Bayreuther Stadträte im Streit: Jetzt wird’s persönlich!
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Bereits Monate vor der Kommunalwahl 2020 spitzt sich der Wahlkampf in Bayreuth zu. Nachdem es Anfang der Woche zu einem Streit um Wahlplakate gekommen war, gingen sich nun die beiden Stadträte Thomas Bauske (SPD) und Wolfgang Gruber (Die Unabhängigen) auf Facebook an.
Kritik im Stadtrat
Der Grund für das Wortgefecht: Gruber hatte einen Antrag für die vergangene Stadtratssitzung gestellt. Sein Ziel war es, die Livestream-Übertragungen der Stadtratssitzungen zu verbessern. Unter anderem wäre es für Gruber unverständlich, warum manche der Stadträte sich nicht filmen lassen würden. Zudem könnten in der aktuellen Form Verspätungen und Unterbrechungen nicht nachvollzogen werden.
Obwohl das Thema im Ältestenausschuss bereits abgelehnt worden war, wurde das Thema am Mittwoch (27. November) erneut im Stadtrat behandelt. Bei dieser Debatte fehlte Gruber, der Initiator des Antrags, jedoch. Dies führte zu Kritik von Stadtrat Thomas Bauske. Gruber antwortete ihm in einem offenen Brief auf Facebook.
Gruber antwortet mit offenem Brief
Dabei offenbarte Gruber, beruflich Arzt, dass der Grund für seine Verspätung ein medizinischer Notfall gewesen sei. Er habe einen Knochenbruch bei einem 14-jährigen Schüler behandeln müssen. Nachdem Bauske Grubers Verein „Die Unabhängigen“ zuletzt als „Die Unsichtbaren“ bezeichnet hatte, führte Gruber nun das Arbeitspensum seines Berufs an, dass um 6 Uhr morgens beginne und dann ende, wenn der Letzte versorgt sei. Bei Bauske würde dies anders aussehen.
Ganz offensichtlich erlaubt Dir Dein Beruf am Wochenende und auch unter der Woche viele Veranstaltungen in der Stadt zu besuchen, um gute Gespräche zu führen, kulturellen Veranstaltungen zu lauschen und/oder sich so gut verköstigen zu lassen.
(Wolfgang Gruber an Thomas Bauske auf Facebook)
Den vollständigen Post gibt’s hier.
Auch Bauske antwortet auf Facebook
Die Antwort von Thomas Bauske ließ nicht lange auf sich warten. Dabei startete der SPD-Mann damit, dass er Persönliches und Inhaltliches trennen könne, denn inhaltlich seien sowohl Gruber als auch Bauske bei diesem Thema nah beieinander. Darüber hinaus monierte Bauske, dass es eben nicht ausreichen würde, Anträge zu stellen und auf das Beste zu hoffen. Um Politik zu machen, müsse man Gespräche führen und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Letztlich müssten aber die Bürger entscheiden, wem sie in Zukunft politisch mehr zutrauen würden.
So können nun die Bürgerinnen und Bürger sehen und entscheiden, wer ihnen als Interessenvertreter lieber ist: Ein Arzt, der keine Zeit hat oder ein Lehrer, der sein Zeitmanagement im Griff hat.
(Thomas Bauske an Wolfgang Gruber)
Den kompletten Brief gibt’s hier zu lesen.
Ob das Thema damit vorerst erledigt ist, oder ob es in den kommenden Tagen noch weitere Äußerungen der Politiker geben wird, bleibt abzuwarten. Alle weiteren Entwicklungen gibt es in jedem Fall beim Bayreuther Tagblatt.