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Bayreuther Festspiele 2026: Einschnitte im Jubiläumsprogramm
Die Bayreuther Festspiele leiden unter Sparzwang. Das betrifft auch das Jubiläumsjahr 2026 – das Programm wird deutlich reduziert, um Kosten zu senken.
Zum 150. Geburtstag der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth sollte der Jubiläums-Sommer 2026 ein außergewöhnliches Programm bieten: Alle elf Opern des Bayreuther Repertoires, inklusive Wagners Frühwerk Rienzi, waren geplant. Doch Sparzwänge aufgrund gestiegener Personalkosten und knapper Kassen machen diese Pläne unmöglich.
Reduziertes Programm: Sieben statt elf Opern
Am Donnerstag gaben die Bayreuther Festspiele bekannt, dass das Jubiläumsprogramm stark gekürzt wird:
- Geplante Werke wie Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg, Lohengrin unter Christian Thielemann und Tannhäuser in Tobias Kratzers Inszenierung fallen aus.
- Stattdessen stehen sieben Opern auf dem Spielplan, darunter:
- Eine Neuinszenierung von Rienzi
- Wiederaufnahmen von Der fliegende Holländer und Parsifal
- Ein „besonderer Ring des Nibelungen“
- Eröffnet werden die Festspiele mit Ludwig van Beethovens 9. Symphonie, die Wagner selbst 1872 im Markgräflichen Opernhaus dirigiert hatte.
Gründe für die Kürzungen
Die Einschnitte sind Folge steigender Personalkosten durch Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst. Die Eigenfinanzierung der Festspiele deckt rund 55 % des Budgets, der Rest wird von Bund, Freistaat Bayern, der Stadt Bayreuth und dem Förderverein getragen. Angesichts der angespannten Haushaltslage können diese jedoch keine zusätzlichen Mittel bereitstellen.
„In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es geboten, zur Sicherung der Spielzeitplanungen für die Folgejahre, die ursprüngliche Planung der Jubiläumsspielzeit anzupassen und dabei gleichwohl zum 150-jährigen Jubiläum einen Spielplan zu präsentieren, der die Breite des Werkekanons, den Richard Wagner für Bayreuth vorgesehen hat, widerspiegelt“, so Festspielsprecher Hubertus Herrmann.
Reaktionen der Verantwortlichen
Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, zugleich Geschäftsführer der Richard-Wagner-Stiftung, bezeichnete die Kürzungen heute als „bedauerlich, aber notwendig“. Er betonte, dass ein hochwertiges Programm trotz der Einschnitte garantiert sei. Auch der Förderverein der Festspiele zeigte Verständnis und verwies auf begrenzte Möglichkeiten zur Erhöhung seiner jährlichen Spenden.
Bereits zuvor Sparmaßnahmen
Sparmaßnahmen prägen die Bayreuther Festspiele schon länger. Im Jahr 2023 wurden etwa der Festspielchor von 134 auf 80 Mitglieder reduziert und andere Abteilungen verkleinert. Die steigenden Kosten für Energie und Personal belasten die Finanzierung zusätzlich.