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Bayreuther Volksfest

Kein Bierzelt? Kein Problem! – Ein Kommentar zum abgespeckten Bayreuther Volksfest

Das Bayreuther Volksfest findet also ohne Bierzelt statt. Dieser Umstand sollte nicht als Schande, sondern als Chance begriffen werden – ein Kommentar.

Welch anstrengende Tage waren das für das Gemüt der Volksfestfreunde in Bayreuth. Der Festwirt hatte mit seinem Bierzelt abgesagt! Die Reaktionen: Überrascht, überrumpelt, ratlos, trotzig – das trifft es in dieser Reihenfolge wohl ganz gut.

Die Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH hat am Montag bekannt gegeben, dass stattdessen Biergärten unterschiedlicher Größe errichtet werden sollen. Angesichts des wahnsinnig knappen Zeitplans wahrlich keine Überraschung, dass kein anderer Festwirt wie das Kaninchen aus dem Hut gezaubert werden konnte. Das Bayreuther Volksfest in der nun angekündigten Form sollte als das begriffen werden, was es ist: als eine Chance.

Bayreuther Volksfest: Biergärten statt Bierzelt

Seit zwei Jahren gab es coronabedingt kein Bayreuther Volksfest mehr. 2019 tummelten sich zuletzt Tausende Besucher im Juni auf dem Volksfestplatz. Alle Festfreunde und Unternehmungslustigen sollten sich vielmehr freuen, dass es endlich wieder losgeht. Wenn die Pandemie eines gelehrt hat, dann ist das Demut. Dazu kann auch der Verzicht auf ein Bierzelt gehören. Das Bayreuther Volksfest kann auch ohne Zelt eine tolle Sause werden.

Wenn der Festwirt seinen Rückzug mit Personalmangel begründet, dann ist das plausibel. Eine ohnehin schon leidgeplagte Branche wurde durch Corona noch mal richtig durchgeschüttelt.

Misswahl und Misterwahl – das Bayreuther Volksfest kann auch ohne

Was der verhinderte Festwirt, wie seine Kollegen, aber bedenken sollte: Wer in einem Knochenjob wie dem im Bierzelt seinen Dienst tut, der darf auch ein anständiges Geld erwarten. Weder Monteur noch Kellnerin werden für zwei schweißtreibende Wochen Arbeit zu gewinnen sein, wenn sich das nicht im Geldbeutel bemerkbar macht.




Für so manchen Volksfestgast dürften die Mister- und vor allem die Misswahl am 9. Juni das Highlight gewesen sein. Daraus wird nun nichts – und das ist gut so. Die bierseligen “Ausziehn!”-Rufe sind ebenso beleidigend wie unverschämt. Zeiten, in denen die Unversehrtheit gerade von Frauen zu Recht großgeschrieben wird wie nie zuvor, sollten auch an einem gesellschaftlichen Großereignis wie dem Volksfest nicht spurlos vorbeigehen. Wem’s nicht passt, der soll zu Hause bleiben – dann lässt es sich auch in den Biergärten noch besser aushalten.

Der BMTG gebührt Anerkennung für ihr Management des Bayreuther Volksfests

Die BMTG verdient Respekt dafür, wie kurzfristig sie eine Ersatzlösung präsentieren konnte, ohne das Bayreuther Volksfest als Ganzes infrage zu stellen. Dass Bayreuth auch ohne Bierzelt feiern kann, hat die Stadt bereits auf der Herbstgaudi und dem Frühlingsfest bewiesen. Das Volksfest kann auch ohne Bierzelt kommen, kein Problem!