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Festspiele

Bayreuther Festspiele suchen neues Gastro-Unternehmen: eila macht nicht mehr mit

Das Bayreuther Gastronomie-Unternehmen eila war letztes Jahr verantwortlich für die Verpflegung bei den Richard-Wagner-Festspielen. Jetzt gehen sie getrennte Wege.

Letztes Jahr spielte das Bayreuther Unternehmen eila eine tragende Rolle bei der Verpflegung der Gäste der Richard-Wagner-Festspiele. Doch dieses Jahr wird es anders aussehen – eila und das Festspielhaus gehen vorerst getrennte Wege.

Das bt hat sich bei der Geschäftsleitung von eila und bei den Bayreuther Festspielen nach den Gründen erkundigt. Gibt es schon einen Ersatz für die Verpflegung?

eila nicht mehr bei den Festspielen in Bayreuth

2021 sprang eila kurzfristig auf Bitten der Festspiele bei der gastronomischen Versorgung sowohl im Außenbereich, der Restauration, als auch im VIP-Bereich ein. Die von den Festspielen ausgestellte Ausschreibung war erfolglos verlaufen. So hatte eila gerade einmal 25 Tage, um bis zur Premiere die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, wie Chief Financial Officer Jonas Woelk dem bt auf Anfrage mitteilt. In die Restauration selbst konnte man erst sechs Tage vor Veranstaltungsbeginn – vorher wurde diese als Probenraum genutzt. Das bt war letztes Jahr bei eila bei den Festspielen vor Ort.

Einen unterschriebenen Vertrag oder eine Infrastruktur habe es laut Woelk nicht gegeben. Hinzu kamen die Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie. Die Verträge des Festspielhauses wurden allesamt eingehalten, ohne dass man überhaupt richtige Kenntnis davon gehabt habe – wohlwissend, dass “unsere Rechnung jemals aufgehen würde und die einzigen Profiteure der abgeschlossenen Deals die Firmen und die Bayreuther Festspiele waren”.

Bayreuther Festspiele 2022: eila macht nicht mit

In den vergangenen acht Monaten habe man eifrig zusammen mit der Geschäftsführung und derer Rechtsanwälte in mehreren Meetings am Vertrag für 2022 gearbeitet, verrät Woelk. In diesem Zuge habe das eila-Team auch sein “weltweites Netzwerk” angeboten, um geeignete Sponsoren zu finden. Diese hätten auch einen Mehrwert für das Festspielhaus erbracht. Außerdem habe man von Anfang an darauf hingewiesen, dass die Bayreuther-Festspiel-Restauration “unter den Prämissen der auferlegten Sponsorenverträge niemals rentabel sein würde.”

In den letzten 120 Tagen sei mit Hochdruck durch eine eigens geschaffene Projektgruppe bereits an geeigneten Konzepten, dem Staffing, der Planung und am Festspielmenü mit namhaften und prominenten Köchen gearbeitet worden. Das Ziel sollte sein: “Die Bayreuther Festspiele auf ein neues, nie da gewesenens kulinarisches Niveau zu heben und für Gesprächsstoff in der ganzen Welt zu sorgen”. Das hätten die Festspiele auch verdient, teilt Woelk mit.

Dann folgte jedoch die Enttäuschung: “Leider mussten wir in den vergangenen Monaten feststellen, dass unsere Vorstellungen von der Umsetzung der Festspielrestauration für 2022 nicht mit denen der maßgeblichen Personen auf Seiten des Festspielhauses übereinstimmen.” Dies habe das eila-Team zu der Entscheidung gebracht, dass sich eine Zusammenarbeit mit den Festspielen derzeit nicht mit den Erwartungen an eine Partnerschaft und auch nicht mit der Philosophie von eila in Einklang bringen lasse.




So planen die Festspiele

Das bt hat sich auch im Festspielhaus umgehört. Pressesprecher Hubertus Herrmann kann seinerseits nur versichern: “Wir sind aktuell natürlich in Gesprächen mit anderen, möglichen Anbietern und hoffen, dass wir alsbald eine Lösung verkünden können.”

Weiterhin gebe es selbstverständlich auch eine Ausschreibung, an der sich jeder beteiligen kann. Wenn sich ein würdiger Nachfolger für eila gefunden hat, werde Herrmann dies in jedem Fall offiziell mitteilen. Heißt: Aktuell gibt es noch keine kulinarische Lösung für die Festspiele in Bayreuth.

Ab 2023 soll es auch eine Ausschreibung für eine mehrjährige Kooperation geben. Dazu sagt Woelk von eila: Man werde grundsätzlich für alles offen sein, was komme – sofern die Rahmenbedingungen passen und es sich mit der Philosophie des Unternehmens in Einklang bringen lasse.