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Trauer

Bayreuth: Trauergruppe für Kinder darf sich endlich wieder treffen

Die Corona-Beschränkungen treffen vor allem Kinder hart. Besonders dann, wenn ein Trauerfall in der Familie vorliegt. Nun darf sich wenigstens die Kindertrauergruppe in Bayreuth endlich wieder treffen.

Kinder, die einen Trauerfall in der Familien verarbeiten müssen, treffen die Corona-Beschränkungen besonders hart. Trauerrituale, Treffen mit Freunde oder der Schulbesuch – all das ist zur Zeit nur schwer möglich.

Hilfe für trauernde Kinder in Bayreuth

Umso wichtiger sind entsprechende Hilfsangebote, die Halt geben. Die Lacrima-Kindertrauergruppe in Bayreuth darf nun unter strengen Auflagen wieder in Präsenzform stattfinden und auch darüber hinaus stehen die Trauerbegleiter den Familien zur Seite.

„Der Druck und die Belastung in den Familien ist enorm hoch“, so fasst Vera Swaris, Leiterin von Lacrima, dem Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche in Oberfranken, die Situation der Familien zusammen, die von ihrem Team betreut werden.

Die Corona-Krise schlägt auf die Psyche: Einsamkeit und Kontaktverlust sind die Folgen.

Die Pandemie belastet jeden, doch Kinder, die in dieser Zeit ein Eltern- oder Geschwisterteil verlieren, haben daran besonders schwer zu tragen: Druck, die eigenen Gefühle nicht zu zeigen, um die Eltern nicht noch mehr zu belasten, kaum persönliche Kontakte, keine Schule, die zumindest etwas Normalität bringen könnte, und ein Abschied, der aufgrund von Corona gar nicht oder nicht wie sonst stattfinden kann: Begräbnisse und Trauerfeiern sind nur im kleinsten Kreis möglich und Hilfsangebote wie Lacrima können nur eingeschränkt arbeiten.

Bayreuther Kindertrauergruppe darf sich wieder treffen

Umso mehr freut sich Vera Swaris, dass nun zumindest in Bayreuth die Lacrima-Kindergruppe wieder in Präsenzform starten darf: Das erste Gruppentreffen findet am 25. März in der Lutherkirche Bayreuth statt.

“Wir sind froh, dass es eine Sonderregelung für Selbsthilfegruppen gibt, die vom Inzidenzwert unabhängig ist“, so Swaris. „Wir haben unsere Gruppe zweigeteilt, sodass nur jeweils drei Kinder und zwei Betreuer zusammenkommen. Und im besten Fall treffen wir uns im Freien.“ Außerdem gibt es natürlich ein Hygienekonzept, es wird Abstand gehalten und es werden Masken getragen.

Hilfsangebot in verschiedenen Formen

Aktuell betreuen die Trauerbegleiter die Kinder online eins-zu eins in einem Patensystem. Die Eltern treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Videokonferenzen. Dazu wurden mehrfach Kreativprojekte und Bücher zum Thema verschickt, die den Kindern helfen, sich auszudrücken und ihre Gefühle zu verstehen. Wenn die Präsenztreffen wieder ausgesetzt werden müssen, dann kehrt Lacrima zu dieser Betreuungsform zurück.

„Familien, die akut Beratung brauchen, stehen wir auch telefonisch zur Seite. Dieses Hilfsangebot steht allen Angehörigen von betroffenen Kindern und Jugendlichen offen, auch wenn sie bisher noch nicht von Lacrima betreut wurden“, erklärt Vera Swaris. Das Team von Lacrima ist per E-Mail (lacrima.oberfranken@johanniter.de) oder telefonisch (0951-20879874) zu erreichen.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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