Merkel und Söder am Freitag. Oberbürgermeister Ebersberger will sich bei der Konferenz für Erleichterungen bei den Kontaktbeschränkungen privater Haushalte sowie für eine möglichst zeitnahe Öffnung wenigstens kleinerer Einzelhandelsgeschäfte einsetzen.
Corona-Impfung und Schulöffnung in Bayreuth
Beide Politiker sehen die Impfung gegen das Corona-Virus als wichtig an. „Eine drängende Frage ist vor allem die nach dem Impfstoff. Alle Landräte und OBs hoffen darauf, bald größere Liefermengen empfangen zu dürfen“, erklärt Landrat Wiedemann.
Auch die Bayerischen Corona-Regeln bei Schulen und Kitas beschäftigen Ebersberger und Wiedemann. „Ein ständiges auf und zu der Schulen kann niemand ernsthaft wollen“, erklärt Landrat Wiedemann, denn zu diesem Thema habe er viele Fragen von Landkreisbürgern erhalten.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann