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BayWa-Krise

BayWa-Krise: Grünen-Abgeordneter Tim Pargent fordert Rücktritt von Monika Hohlmeier aus dem Aufsichtsrat

Die wirtschaftliche Krise der BayWa AG sorgt weiter für politische Wellen. Nach über einem Jahr tiefgreifender Turbulenzen im Münchner Traditionskonzern fordert der Bayreuther Landtagsabgeordnete Tim Pargent (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) den sofortigen Rücktritt der CSU-Europaabgeordneten Monika Hohlmeier aus dem Aufsichtsrat des Unternehmens.

„CSU-Filz umgibt die BayWa“ – Scharfe Kritik von Tim Pargent

Pargent macht Hohlmeier als langjährige Aufsichtsrätin mitverantwortlich für die anhaltende Krise des Agrar- und Energieunternehmens. „Die Verbindung von politischen Ämtern und wirtschaftlichen Interessen zeigt den CSU-Filz, der das Unternehmen umgibt“, so der Grünen-Politiker.

Während Beschäftigte um ihre Arbeitsplätze bangen und Standorte, auch in Oberfranken, geschlossen werden, halte Hohlmeier weiter an ihrem Mandat fest. Das sei, so Pargent, „das falsche Signal in einer Zeit, in der externe Fachexpertise dringend gebraucht wird“.

Er fordert daher eine grundlegende Neuausrichtung des Aufsichtsrats: „Eine nachhaltige Wende bei der BayWa gelingt nur, wenn diejenigen abtreten, die für Kontroll- und Führungsversagen stehen.“

Aufsichtsrat der BayWa unter Druck: Erste Rücktritte 

Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung haben bereits erste Mitglieder des Aufsichtsrats der BayWa AG ihren Rückzug angekündigt. Dennoch bleibe eine umfassende personelle Erneuerung bislang aus. Pargent betont, dass die Sanierung des Unternehmens Jahre dauern werde:

„Wer angesichts dieser dramatischen Lage am eigenen Posten festhält, verkennt die notwendigen strukturellen Maßnahmen, die das Unternehmen aus der Krise führen können.“

Auch externe Fachleute und die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) fordern seit Monaten eine deutliche Verjüngung und Professionalisierung des Kontrollgremiums.

Hintergrund: Wie es zur BayWa-Krise kam

Die BayWa AG mit Sitz in München steckt seit 2023 in einer tiefen wirtschaftlichen Schieflage. Zur Stabilisierung wurden Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, darunter Standortschließungen in Oberfranken, Personalabbau und eine umfassende Kostenreduktion. Während sich das Management neu aufgestellt hat, blieb der Aufsichtsrat (in dem Monika Hohlmeier seit 2013 sitzt) lange unverändert.