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Ukraine-Flüchtlinge

Bayreuther Politikerin mit “rassistischen Aussagen”: Rücktritt gefordert

Die bayerische Integrationsbeauftrage, Gudrun Brendel-Fischer aus Bayreuth, sorgt mit einer Aussage für einen Rassismus-Eklat.

Mit einem Zitat zu Flüchtlingen aus der Ukraine hat die bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer (CSU) eine hitzige Debatte ausgelöst. Die Politikerin aus Bayreuth hat damit eine Debatte um ihre Person entfacht: Kritiker werfen ihr vor, sie unterteile Flüchtlinge in zivilisiert und unzivilisiert.

Brendel-Fischer hatte am Dienstag gesagt: “Ukrainischen Geflüchteten muss nicht erklärt werden, wie eine Waschmaschine funktioniert, oder dass auf dem Zimmerboden nicht gekocht werden darf.” Dafür ist die Bayreutherin stark kritisiert worden: Rassismus lautet der Vorwurf.

Bayreuth: Integrationsbeauftragte mit Rassismus-Vorwurf

Der bayerische Flüchtlingsrat kritisierte, Brendel-Fischer leiste rassistischem Denken Vorschub. Sie würde damit aussagen, europäische Flüchtlinge seien zivilisiert und andere nicht. Der Flüchtlingsrat forderte den Rücktritt der Integrationsbeauftragten aus Bayreuth.

Am Freitag (22. April 2022) schrieb Brendel-Fischer: Sollten ihre Aussagen “falsche Assoziationen hervorgerufen haben, darf ich Ihnen mitteilen, dass es nicht meine Absicht war, andere Geflüchtete zu diskreditieren”. Weiter teilte sie mit, ukrainischen Geflüchteten seien in den letzten Tagen oder Wochen in Erstorientierungskurse angeboten worden, deren Inhalte nicht auf deren Bedürfnisse ausgerichtet seien. “Dadurch wird Zeit und Energie verschwendet und Lern- und Leistungsmotivation schwindet. Diese Problematik wurde in letzter Zeit vermehrt an mich herangetragen.” Brendel-Fischer schreibt abschließend: “Bitte bewerten Sie das von mir Geschriebene und nicht das von anderen Assoziierte.” Eine Entschuldigung findet man in der Erklärung allerdings nicht.




Brendel-Fischer soll Amt aufgeben

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Nürnberg, Bülent Bayraktar, hatte Brendel-Fischers Aussagen als diskriminierend bezeichnet. Er hält ihre Erklärung für nicht ausreichend. “Eine Entschuldigung wäre das Mindeste”, erklärte er nach mehreren Medienberichten am Freitag.

Arif Taşdel, bayerischer SPD-Generalsekretär und Integrationsbeauftragter, schrieb: “Die rassistischen Aussagen von Frau Brendel-Fischer sind einer bayerischen Integrationsbeauftragten nicht würdig. Ich empfehle ihr, das Amt zur Verfügung zu stellen.”